Sandomir-Turm

Sandomir-Turm

Der Sandomir-Turm (polnisch Baszta Sandomierska) ist ein Wehrturm auf dem Krakauer Wawelhügel.

Beschreibung

Der Sandomir-Turm wurde im 15. Jahrhundert unter König Kasimir IV. Andreas gebaut und von Beginn an mit Geschützen versehen. In seiner heutigen Form ist er ein sechsgeschossiger Ziegelbau mit einem abschließenden mezzaninartigen Obergeschoss, dass sich durch einen umlaufenden Konsolenkranz aus weißem Gestein von den unteren Geschossen absetzt. In dem Turm selbst befinden sich neben einer Reihe von Fenstern in lockerer Anordnung drei Erker.

Der Turm war Teil der westlichen Mauerbefestigung des Wawels, die auf das frühe 14. Jahrhundert zurückgeht. 1462 wurde er erstmals als Neuer Turm urkundlich erwähnt, als sechs Ratsherren nach der Ermordung von Andrzej Tęczyński vor dem Turm hingerichtet wurden. Seinen Namen soll er der Legende dem Umstand verdanken, dass der Adel aus dem Sandomirer Land in den Lochgefängnissen des Turms inhaftiert wurde. Umbaumaßnahmen aus dem 19. Jahrhundert wurden im 20. und 21. Jahrhundert unter anderem von Zygmunt Hendel rückgängig gemacht. Unweit des Turms befindet sich die Tunnelöffnung eines Geheimgangs, der 1772 von den Aufständischen von Bar genutzt wurde, um den Wawel zu besetzen.

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Literatur

  • Antoni Franaszek: Budowle gotyckie zamku królewskiego na Wawelu na tle dziejów w czasach nowożytnych. Seria: Biblioteka Wawelska, Wyd: Zamek Królewski na Wawelu, Kraków 1989
  • Kazimierz Kuczman, Wzgórze Wawelskie: Przewodnik; Państwowe Zbiory Sztuki na Wawelu. Ministerstwo Kultury i Sztuki, Zarząd Muzeów i Ochrony Zabytków, Kraków 1988

Koordinaten: 50° 3′ 10,2″ N, 19° 56′ 6,3″ O