Seineufer von Paris
| Paris, Ufer der Seine | |
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| UNESCO-Welterbe
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| Innenstadt von Paris, dunkelgelbe und rostrote Flächen: Gebiet des UNESCO-Welterbes | |
| Vertragsstaat(en): | |
| Typ: | Kultur |
| Kriterien: | (i)(ii)(iv)
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| Fläche: | 531 ha |
| Pufferzone: | 3194 ha |
| Referenz-Nr.: | 600
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| UNESCO-Region: | Europa und Nordamerika |
| Geschichte der Einschreibung | |
| Einschreibung: | 1991 (Sitzung 15)
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| Erweiterung: | 2024 |
Der Begriff Seineufer von Paris (in der Mehrzahl) bezeichnet ein UNESCO-Weltkulturerbe, das 1991 unter den Bezeichnungen französisch Paris, rives de la Seine und englisch Paris, Banks of the Seine in die Liste des Welterbes eingetragen und 2024 um angrenzende Bereiche erweitert wurde, und unabhängig davon in einem einfacheren Sinne die Gewässergrenzen des Flusses Seine in der französischen Hauptstadt. Die Unesco bezieht sich auf den besonders geschichtsträchtigen Abschnitt der Seine innerhalb von Paris zwischen den Brücken Pont de Sully und Pont d’Iéna sowie einzelne Gebiete darüber hinaus. Neben den Seine-Inseln Île de la Cité und Île Saint-Louis und den befestigten Ufern der Seine, den Quais de Paris, sind dabei auch Gebäude-Ensembles, Plätze, Parkanlagen und Sichtachsen Teil des Welterbes.
Umfang der Welterbestätte
Zu den herausragenden Bauwerken der Seine-Inseln gehören die Kathedrale Notre-Dame de Paris und die Sainte-Chapelle, beides Meisterwerke gotischer Baukunst. Auf der Île Saint-Louis befinden sich mit dem Hôtel de Lauzun und Hôtel Lambert zusammenhängende Ensembles, die als Hôtels particulier beispielhaft die Pariser Bauweise des 17. und 18. Jahrhunderts repräsentieren.
Auf dem nördlichen Seineufer, der Rive Droite, gehören das Hôtel de Ville, das Rathaus von Paris, die gotische Kirche Saint-Germain-l’Auxerrois zum Welterbe. Seineabwärts folgen das Palais du Louvre, der Tuilerien-Garten bis zur Place de la Concorde mit einer Verbindung bis zur Kirche La Madeleine, das Petit Palais und das Grand Palais sowie das Palais de Tokyo und das Palais de Chaillot mit den Jardins du Trocadéro.
Auf dem südlichen Seineufer, der Rive Gauche, schließt sich daran das Champ de Mars vom Eiffelturm bis zur École Militaire an. Ebenfalls südlich der Seine gelegen, gehört die Esplanade bis zum Hôtel des Invalides mit dem Invalidendom und dem südlich gelegenen Vorplatz zum Welterbe. Seineaufwärts schließt sich daran das Palais Bourbon, der Sitz der französischen Nationalversammlung, an. Es folgen das Musée d’Orsay, die staatliche Kunsthochschule École nationale supérieure des beaux-arts de Paris und das Palais de l’Institut, Sitz des Institut de France im Collège des Quatre-Nations, sowie die Monnaie de Paris (Münzprägeanstalt von Paris), und die zum Welterbe gehörende Zone am südlichen Ufer verläuft danach ostwärts zur Île Saint-Louis.
Das Gebiet umfasst das Ausstellungsgelände der Weltausstellungen von 1867, 1878, 1889, 1900 und 1937 und ist Ort bedeutender Sammlungen und Museen, wie der Sammlungen des Louvre, des Musée de l’Orangerie in den Jardins de Tuileries, des Musée de l’Armée im Hôtel des Invalides sowie dreier Museen im Palais de Chaillot: dem Musée de l’Homme, dem Musée national de la Marine, und dem Musée des Monuments français, bis 2005 auch des Musée du Cinéma. 23 der Seinebrücken in Paris gehören zum Weltkulturerbe. Südlich der École Militaire grenzt der Hauptsitz der UNESCO in Paris an die Welterbestätte.
