San Michele (Neapel)

Fassade (2007)

San Michele ist eine barocke römisch-katholische Kirche in Neapel. Sie gilt als charakteristisches Werk des Architekten Domenico Antonio Vaccaro und wurde 1729–35 für eine Kongregation von Weltgeistlichen erbaut.[1]

Beschreibung und Architektur

Die Kirche befindet sich an der Einmündung des Toledo (Via Roma) in die Piazza Dante. Die zweigeschossige Fassade ist schmal und hoch und wird beidseitig von zwei Pilastern eingefasst, die sich im Obergeschoss in kurvige Linien auflösen, um von einem Giebel aus krausen Voluten bekrönt zu werden. Das Gebälk des Erdgeschosses wird durch ein Fenster, das des Obergeschosses von einer Balkontür unterbrochen. Die Erdgeschosszone ist möglicherweise bei einer Restaurierung 1857 verändert worden.[1]

Innenansicht der Kuppel (2017)

Die Kirche ist ein kreuzförmiger Zentralbau mit Kuppel. An den etwas längeren Chorarm schließt sich das querrechteckige Presbyterium mit konkaven Wänden an. Über vier Eckzwickeln sitzt ein oktogonaler Tambour, auf dem auf Konsolen die Kuppel aufsitzt, die von acht geschweiften Fenstern angeschnitten wird. Über dem Presbyterium sitzt eine weitere, diesmal ellipsoide Kuppel, die von einer Laterne mit Serliana bekrönt wird.[1]

Bick zum Hauptaltar (2017)

Der Innenraum war ursprünglich weiß oder nur leicht betönt. Die heutigen farbigen Stuckmarmore stammen aus dem 19. Jahrhundert. Das Hochaltarbild mit dem Erzengel Michael stammt von Giuseppe Marullo, die der Seitenaltäre mit der Heiligen Irene und Emidius sind von Vaccharo selbst. In der Sakristei befindet sich ein Rokoko-Lavabo von 1768.[1]

Geschichte

Vorgängerbau am Standort war die einfache Kapelle Santa Maria di Providenza.[1]

Literatur

  • Christof Toenes: Reclams Kunstführer. Italien VI: Neapel und Umgebung. 2. Auflage. Stuttgart 1983, S. 244–245.
  • Anthony Blunt: Neapolitan Baroque and Rococo Architecture. A. Zwemmer, London 1975, S. 115–117.
Commons: San Michele (Neapel) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d e Christof Toenes: Reclams Kunstführer. Italien VI: Neapel und Umgebung. 2. Auflage. Stuttgart 1983, S. 244–245.

Koordinaten: 40° 50′ 53,9″ N, 14° 14′ 59,1″ O