Seschemnefer (Dahschur)

Seschemnefer in Hieroglyphen
S29T33F35

Seschemnefer / Seschem-nefer
Sšm-nfr
Die Leitung ist gut[1]
Beamtentitel
swt
zS
a
mDAt
x t
f
D2
Sesch-a-nisut-chefet-her
Sš-ˁ-njswt-ḫft-ḥr
Persönlicher Schreiber der Königsurkunde[2]

Seschemnefer, auch Seschem-nefer, war ein altägyptischer Beamter, der vor allem von seinem Grab in Dahschur bekannt ist. Er lebte in der 5. oder am Beginn der 6. Dynastie, also um etwa 2400 v. Chr. Wegen seines Namens und Titels wird vermutet, dass er Mitglied einer bedeutenden Familie war, die über mehrere Generationen Schreiberfunktionen am königlichen Hof innehatte. Diese Familie lässt sich bis auf Seschemnefer I. zurückverfolgen. Die genaue Einordnung von dem in Dahschur bestatteten Seschemnefer ist jedoch unsicher.[3] Sein erhaltener Titel lautet persönlicher Schreiber der Königsurkunde.[2]

Seschemnefer in der Sänfte, Darstellung aus seiner Mastaba

Die Mastaba des Seschemnefer befindet sich in Dahschur nahe der Amenemhet-II.-Pyramide. Sie wurde am Ende des 19. Jahrhunderts von Jacques de Morgan ausgegraben und 1903 publiziert.[4] Die Mastaba ist aus Ziegel errichtet und wies eine Kultkapelle auf, die mit Reliefs auf der Scheintür und Malereien an den Innenwänden dekoriert war. Mehrere von diesen Malereien wurden von de Morgan in Zeichnungen publiziert. Sie überliefern den Titel und Namen, berichten aber nichts über Seschemnefers Familie oder Karriere. Eine Person mit selben Namen und Titel ist als Sohn des Wesirs Sechemanchptah bekannt. Eventuell ist er dessen Sohn.[5] Heute befinden sich die Reliefs und Malereien in Berlin, Budapest und Kairo.[6]

Einzelnachweise

  1. Katrin Scheele-Schweitzer: Die Personennamen des Alten Reiches, Altägyptische Onomastik unter lexikographischen und sozio-kulturellen Aspekten. Harrassowitz, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-447-05893-3, S. 663–665 [3229].
  2. a b Dilwyn Jones: An Index of ancient Egyptian titles, epithets and phrases of the Old Kingdom. Band II (= BAR international series. Band 866). Archaeopress, Oxford 2000, ISBN 1-84171-069-5, S. 839–840 [3063].
  3. Hermann Junker: Gîza III. Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in Wien auf gemeinsame Kosten mit Dr. Wilhelm Pelizaeus † unternommenen Grabungen auf dem Friedhof des Alten Reiches bei den Pyramiden von Gîza. Band III: Die Maṣṭabas der vorgeschrittenen V. Dynastie auf dem Westfriedhof. (= Akademie der Wissenschaften in Wien. Philosophisch-historische Klasse.) Hölder-Pichler-Tempsky, Wien / Leipzig 1938, S. 10–13 (Volltext als PDF; 37,1 MB); abgerufen über Digital Giza – The Giza Project at Harvard University.
  4. J. de Morgan: Fouilles a Dahchour: 1894–1895. Holzhausen, Wien 1903, S. 2–3, Abbildungen 2–7; abrufbar über Universitätsbibliothek Heidelberg.
  5. Alexander Badawy: The Tombs of Iteti, Sekhem Ꜥankh-Ptah, and Kaemnofert at Giza. (= University of California Publications: Occasional Papers. Number 9: Archaeology.). University of California, Berkeley, Los Angeles, London 1976, ISBN 0-520-09544-8, S. 15–24, Abbildungen 18–24, Tafeln 14–23, hier besonders S. 18 (Volltext als PDF; 46,5 MB); abgerufen über Digital Giza – The Giza Project at Harvard University.
  6. Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss, Ethel W. Burney: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings. Volume III: Memphis. Part 2: Ṣaqqâra to Dahshûr. 2., von Jaromír Málek überarbeitete und erweiterte Auflage. Griffith Institute / Ashmolean Museum, Oxford 1981, ISBN 0-900416-23-8, S. 891 (Volltext als PDF; 33,5 MB); abgerufen über The Digital Topographical Bibliography.