Talweiher (Amphibienschutzgebiet)

Talweiher

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Weiher im Amphibienlaichgebiet

Weiher im Amphibienlaichgebiet

Lage Basel-Landschaft, Schweiz
Fläche 69 ha
WDPA-ID 347520http://infobox-schutzgebiet.wdpa-id.test/%5Bhttps%3A%2F%2Fwww.protectedplanet.net%2F347520%20347520%5D
Einrichtungsdatum 2001
Besonderheiten Karte des Naturschutzgebiets (Swisstopo)
Tal

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Naturschutzgebiet Tal

Naturschutzgebiet Tal

Lage Basel-Landschaft, Schweiz
Fläche 45 ha
WDPA-ID 555768403http://infobox-schutzgebiet.wdpa-id.test/%5Bhttps%3A%2F%2Fwww.protectedplanet.net%2F555768403%20555768403%5D
Einrichtungsdatum 1976/1991
Besonderheiten Karte des Naturschutzgebiets (Swisstopo)

Das Gebiet Talweiher und seine Teilfläche Tal sind separat ausgewiesene, aber sich überlagernde Schutzgebiete im gleichen Abschnitt am Oberlauf des Flusses Ergolz im Schweizer Kanton Basel-Landschaft. Das im Jahr 2001 mit dem Bundesinventar der Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung ausgewiesene Areal Talweiher ist das grösste Amphibienschutzgebiet im Kanton und als Objekt der IUCN-Kategorie IV in der Weltdatenbank geschützter Gebiete registriert; das vom Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft in derselben Landschaftskammer bereits 1976 festgelegte Schutzgebiet Tal ist heute ein kantonales Naturwaldreservat und ist als solches ebenfalls in der Weltdatenbank geschützter Gebiete aufgeführt.[1] Einzelne Waldflächen davon wurden zudem 1986 von den Gemeinden Anwil, Rothenfluh, Oltingen und Wenslingen unter Schutz gestellt.

Das umfangreiche Biotop ist eine wertvolle Naturzone im Zentrum des Landschaftsschutzgebiets Baselbieter und Fricktaler Tafeljura des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN).

Geografie

Das Tal am Oberlauf der Ergolz bildet einen tiefen Einschnitt zwischen den Hochflächen des Tafeljuras. Auf den Anhöhen liegt im Osten das Dorf Anwil und im Westen Wenslingen. Oberhalb des Schutzgebiets liegt, nur rund 1,5 Kiometer unter der Quelle der Ergolz, das Dorf Oltingen auf 570 m ü. M. Vom Dorfrand an beginnt sich das Flusstal in nördlicher Richtung allmählich im Gebirge einzuschneiden und erreicht in der Mitte des Naturschutzgebiets die Höhe von 500 m ü. M. Der flache Talboden ist dort nur rund 100 Meter breit, und die Talflanken steigen steil bis zu mehr als 100 Meter in die Höhe. Im Tal liegen, durch einen Damm getrennt, der Obere und der Untere Talweiher, die zusammen etwa 500 Meter lang sind. Sie werden manchmal auch als Anwiler Weiher bezeichnet. Sie wurden 1965 bei der Güterregulierung im Tal künstlich angelegt, um neue Biotope für Wasserlebewesen zu schaffen.

Weiter unten hat das Ergolztal nur noch ein geringes Gefälle; nach einem Kilometer fliesst die Ergolz auf 460 m ü. M. durch Rothenfluh, und auch auf ihrem weiteren, 25 Kilometer weiten Weg bis zur Mündung in den Rhein bleibt ihr Sohlgefälle klein.

Zum Naturschutzgebiet gehört ein 2,2 Kilometer langer Talabschnitt. Davon wird der flache Talboden im Bundesinventar als «Bereich A» des Amphibienlaichgebiets bezeichnet, in dem sich die dort lebenden Amphibien fortpflanzen. Die durch kleine Tobel gegliederten Talflanken gelten als «Bereich B», der eine Funktion als sogenante Nährstoffpufferzone und als weiterer Lebensraum der Amphibien hat. Mehrere kleine Nebenbäche fliessen von den Anhöhen durch Erosionsrinnen zur Ergolz hinunter, der grösste ist das Hintermattbächli, das südlich von Anwil entspringt; das Oltwegbächli nimmt seinen Anfang am Nordrand dieses Dorfes und fliesst zum Oberen Talweiher hinunter. Das Chorberbächli von Südwesten nimmt seinen Weg nahe am Unteren Talweiher vorbei und speist die Teiche im Gebiet Heftli, die von einer ehemaligen Fischzuchtanlage stammen. Auch oberhalb der beiden grossen Weiher gibt es im Tal kleine Wasserflächen und Tümpel.

Die Kantonsstrasse von Gelterkinden nach Anwil (Hauptstrasse 309) durchquert das Tal im Nordabschnitt und beginnt im Tobel des Oltwegbächli in östlicher Richtung anzusteigen. Zum Schutz der Amphibien ist seine Fahrbahn mit seitlichen Leitwerken und mit Durchlässen ausgestattet. In der Schutzzone gibt es sieben Feldwegbrücken über die Ergolz.

Fauna

Im Schutzgebiet kommen mehrere der im Kanton Basel-Landschaft bekannten Amphibienarten vor, so die Erdkröte (Bufo Bufo), der Grasfrosch (Rana temporaria), der Wasserfrosch (Pelophylax sp), die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans), der Bergmolch (Ichthyosaura alpestris) und der Fadenmolch (Lissotriton helveticus).

Schutzziel

Für das Gebiet «Talweiher» besteht das wichtigste Schutzziel gemäss der Zweckbestimmung des Bundesinventars im Artenschutz der dort lebenden Amphibien.

Für das Naturwaldreservat «Tal» gelten die Schutzziele, die der Kanton Basel-Landschaft mit dem Programm «Naturschutz im Wald» festlegte.[2]

Im Auftrag des Kantons koordiniert die «Aufsichtskommission für das Naturschutzgebiet "Talweiher"» die Pflegetätigkeiten im Amphibienschutzgebiet.[3]

Siehe auch

Commons: Talweiher – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Beschluss Nr. 3629 des Regierungsrates des Kantons Basel-Landschaft vom 3. Dezember 1991.
  2. Naturschutz im Wald. In: Ebenrain Kurse. Abgerufen am 9. September 2025.
  3. Aufsichtskommission für das Naturschutzgebiet "Talweiher". Kanton Basel-Landschaft, abgerufen am 9. September 2025.