Wartenberg-Rohrbach

Wappen Deutschlandkarte
Wartenberg-Rohrbach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Wartenberg-Rohrbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 32′ N, 7° 51′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Donnersbergkreis
Verbandsgemeinde: Winnweiler
Höhe: 266 m ü. NHN
Fläche: 4,48 km²
Einwohner: 445 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 99 Einwohner je km²
Postleitzahl: 67681
Vorwahl: 06302
Kfz-Kennzeichen: KIB, ROK
Gemeindeschlüssel: 07 3 33 080
Adresse der Verbandsverwaltung: Jakobstraße 29
67722 Winnweiler
Website: www.wartenberg-rohrbach.de
Ortsbürgermeister: Axel Erbach
Lage der Ortsgemeinde Wartenberg-Rohrbach im Donnersbergkreis
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Karte

Wartenberg-Rohrbach ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Winnweiler an, innerhalb derer sie gemessen an der Einwohnerzahl die viertkleinste Ortsgemeinde darstellt.

Geographie

Die Ortsgemeinde Wartenberg-Rohrbach liegt im Nordpfälzer Bergland im Südwesten des Donnersbergkreises an der Grenze zum Landkreis Kaiserslautern. Sie besteht aus den Ortsteilen Wartenberg im Norden und Rohrbach im Süden. Die räumliche Trennung beider Teilorte beträgt weniger als hundert Meter. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Lohnsfeld, Münchweiler an der Alsenz, Sembach, Mehlingen und Otterberg. Durch das Siedlungsgebiet fließt der Lohnsbach, der ein linker Nebenfluss der Alsenz ist. Ersterer nimmt von links den Lanzenbach auf, in den ebenfalls von links der Ellenbach mündet.

Geschichte

Die im Jahr 1522 zerstörte Burg Wartenberg war der Stammsitz des Adelsgeschlechts Kolb von Wartenberg. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Französischen Revolution gehörte Rohrbach zur Hälfte zur Herrschaft Kirchheim und Stauf; dort war der Ort dem Amt Alsenz unterstellt.

Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war die Gemeinde in das französische Département Donnersberg und in den Kanton Winnweiler eingegliedert. Infolge des Wiener Kongresses gehörte der Ort 1815 zunächst zu Österreich. Ein Jahr später wurde er Bayern zugeschlagen. Von 1818 bis 1862 waren Wartenberg und Rohrbach Bestandteil des Landkommissariat Kaiserslautern, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde. Am 1. Dezember 1900 wechselte die Gemeinde in das neu geschaffene Bezirksamt Rockenhausen.

Ab 1939 war Wartenberg-Rohrbach Bestandteil des Landkreises Rockenhausen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. 1961 hatte die Gemeinde insgesamt 286 Einwohner. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte die Gemeinde am 7. Juni 1969 zusammen mit den meisten anderen Orten des Kreises in den neu geschaffenen Donnersbergkreis. Drei Jahre später wurde sie Teil der Verbandsgemeinde Winnweiler.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Wartenberg-Rohrbach besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bis zur Wahl 2014 gehörten dem Gemeinderat zwölf Ratsmitglieder an.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl CDU WGE WGK Gesamt
2024 per Mehrheitswahl 8 Sitze[2]
2019 2 3 3 8 Sitze[3]
2014 per Mehrheitswahl 8 Sitze[4]
2009 per Mehrheitswahl 12 Sitze
2004 per Mehrheitswahl 12 Sitze
  • WGE = Wählergruppe Eichenauer
  • WGK = Wählergruppe Krispin

Bürgermeister

Axel Erbach wurde am 29. August 2024 Ortsbürgermeister von Wartenberg-Rohrbach. Da für die Direktwahl am 9. Juni 2024 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat, der sich auf seiner konstituierenden Sitzung einstimmig für Axel Erbach entschied.[5][6]

Seine Vorgängerin Dagmar Schneider-Heinz hatte das Amt 2014 von Hans Schläfer übernommen und kandidierte nach einer Wiederwahl im Jahr 2019 bei der Wahl 2024 nicht erneut.[7][8][6]

Wappen

Wappen von Wartenberg-Rohrbach
Wappen von Wartenberg-Rohrbach
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Rot; rechts ein roter Balken begleitet von drei Kugeln (2:1), links ein silberner Rohrkolben gekreuzt mit einer silbernen Keule.“

Kultur

Die Mühle am Schloßberg ist als Denkmalzone ausgewiesen; Mit der protestantischen Kirche existiert zudem ein Einzelobjekt, das unter Denkmalschutz steht.[9] Mit der Lindenallee zur Kirche befindet sich vor Ort zudem ein Naturdenkmal.

Wirtschaft und Infrastruktur

Unter Napoleon wurde die Kaiserstraße Paris–Mainz durch den Ort geführt; die Bezeichnung blieb innerhalb der Gemeinde als Straßenname erhalten und ist heute Bestandteil der Landesstraße 401. Direkt südöstlich ist die Anschlussstelle Sembach der A 63, die von Kaiserslautern nach Mainz führt und die in Nord-Süd-Richtung durch die Gemarkung der Ortsgemeinde verläuft. In Münchweiler an der Alsenz befindet sich seit 1999 ein Haltepunkt der Alsenztalbahn.

Amerikanische Anlagen

Die zur Sembach Air Base gehörenden östlich Wartenberg-Rohrbachs und nördlich Sembachs gelegenen Wohnanlagen – die sogenannte „Housing-Area“ – der Heuberg-Siedlung wurden von der US Air Force weitergenutzt und in Sembach Annex umbenannt.

Am 1. Oktober 2010[10] wurde die Sembach Annex von der US Air Force an die US Army übertragen, welche diese in „Sembach Kaserne“ umbenannte und nach wie vor als Kaserne nutzt.

Seit 2022 ist Sembach Basis eines neu aufgestellten Brigade-Hauptquartiers der bodengestützten Flugabwehrtruppe. Hierzu wurde die 52nd Air Defense Artillery Brigade reaktiviert.[11]

Persönlichkeiten

Commons: Wartenberg-Rohrbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Bevölkerungsstand von Land, Landkreisen, Gemeinden und Verbandsgemeinden (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Wahlleiterin: Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Ortsgemeinderat Wartenberg-Rohrbach am 9. Juni 2024. In: Winnweiler Rundschau, Ausgabe 25/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 21. Juni 2024, abgerufen am 17. August 2025.
  3. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Wartenberg-Rohrbach. Abgerufen am 2. September 2019.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. Tagesordnung – konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Wartenberg-Rohrbach. In: Bürgerinformationssystem. Verbandsgemeinde Winnweiler, abgerufen am 17. August 2025.
  6. a b Oskar Weller: Axel Erbach zum Ortsbürgermeister gewählt. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 3. September 2024, abgerufen am 17. August 2025.
  7. Im zweiten Anlauf siegt Schneider-Heinz. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 29. September 2014, abgerufen am 17. August 2025.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019: Wartenberg-Rohrbach (siehe Winnweiler, Verbandsgemeinde, zwölfte Ergebniszeile) (Memento vom 18. Juni 2019 im Internet Archive).
  9. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Donnersbergkreis. Mainz 2024, S. 53 (PDF; 5,3 MB).
  10. US Army übernimmt Sembach Anex. Website von Stars and Stripes. Abgerufen am 4. November 2012.
  11. Army activates new air defense brigade in Germany as concerns over Russian threat multiply. Stars and Stripes, 6. Oktober 2022