Windenergie in den Vereinigten Staaten

Die Windenergie in den Vereinigten Staaten spielt eine bedeutende und wachsende Rolle bei der Stromerzeugung des Landes.^[1] Im Jahr 2024 wurden 453,5 Terawattstunden durch Windkraft erzeugt, was 10,54 % des Stroms in den Vereinigten Staaten entspricht^[2] (Platz 2 weltweit hinter China). In den Vereinigten Staaten gibt es ein großes Potenzial für die Erzeugung von Windstrom, besonders in den windigen Staaten des Nordosten und Mittlerer Westen. Laut dem National Renewable Energy Laboratory verfügt das kontinentale Gebiet der Vereinigten Staaten über ein Potenzial von 10.459 GW an Onshore-Windenergie.^[3] Diese Kapazität könnte jährlich 37 Petawattstunden (PW·h) erzeugen, eine Menge, die neunmal so groß ist wie der gesamte Stromverbrauch der USA.^[4]

Die erste kommunale Nutzung mehrerer Windkraftanlagen in den USA erfolgte vermutlich 1940 in Pettibone, North Dakota, mit einem System aus fünf Turbinen.^[5] US Windpower wurde 1979 als erster Windturbinenhersteller von Absolventen der University of Massachusetts gegründet. Dabei handelte es sich um kommerzielle Wincharger-Anlagen auf abgespannten Türmen. 1980 wurde in Crotched Mountain, New Hampshire, der weltweit erste Windpark mit zwanzig 30-kW-Windkraftanlagen errichtet.^[6]

Von 1974 bis Mitte der 1980er Jahre arbeitete die US-Regierung mit der Industrie zusammen, um die Technologie voranzutreiben und große kommerzielle Windkraftanlagen zu ermöglichen. Im Rahmen eines Programms zur Schaffung einer Windkraftanlagenindustrie im Versorgungsmaßstab in den USA wurde eine Reihe von NASA-Windkraftanlagen entwickelt, die von der National Science Foundation und später vom US-Energieministerium (DOE) finanziert wurden. Es wurden 13 experimentelle Windkraftanlagen in vier verschiedenen Ausführungen in Betrieb genommen. Dieses Forschungs- und Entwicklungsprogramm war wegweisend für viele der heute verwendeten Technologien für Mehrmegawatt-Turbinen, darunter Stahlrohrturme, Generatoren mit variabler Drehzahl, Verbundwerkstoffe für die Rotorblätter, Teilblattverstellung sowie aerodynamische, strukturelle und akustische Konstruktionsmerkmale.

In den 1980er Jahren begann Kalifornien mit der Gewährung von Steuervergünstigungen für Windenergie. Diese Vergünstigungen finanzierten den ersten größeren Einsatz von Windenergie zur Stromerzeugung. Diese Anlagen, die in großen Windparks wie dem Altamont Pass zusammengefasst waren, würden nach modernen Standards der Windenergieentwicklung als klein und unwirtschaftlich gelten. Im Jahr 1985 wurde die Hälfte der weltweiten Windenergie im Altamont Pass erzeugt. Bis Ende 1986 waren in Altamont etwa 6.700 Windkraftanlagen mit einer Leistung von meist weniger als 100 kW installiert worden, deren Kosten sich auf etwa 1 Milliarde US-Dollar beliefen und die etwa 550 GWh/Jahr erzeugten.^[7]

In den 2000er und den 2010er Jahren erlebte die Windenergie ihren Durchbruch, angetrieben von Effizienzsteigerungen bei Preisverfall in Verbindung mit politischer Unterstützung. Gouverneur Jerry Brown unterzeichnete ein Gesetz, das kalifornische Versorgungsunternehmen verpflichtet, bis Ende 2030 50 Prozent ihres Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen.^[8] Der American Recovery and Reinvestment Act (2009) unterstütze erneuerbare Energieträger wie die Windenergie, der Production Tax Credit (2013) die Fertigung und der Inflation Reduction Act (2022) unterstützte die Industrie mit Steuervergünstigungen.^[9] 2022 beschäftigte die Windenergieindustrie bereits 120.000 Menschen und damit z. B. deutlich mehr als der Kohlebergbau.^[10] In der zweiten Amtszeit von Donald Trump wurden 2025 durch ein vom US-Kongress verabschiedetes Gesetz ein Ende der Steuervergünstigungen für Solar und Windenergie beschlossen.^[11]

Die installierte Leistung, die Gesamterzeugung und der Anteil von Windenergie an der gesamten Stromerzeugung hat sich wie folgt entwickelt:

Folgende US-Bundesstaaten hatten im ersten Quartal 2024 die größte Gesamtleistung an Windenergie:^[15]

1. USA-Texas Texas 37.172 MW
2. USA-Oklahoma Oklahoma 11.790 MW
3. USA-Iowa Iowa 10.014 MW
4. USA-Kansas Kansas 8.796 MW
5. USA-Illinois Illinois 7.665 MW
6. USA-Kalifornien Kalifornien 6.194 MW
7. USA-Colorado Colorado 4.844 MW
8. USA-Minnesota Minnesota 4.184 MW
9. USA-New Mexico New Mexico 4.024 MW
10. USA-Michigan Michigan 3.768 MW
11. USA-North Dakota North Dakota 3.665 MW
12. USA-Indiana Indiana 3.368 MW
13. USA-Washington Washington 3.069 MW
14. USA-Oregon Oregon 2.843 MW
15. USA-New York New York 2.627 MW

Die neun größten Windparks (Stand: 2025) in den Vereinigten Staaten sind:

Project	Capacity (MW)	State
SunZia Wind and Transmission	3500[16]	USA-New Mexico New Mexico
Alta Wind Energy Center	1548[17]	USA-Kalifornien Kalifornien
Western Spirit Wind Farm	1050[18]	USA-New Mexico New Mexico
Traverse Wind Energy Center	998[19]	USA-Oklahoma Oklahoma
Los Vientos Wind Farm	912[20]	USA-Texas Texas
Shepherds Flat Wind Farm	845[21]	USA-Oregon Oregon
Meadow Lake Wind Farm	801[22]	USA-Indiana Indiana
Roscoe Wind Farm	781[23]	USA-Texas Texas
Javelina Wind Energy Center	749	USA-Texas Texas
Horse Hollow Wind Energy Center	736	USA-Texas Texas

• Windenergie/Tabellen und Grafiken

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