St. Mauritius (Klein Ammensleben)

Die evangelische Kirche St. Mauritius ist eine barocke Saalkirche im Ortsteil Klein Ammensleben der Gemeinde Niedere Börde im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt. Sie gehört zum Kirchspiel Groß Ammensleben im Kirchenkreis Haldensleben-Wolmirstedt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Geschichte und Architektur
Die Kirche ist ein spätbarocker Saalbau mit einem spätromanischen Westquerturm, der durch horizontale Gesimse gegliedert ist und vom Ende des 12./Anfang des 13. Jahrhunderts stammt. Er ist von beachtlicher Höhe und mit einem hochgelegenen, rundbogigen Einstiegsloch auf der Südseite versehen. Im Glockengeschoss sind je zwei und drei paarig angeordnete, teils rund- und teils spitzbogige Schallöffnungen eingelassen; die eingestellten Säulchen sind mit Würfel- und Kelchblockkapitellen versehen. Das Untergeschoss ist mit zwei Kreuzgratgewölben geschlossen. Das Schiff wurde im Jahr 1726 als lisenengegliederter Putzbau mit dreiseitigem Ostschluss, Segmentbogenfenstern und Mansardwalmdach nahezu vollständig erneuert.
Das Innere zeigt eine einheitliche Ausgestaltung in ländlichem Barockstil. Den Abschluss bildet eine Holztonne von 1726 mit rustikalen figürlichen Malereien von Gottfried Ernst Borstoff, die Christus und Engel mit Schriftbändern und den Maler mit Inschrifttafel darstellen. Im Westen befindet sich eine dreiseitige Empore auf toskanischen Säulen mit Bibelsprüchen auf der Brüstung. Das Gemeinde- und Chorgestühl ist marmoriert.
Ausstattung
Das Hauptstück der Ausstattung ist ein wuchtiger Kanzelaltar mit mittlerem Durchgang; über dem von Kompositsäulen flankierten polygonalen Kanzelkorb ist eine Wolkengloriole mit dem Auge Gottes angeordnet. Die gotische Taufe ist in Kelchform gebildet. Die romanisierende Orgel ist ein Werk von Carl Böttcher aus dem Jahr 1865, das 2006 von Matthias Müller wiederhergestellt wurde.[1]
Drei Steinreliefs der Kreuzigung sind zu erwähnen: ein qualitätvolles im Giebel der Nordvorhalle ist mit Darstellungen von Maria, Johannes, Petrus, Andreas und zwei knienden Stiftern gestaltet und stammt vielleicht noch aus dem 14. Jahrhundert. Im Inneren der Vorhalle befindet sich ein etwas unbeholfenes Relief des Gekreuzigten über dem Kopf Adams zwischen Maria und Johannes, das Ganze stammt trotz altertümlich wirkender Züge aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts; die verwitterte Kreuzigungsgruppe mit einem heiligen Bischof und dem knienden Stifter in der Turmwestwand ist vermutlich ein Werk des späten 15. Jahrhunderts. Zwei spätmittelalterliche Bronzeglocken aus den Jahren 1442 und 1493 bilden das Geläut.
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt I. Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 473 (dehio.org).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 1. August 2025.
Koordinaten: 52° 13′ 0,7″ N, 11° 31′ 10,2″ O