Strailach-Kapelle (Piding)
Die Strailach-Kapelle ist eine Kreuzweg-Kapelle in Piding, einer Gemeinde im Landkreis Berchtesgadener Land (Oberbayern).[1]
Lage
Die Kapelle liegt in Piding zwischen den Gemeindeteilen Mauthausen und Staufenbrücke an der alten Salzstraße. Der Historiker Max Wieser schloss daraus, dass an dieser Stelle bereits in früherer Zeit Salzfahrer eine Kapelle erbaut hatten.[1]
Geschichte
Der Walburga Hofmüllerin, einer verwitweten Müllerin aus Reichenhall, wurde 1709 in einem Schreiben des Hochfürstlichen Salzburglichen Consistoriums die Erlaubnis zur Errichtung dieser Kapelle erteilt.[1] 1710 ist sie dann fertiggestellt worden.[2]
1768 wurde die Kapelle neu eingedeckt. Im Zuge dessen kam offenbar auch die Überlegung auf, das Bildnis des unter dem Kreuz fallenden Heilands zu entfernen, wogegen die Bevölkerung aber lautstark Protest einlegte. Doch dann sollte die Kapelle, ähnlich wie die Johanneskapelle im benachbarten Johannishögl, 1785 im Auftrag des Hochfürstlichen Salzburglichen Consistoriums im Zuge der beginnenden katholischen Aufklärung sogar ganz abgerissen werden – was jedoch auch in diesem Fall der damalige Höglwörther Propst als zuständiger Pfarrherr zu verhindern wusste.[1]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kapelle 1945 für kurze Zeit von den amerikanischen Besatzern als Kontrollposten benutzt. Währenddessen wurde auch das vorhandene Kirchengestühl verheizt.[1]
1973 wurde die Kapelle renoviert. Wenig später wurde in sie eingebrochen und aus ihr zwei Soldatenfiguren sowie zwei Leuchter gestohlen.[1]
Eine Außenrenovierung wurde 2004 notwendig, an deren Ende ein neues Kreuz auf den Dachfirst gesetzt wurde. 2005 erfolgte eine Neugestaltung des Innenraumes als „Kreuzweg-Kapelle“. Dabei wurde ein 1855 erschaffenes Altarbild von Johann Georg Weibhauser (1806–1879) mit der Darstellung der Sieben Schmerzen Mariens an die Piding Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt abgegeben und durch ein anderes ersetzt.[1]
Das Kapelle ist ein nachqualifiziertes Einzeldenkmal[2] und gehört zum Pfarrverband Anger-Aufham-Piding[1].
Ausstattung
Die Strailachkapelle ist ein rechteckiger Bau mit halbrundem Schluss, der sieben Meter lang, vier Meter breit und fünf Meter hoch ist. Im Mittelpunkt der Apsis steht ein Altar mit der Statue eines „unter dem Kreuz fallenden Heilands“.[1] Der Altar selbst ist auf der Frontseite bzw. gleich einem Antependium mit einem barocken Tafelbild von der Grablegung Jesu geschmückt. Die Seitenwände der Kapelle sind mit den 14 Kreuzwegstationen behängt, die 1907 auf dem Dachboden eines Nachbaranwesens aufgefunden wurden. Mutmaßlich war dieser Kreuzweg also bereits schon früher in der Kapelle aufgehängt. 1907 in Kerbschnitttechnik gefertigt, wurden später fehlende Holzrahmen nachgeschnitzt und die Kreuzwegbilder durch Reproduktionen ersetzt.[1]
Weblinks
- Strailachkapelle, auf der Webseite zu Kirchen und Kapellen in Piding 4. Beitrag (anklickbar für weitere Informationen), online unter erzbistum-muenchen.de.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j Strailachkapelle, auf der Webseite zu Kirchen und Kapellen in Piding 4. Beitrag (anklickbar für weitere Informationen), online unter erzbistum-muenchen.de.
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Gemeinde Piding, PDF S. 2 von 4 Seiten siehe D-1-72-128-13, online unter geodaten.bayern.de
Koordinaten: 47° 45′ 7,2″ N, 12° 54′ 7,4″ O