Das 1991 registrierte Gebiet wurde im Jahr 2024 bis zur Gare d'Austerlitz und dem Musée National d'Histoire Naturelle im Osten erweitert (Erweiterung auf der Karte rostrot dargestellt).
Würdigung der kulturellen Bedeutung
Das Ensemble ist als eine geographische und historische Einheit anzusehen. Schon in prähistorischer Zeit war die Seine prägend für die Verteidigung und die wirtschaftliche Entwicklung der Dörfer des Kelten-Stammes der Parisier (lateinisch Parisii). Das Stadtzentrum, das im 16. sowie insbesondere im 17. und 20. Jahrhundert entstand, verdeutlicht die Beziehung zwischen dem Fluss und der Bevölkerung.
Die ältesten Teile im Osten des Welterbes sind geprägt von der dichten Bebauung der Île Saint-Louis und des Marais-Viertels. Westlich des Palais du Louvre prägen die weiten Plätze und Boulevards der Haussmannschen Stadterneuerung des 19. Jahrhunderts das Stadtbild. Dazu zählen die rechtwinklig zur Seine gelegenen Sichtachsen: zunächst vom Palais Bourbon über die Place de la Concorde bis zur Pfarrkirche La Madeleine, danach die Achse vom Hôtel des Invalides über die Esplanade bis zum Grand und Petit Palais sowie die Achse von der École Militaire über das Marsfeld mit Eiffelturm zum Palais de Chaillot mit den Trocadero-Gärten. Parallel zur Seine verläuft die Achse, die beginnend mit Saint-Germain-l’Auxerrois über den Louvre bis zur Place de la Concorde führt, und von dort über das Gebiet der Welterbestätte hinaus über den Arc de Triomphe bis zur Grande Arche in La Défense reicht.
Paris diente dem Städtebau in vielen Ländern der Welt im späten 19. und beginnenden 20. Jahrhundert als Vorbild.
Bei der Einschreibung des zum Welterbe bestimmten Gebietes im Jahr 1991 drückte das Ratgebergremium der UNESCO seine Besorgnis aus, wie künftig eine strenge Kontrolle der Stadtentwicklung erfolgen könne, nicht nur für die Gebäude in den unmittelbar an die Welterbestätte grenzenden Bereichen, sondern auch für das Profil und die Höhe der im Hintergrund sichtbaren Skyline, sodass die Kulturerbestätte selbst sowie die darin enthaltenen Blickachsen nicht beeinträchtigt würden.
Bildergalerie
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Île Saint-Louis mit de Pont de Sully -
Île de la Cité -
Notre-Dame und Petit-Pont -
Hôtel de Ville -
Conciergerie
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Pont des Arts -
Pont Michel -
Palais du Louvre -
Musée d'Orsay -
Flussufer bei den Tuilerien
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Palais Bourbon
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La Madeleine -
Pont Alexandre III und
Grand Palais -
Trocadéro -
Eiffelturm und Champ de Mars -
École militaire
Siehe auch
- Quais, Uferbefestigungen, -straßen in P.
- Rive Droite (rechtes Nordufer)
- Rive Gauche (linkes Südufer)
Weblinks
- Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- The Banks of the Seine in Paris. (pdf, 160 kB) Advisory Body Evaluation. UNESCO World Heritage Centre, Mai 1991, abgerufen am 18. Juni 2017 (englisch).
- Les rives de la Seine à Paris: délimitation du bien lors de son inscription sur la liste en 1991. (pdf, 6 MB) Eintrag des zum Welterbe gehörenden Gebiets auf dem Stadtplan der Pariser Innenstadt. UNESCO World Heritage Centre, 2011, abgerufen am 18. Juni 2017 (französisch).
- Natascha Albus, et al.: Das UNESCO Welterbe. Monumente der Menschheit – Wunder der Natur. Kunth Verlag GmbH & Co KG, München 2017, ISBN 978-3-95504-413-8, S. 77 f.
