Schöma Typ CFL-200 V
| Schöma CFL-200 V | |
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![]() Betriebsbild in Meuselwitz (2025)
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| Nummerierung: | BKB 208–210 IoMR 17 VIKING Kohlebahn Meuselwitz 209 und 210 |
| Anzahl: | 3 |
| Hersteller: | Schöma Fabriknummern 2086, 2175, 2624 |
| Baujahr(e): | 1958–1963 |
| Bauart: | B dh |
| Spurweite: | 900 mm |
| Länge über Kupplung: | 5500 mm |
| Höhe: | 2700 mm |
| Breite: | 2200 mm |
| Gesamtradstand: | 2200 mm |
| Dienstmasse: | 24 t |
| Reibungsmasse: | 24 t |
| Radsatzfahrmasse: | 12 t |
| Höchstgeschwindigkeit: | 35 km/h |
| Anfahrzugkraft: | 76,8 kN |
| Motorentyp: | KHD A12 L 714 |
| Motorbauart: | Zwölfzylinder-Viertakt-Dieselmotor |
| Nenndrehzahl: | 1800 min−1 |
| Leistungsübertragung: | hydraulisch |
| Tankinhalt: | 280 l |
| Bremse: | Direkte Bremse, Indirekte Bremse, Handbremse |
Die Typenreihe Schöma CFL-200 V von Schöma sind zweiachsige Diesellokomotiven mit hydraulischer Kraftübertragung, die für Industriebetriebe angeboten wurden. Es wurden mit den Fabriknummern 2086, 2175, 2624 drei Lokomotiven gebaut, die an das Helmstedter Braunkohlerevier geliefert wurden und dort als 208–210 für den Hilfsfahrbetrieb verwendet wurden. Mindestens zwei Lokomotiven sind heute (2025) noch vorhanden und bei der Kohlebahn Meuselwitz im Museumsbetrieb im Einsatz.
Geschichte und Einsatz
Neben den genannten Lokomotiven sind zwei Lokomotiven der Typenreihe Schöma CFL-200 V mit den Fabriknummern 2330 und 2331 genannt, die für 860 mm Spurweite an die Zementwerke Alsen geliefert wurden. Von diesen Lokomotiven, die später an die Furka-Oberalp-Bahn und die Matterhorn-Gotthard-Bahn weitergegeben wurden, existieren keine technischen Daten. Auf Fotos ist zu sehen, dass sie als Mittelführerstandloks ausgeführt waren.[1]
Helmstedter Braunkohlenrevier
Um die letzten Dampflokomotiven im Hilfsfahrbetrieb zu ersetzen und gelegentlich kleinere Transportaufgaben durchzuführen, beschafften das Helmstedter Braunkohlerevier 1958, 1959 und 1963 jeweils eine Diesellokomotive mit hydraulischer Kraftübertragung. Sie waren mit Endführerstand und schmalen Vorbauten versehen, sodass der Lokführer gute Sicht hatte.
Einsatzgebiet der Lokomotiven waren besonders die Unterhaltungsarbeiten der Oberleitungsanlagen im gesamten Tagebau sowie das Bedienen von nicht angetriebenen Gleisrückern.
Die Lokomotiven waren bis zum Ende des Fahrbetriebes im Helmstedter Braunkohlerevier im Einsatz.
Museumsbetrieb
Als erste Lok wurde die BKB 208 nach 30-jährigem Betrieb 1988 an die Isle of Man Railway verkauft.[2] Die Lokomotive wurde dort für die Spurweite von 914 mm verwendet und trägt hier die Bezeichnung 17 VIKING. Weitere Einsatzbelege sind nicht vorhanden.
1993 wurden die beiden Lokomotiven 209 und 210 an die Kohlebahn Meuselwitz verkauft. Der Erwerb der Lokomotiven wurde dem Verein durch eine Spende der MIBRAG ermöglicht. Die beiden Lokomotiven waren durch ihre Leistung zum nachgestellten Museumsbetrieb durch das Schnaudertal und den Kammerforst mit stellenweise anspruchsvollen Steigungen gut geeignet. Die beiden Lokomotiven sind im Museumsbetrieb an ausgewählten Tagen im Einsatz.[3][4]
Konstruktive Merkmale
Die Lokomotiven wurden als Haubenlokomotive mit einem Endführerstand gebaut. Der Rahmen besteht aus den Längsträgern und wird versteift durch einzelne Querträger und die Pufferbohlen. Diese sind mit der Mittelpuffer-Kupplung ausgerüstet und sind als Entgleisungsschutz und beim Schieben von Fahrzeugen entsprechend stabil ausgeführt. Das Fahrgestell bilden die beiden mit Gelenkwellen angetriebenen Achsen, die im Hauptrahmen gelagert und mit Megi-Federung ausgestattet sind.
Die dieselhydraulische Antriebsanlage besteht aus dem Zwölfzylinder-Viertakt-Dieselmotor KHD A12 L 714 mit Luftkühlung, der bei 1800 Umdrehungen pro Minute eine Leistung von 230 PS entwickelt, und dem Strömungsgetriebe Voith L 33. Es werden beide Achsen angetrieben.
Zur elektrischen Ausrüstung gehören der Bleiakkumulator, er wird durch die mit Riementrieb vom Dieselmotor angetriebene Lichtmaschine aufgeladen. Außer der üblichen Beleuchtung besitzen die Lokomotiven das Typhon und ein druckluftbetriebenes Kugelschlag-Läutewerk.
Literatur
- Joachim Ihme, Heinz-Jürgen Weist: Die Bahnen der Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke (BKB) Helmstedt, Verlag Barteld Berga/Elster, 2021, ISBN 978-3-935961-25-7
Weblinks
- Internetseite vom Hersteller Schöma über seine aktuellen Schmalspurlokomotiven
- Internetseite über den Fuhrpark der Meuselwitzer Kohlebahnen mit Erwähnung der beiden Schöma-Lokomotiven
- Internetseite auf entlang der Gleise über Schöma-Diesellokomotiven mit Erwähnung der Lokomotiven vom Verein Kohlebahnen Meuselwitz
- Internetseite auf Lokhersteller.de mit den erhaltenen Lokomotiven von Schöma und Erwähnung der beiden Exemplare der Kohlebahn Meuselwitz
Einzelnachweise
- ↑ Suchergebnisse auf rangierdiesel.de mit Erwähnung der Loks 2330 und 2331
- ↑ Joachim Ihme, Heinz-Jürgen Weist: Die Bahnen der Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke (BKB) Helmstedt, Verlag Barteld Berga/Elster, 2021, ISBN 978-3-935961-25-7, S. 207
- ↑ Foto der Schöma 210 auf einer Aufnahme Ende 2023
- ↑ Fahrplan bei der Kohlebahn Meuselwitz auf kohlebahnen.de
