Wilbirg Brainin-Donnenberg

Wilbirg Brainin-Donnenberg (* 1963 in Salzburg) ist eine österreichische Filmemacherin, Filmkuratorin, Publizistin und Geschäftsführerin des drehbuchFORUM Wien.[1] Sie ist Gründungs- und Vorstandsmitglied von FC Gloria und lebt in Wien.[2]

Werdegang

Sie studierte Psychologie und Soziologie in Salzburg, Paris und Wien und absolvierte von 2016 bis 2018 die Schule Friedl Kubelka für unabhängigen Film.[3] Von 1993 bis 2004 war sie bei sixpackfilm tätig, anschließend arbeitete sie als freie Kuratorin für zahlreiche nationale und internationale Filmreihen, darunter Phantome. Metamorphosen. Animismus im Film (Generali Foundation Wien)[4][5], Form verlässt Norm (Kurzfilm Festival Hamburg), Wissenschaftlerinnen im Film, Frauen und Wahnsinn im Film sowie eine Hommage an Anne Charlotte Robertson.[6] Zwischen 2010 und 2013 konzipierte sie das Branchentreffen der Diagonale.[7][8]

Brainin-Donnenberg ist Kuratorin der FC GLORIA Kinosalons und Initiatorin des Drehbuchwettbewerbs If she can see it, she can be it – Frauen*figuren jenseits der Klischees.[9][10] Sie organisierte Masterclasses mit u. a. Maren Ade, Camilla Ahlgren, Kathrin Resetarits und Frank Spotnitz. Als Publizistin veröffentlichte sie zur feministischen Avantgarde und zu Gender-Themen. Sie ist Co-Herausgeberin des Buches Gustav Deutsch (FilmmuseumSynemaPublikationen, 2009) sowie Autorin des Beitrags I turn over the pictures of my voice in my head – Sprache als Akt der Befreiung in feministischen Avantgardefilmen und Videos (Böhlau, 2020).[11]

Als Filmemacherin arbeitet sie überwiegend im Bereich des experimentellen Kurzfilms. Ihre Filme wurden auf internationalen Festivals wie der Berlinale, Viennale, FidMarseille, DocAviv, Go Short Nijmegen und weiteren gezeigt. Ihr Kurzfilm Dirndlschuld (2021) feierte seine internationale Premiere im Berlinale Shorts Wettbewerb[12], war nominiert für den Österreichischen Filmpreis 2023 in der Kategorie Bester Kurzfilm[13] und hat den Österreichischen Kunstpreis erhalten.[14] Der Film wurde unter anderem bei DocAviv, Jeonju und dem Jewish Film Festival Vienna präsentiert. Der Film reflektiert persönliche, familiäre und historische Dimensionen der österreichischen Tracht im Kontext nationalsozialistischer Symbolik und kultureller Identität.[15]

Filmografie (Auswahl)

  • 2019: Brief an eine Tochter (8 Min., Super 8 auf DCP, Farbe)
  • 2021: As Time Goes By (15 Min., Super 8 auf DCP, Farbe)[16]
  • 2021: Dirndlschuld (15 Min., Super 8 auf DCP, Farbe und s/w)

Auszeichnungen

Publikationen

  • "Gustav Deutsch" (FilmmuseumSynemaPublikationen, 2009); Herausgeberin, gemeinsam mit Michael Loebenstein[20]
  • ""I turn over the pictures of my voice in my head". Sprache als Akt der Befreiung in feministischen Avantgardefilmen und Videos von Eija-Liisa Ahtila, VALIE EXPORT, Kerstin Honeit, Sabine Marte und Anne Charlotte Robertson.", in: Sprach/Medien/Welten. Wissen und Geschlecht in Musik, Theater, Film (mdw Gender Wissen - Band 008, 2020)[21]

Einzelnachweise

  1. ↑ Wilbirg Brainin-Donnenberg | Geschäftsführerin des drehbuch FORUM wien, Vorstandsmitglied FC – Gloria Frauen* Vernetzung Film, Filmemacherin. Abgerufen am 15. Juli 2025.
  2. ↑ Wilbirg Brainin-Donnenberg | sixpackfilm. Abgerufen am 15. Juli 2025 (englisch).
  3. ↑ Wilbirg Brainin-Donnenberg | Viennale. Abgerufen am 15. Juli 2025.
  4. ↑ Belebte Leinwand. Abgerufen am 15. Juli 2025 (österreichisches Deutsch).
  5. ↑ "Animismus" in der Generali Foundation. Abgerufen am 15. Juli 2025 (österreichisches Deutsch).
  6. ↑ 19 11 2008 Um 11:47: Wissenschaftlerin im Film: Nur mit strenger Frisur und Brille. 19. November 2008, abgerufen am 15. Juli 2025.
  7. ↑ Filmarchiv. Abgerufen am 15. Juli 2025.
  8. ↑ 31 03 2012 um 18:34 von Klaudia Blasl: Diagonale Graz: Der Kinosaal ist das Ziel. 31. März 2012, abgerufen am 15. Juli 2025.
  9. ↑ Drehbuchwettbewerb IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT | FC Gloria. Abgerufen am 15. Juli 2025.
  10. ↑ Frauenfiguren jenseits der Klischees. Abgerufen am 15. Juli 2025 (österreichisches Deutsch).
  11. ↑ Berlinale Shorts: Wilbirg Brainin-Donnenberg on „Dirndlschuld“ / interview. In: Berlinale Shorts. 12. Februar 2022, abgerufen am 15. Juli 2025 (deutsch).
  12. ↑ Berlinale Shorts: „Dirndlschuld“ / press. In: Berlinale Shorts. 12. Februar 2022, abgerufen am 15. Juli 2025 (deutsch).
  13. ↑ Manuel Fronhofer: Das sind die Nominierungen zum Österreichischen Filmpreis 2023. 20. April 2023, abgerufen am 15. Juli 2025.
  14. ↑ Österreichischer Kunstpreis unter anderem für Pakosta, Poledna oder Hell. Abgerufen am 15. Juli 2025 (österreichisches Deutsch).
  15. ↑ Elisabeth Nagy: Dirndlschuld | Riecks Filmkritiken & Co. 18. Februar 2022, abgerufen am 15. Juli 2025.
  16. ↑ Wilbirg Brainin-Donnenberg | Viennale. Abgerufen am 15. Juli 2025.
  17. ↑ Marina Pavido: Österreichischer Filmpreis 2023 - Die Nominierungen | Cinema Austriaco. 20. April 2023, abgerufen am 15. Juli 2025 (deutsch).
  18. ↑ Österreichischer Kunstpreis 2023. Archiviert vom Original am 25. Mai 2025; abgerufen am 15. Juli 2025 (deutsch).
  19. ↑ BMWKMS Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport: Wilbirg Brainin-Donnenberg – Österreichischer Kunstpreis 2023 für Film. 23. Januar 2024, abgerufen am 15. Juli 2025.
  20. ↑ Gustav Deutsch. In: Manz Shop. Abgerufen am 15. Juli 2025 (österreichisches Deutsch).
  21. ↑ Sprach/Medien/Welten. Abgerufen am 15. Juli 2025.
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