Theodor Heldman

Theodor Friedrich Hermann Arnold Heldman (* 7. November 1860 in Detmold; † 6. November 1933 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Landrat im Amt Schötmar.

Leben

Theodor Heldman entstammte einer Kaufmanns- und Beamtenfamilie, die zu Beginn des 17. Jahrhunderts nach Lippe zugezogen war. Er war ein Sohn des Detmolder Bürgermeisters Leopold Heldman (1829–1881) und dessen Ehefrau Amalie Helling (1838–1903). Nach dem Abitur am Gymnasium Leopoldinum Detmold absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten in Freiburg/Breisgau, Berlin und Kiel. Sein Jurastudium wurde durch den Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger im 2. Garde-Ulanen-Regiment in Berlin unterbrochen. Später war Heldman preußischer Rittmeister der Reserve im Kurmärkischesn Dragoner-Regiment Nr. 14 Nach dem ersten juristischen Staatsexamen im Jahre 1885 folgte das Referendariat, das er in der Provinz Hannover sowie ab Oktober 1888 im lippischen Staatsdienst ableistete. 1890 bestand er das große juristische Staatsexamen und kam als Gerichtsassessor (Hilfsrichter) zum Landgericht Detmold. Heldmans Neigungen lagen mehr im Verwaltungsdienst und so kam er zum Verwaltungsamt Detmold. Zum 1. Oktober 1895 wurde er zum Amtmann im Amt Schötmar ernannt. In seine Amtszeit fällt der Bau des Bismarckturms auf dem Vierenberg (Erster Spatenstich am 1. April 1900 mit seiner Festrede).

Bismarckturm auf dem Vierenberg. 1905 auf Heldmans Initiative errichtet

Später führte er die Amtsbezeichnung Amtshauptmann und ab Juni 1902 Landrat. Dieses Amt übte er bis 1906/1907 aus, als er zur Bezirksregierung Detmold berufen und dort als Regierungsrat in der Gemeindeaufsicht tätig wurde. Während des Ersten Weltkrieges leitete er das Landesernährungsamt und erfüllte damit kriegswirtschaftlich wichtige Aufgaben[1] Nach dem Krieg führte er bis zu seiner Pensionierung zum 1. Juli 1923 die Aufsicht über die Abteilung der Domänen und Forste.

Während seiner Zeit als Chef der Schötmarer Verwaltung legte er immer wieder Vorschläge zur Reform der Verwaltung auf den Tisch, fand aber bei den vorgesetzten Stellen kein Gehör. Erst 1927/1928 fanden diese im neuen Gemeindeverfassungsgesetz ihren Niederschlag.[2]

Familie

Er hatte am 27. Oktober 1887 Franziska (Fanny) Anna Maria Sautier (* 1863) geheiratet. Aus der Ehe sind die Kinder Franziska Amalie Marie Elisabeth (* 1889, Krankenschwester in São Paulo), Leopold Theodor Constantin (* 1890, Kaufmann in Buenos Aires), Henriette (Henny) Josephine Albertine (* 1891, ⚭ 1920 Alfred Walter), Constantin Carl Theodor Hermann (* 1893 Kaufmann), Theodor Christian Eugen Friedrich (* 1897 Kaufmann), Karl Albert (* 1900, Kaufmann) und Friedrich Carl (1904–1977, Vater des Diplomaten Leopold-Theodor Heldman) hervorgegangen.

Öffentliche Ämter

Vorsitzender des Naturwissenschaftlichen Vereins Lippe

Schriften

  • Die Stellung d. Regierungsmitglieder zur Aufhebung des Wahlgesetzes von 1849 und ihre Folgen (MittlippGesch. Bd.11.1921)
  • Zur Umgestaltung der Lippischen Verfassung. Ein Vorschlag (LippTagZtg. 29.1924, Nr. 30–34)
  • Wo ist die Örtlichkeit des Kampfes der. Sachsen mit Karl dem Großen bei Theotmall zu suchen (MittlippGesch. Bd.12.1926)
  • Unsere 55er am 9. Mai 1915. Darstellung der Schlacht von Neuve-Chapelle und Richebourg l’Avone nach englischem Quellenmaterial (LippTagZtg. 37.1932, Nr. 9). Gemeint ist das Infanterie-Regiment Nr. 55, das sich überwiegend aus lippischen Soldaten zusammensetzte
  • Rund um den „Großen Hünenring“ (LippTagZtg. 38.1933, Nr. 69/70)

Auszeichnungen

30. Mai 1913 Geheimer Regierungsrat

Einzelnachweise

  1. Lippische Chronik;Lippischer Kalender 1924, S. 67 (Digitalisat)
  2. Lippische Chronik; Lippischer Kalender 1935 S. 35, Geheimrat Heldman † (Digitalisat)