Visualisierung des Gradientenabstiegsverfahrens mit einer Flusslinie
Der Yang-Mills-Higgs-Fluss ist im mathematischen Teilgebiet der Differentialgeometrie ein durch die Yang-Mills-Higgs-Gleichungen beschriebener Gradientenfluss, also eine Methode zur Beschreibung des Gradientenverfahrens für die Yang-Mills-Higgs-Wirkung. Vereinfacht ausgedrückt ist der Yang-Mills-Higgs-Fluss ein Weg, welcher stets in die Richtung des stärksten Abstiegs zeigt, ähnlich wie der Weg eines einen Hügel hinunterrollenden Balles. Dadurch können kritische Punkt, bekannt als Yang-Mills-Higgs-Paare, welche die Yang-Mills-Higgs-Gleichungen lösen, sowie deren Stabilität untersucht werden. Anschaulich sind es genau die Stellen des Hügels, auf welchen der Ball in Ruhe bleiben kann.
Benannt ist der Yang-Mills-Fluss nach Chen Ning Yang, Robert Mills und Peter Higgs, von denen die vorderen beiden die zugrundeliegende Yang-Mills-Theorie im Jahr 1954 formuliert haben und letzterer die Kopplung an das Higgs-Feld im Jahr 1964 vorgeschlagen hat.
und sind Vektorräume mit von induzierten Skalarprodukten. Dadurch lässt sich der Gradient definieren durch:
Genau dieser Ausdruck liegt den Ableitungen der Yang-Mills-Higgs-Gleichungen zugrunde, nämlich genau den kritischen Punkten der Yang-Mills-HiggsWirkung ohne einen Gradient:
Für eine Yang-Mills-Higgs-Paar ist der konstante Weg auf diesem ein Yang-Mills-Higgs-Fluss.
Für einen Yang-Mills-Higgs-Fluss gilt:
ist also eine monoton sinkende Funktion. Da die Yang-Mills-Higgs-Wirkung immer positiv ist, wird ein in die Unendlichkeit fortgesetzter Yang-Mills-Higgs-Fluss zwangsläufig gegen verschwindende Ableitung und daher nach obiger Gleichung ei Yang-Mills-Higgs-Paar konvergieren.
Für ein Paar gibt es einen eindeutigen Yang-Mills-Fluss mit . Dabei ist ein Yang-Mills-Higgs-Paar.
Eine Verallgemeinerung des Yang-Mills-Higgs-Flusses ist der Ginsburg-Landau-Fluss, benannt nach Witali Ginsburg und Lew Landau, mit einem zusätzlichen Potentialterm für das Higgs-Feld