St. Johann (Johannishögl)

Filialkirche St. Johann

Die Kirche St. Johann ist eine dem heiligen Johannes dem Täufer geweihte Filialkirche im Pidinger Gemeindeteil Kleinhögl auf dem Johannishögl im Landkreis Berchtesgadener Land (Oberbayern)..

Geschichte

Lage und Atmosphäre des Ortes haben dazu beigetragen, dass am Standort der Kirche vielfach eine vorchristliche Kultstätte vermutet wird. Tatsächlich spricht das Zusammentreffen der heidnischen Tradition der Sommersonnwende mit dem Fest des Kirchenpatrons am 24. Juni für eine solche Annahme. Es gibt Vermutungen, dass der Brunnenschacht am Fuße der Kirche möglicherweise ein keltischer Opferschacht war.[1] Angenommen wird hierbei ein Bezug zum Mithraskult.[2]

Die Mauern des Langhauses stammen noch aus der Romanik. In gotischer Zeit erfolgte ein Umbau, bei dem das Rippengewölbe eingezogen wurde. 1736 ersetzte der barocke Turm den ursprünglichen Dachreiter.

2009 wurden Dach, Fassade und Turm der Kirche renoviert.[3]

Das Kirchengebäude ist ein nachqualifiziertes Einzeldenkmal[4] und gehört zum Pfarrverband Anger-Aufham-Piding[1].

Ausstattung

Die Kirche birgt im Inneren besondere Kunstschätze, darunter romanische und gotische Fresken (das älteste von etwa 1250) sowie einen Seitenaltar im Frührenaissance-Stil (um 1525).[1] Die Malereien auf diesem Seitenaltar stammen mutmaßlich aus der Werkstatt des Laufener Malers Gordian Guckh; die Predella zeigt wappenhaltende Engel, auf den Stifter des Altars Wolfgang II. Griesstätter zu Haslach verweisen, der von 1522 bis 1541 Propst des seinerzeit für die Kirche zuständigen Klosterstiftes Höglwörth war.[1]

Der barocke Hochaltar zeigt seitlich die Apostel Petrus und Paulus und in der Mitte die Enthauptung Johannes des Täufers. In der Vorhalle steht der Altar des heiligen Wolfgang von 1616.[5][6]

Commons: St. Johann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Filialkirche St. Johannes d. T., auf der Webseite zu Kirchen und Kapellen in Piding 3. Beitrag (anklickbar für weitere Informationen), online unter erzbistum-muenchen.de.
  2. Vom Beginn des Eisenerzabbaus im Berchtesgadener Land bis zum Eisenhüttenwerk Achtal-Hammerau. Kulturverein der Gemeinde Ainring, archiviert vom Original am 15. Mai 2008; abgerufen am 17. April 2015.
  3. Pidinger Gemeinde-Report Juni 2010, S. 13
  4. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Gemeinde Piding, PDF S. 1 von 4 Seiten siehe D-1-72-128-13, online unter geodaten.bayern.de
  5. Walter Brugger, Heinz Dopsch, Joachim Wild (Hrsg.): Höglwörth. Das Augustiner-Chorherrenstift mit den Pfarreien Anger und Piding. Salzburg 2008, ISBN 978-3-902582-03-4
  6. Ulrich Schäfert, Kirchenverwaltung Piding (Hrsg.): Pidinger Kirchenführer. Piding 2007

Koordinaten: 47° 47′ 32,8″ N, 12° 55′ 23,6″ O