Roger-Henri-Marie Beaussart
Roger-Henri-Marie Beaussart (* 15. Juli 1879 in Épinal; † 29. Februar 1952 in Paris) war ein französischer Geistlicher und Weihbischof in Paris.
Leben
Er entstammte einer bürgerlichen Familie, sein Vater Léon Beaussart war Beamter.[1] Roger besuchte in Paris das Knabenseminar von Notre-Dame-des-Champs und die Maîtrise de Notre-Dame. Anschließend trat er in das Priesterseminar Saint-Sulpice ein und empfing am 19. September 1903 die Priesterweihe. Er wurde der Kaplanstelle des Stanislas-Kollegs zugewiesen und blieb dort bis zum November 1925, als ihm die Pfarrei Saint-Jacques du Haut-Pas übertragen wurde, die er bis zum Juli 1928 innehatte. Anschließend wurde er zum Direktor des Stanislas-Kollegs ernannt und behielt diese Position, bis er 1932 von Kardinal Verdier zum Generalvikar erwählt wurde. Kardinal Suhard bestätigte ihn in dieser Position.[2]
Am 19. Juni 1935 wurde Roger-Henri-Marie Beaussart zum Titularbischof von Elatea und Weihbischof in Paris ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 9. Oktober 1935 der Erzbischof von Paris Jean Kardinal Verdier; Mitkonsekratoren waren Pierre-André-Charles Petit de Julleville, Bischof von Dijon, und Georges-Eugène-Emile Choquet, Bischof von Langres.[3] Am 10. Dezember 1943 wurde er Titularerzbischof von Mocissus und Dekan des Kapitels von Notre-Dame de Paris.[2]
Nach der Befreiung Frankreichs musste er am 27. Juli 1945 als Weihbischof von Paris zurücktreten, was seiner Ernennung zum Nationalrat im November 1941, seiner als zu freundlich empfundene Haltung gegenüber den Führern der PPF und der LVF sowie seine Anwesenheit bei der Beisetzung von Philippe Henriot geschuldet war. Er fühlte sich mit Kardinal Emmanuel Suhard verbunden, und seine Ernennung zum Dekan des Domkapitels von Notre-Dame-de-Paris und zum Päpstlichen Thronassistenten waren ihm der Beweis dafür, dass er in den Augen Roms nichts Tadelnswertes getan hatte. Nach seinem Rücktritt wurde kein neuer Weihbischof für die Erzdiözese Paris berufen.[1]
Ab 1947 war er Beichtvater des Nuntius in Paris Angelo Giuseppe Roncalli, des späteren Papstes Johannes XXIII. Beaussart wurde 1949 Diözesanadministrator und nach dem Tod von Kardinal Suhard Kapitularvikar.[1]
Ehrungen
- Ritter der Ehrenlegion[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Paul Airiau: Beaussart (Roger). In: Dominique-Marie Dauzet, Frédéric Le Moigne (Hrsg.): Dictionnaire des évêques de France au XXe siècle. Éditions du Cerf, Paris 2010, ISBN 978-2-204-09041-4, S. 60 f. (französisch).
- ↑ a b Albert Ronsin: Beaussart (Henri Roger Marie). In: ders. (Hrsg.): Les Vosgiens Célèbres. Dictionnaire biografique illustré. ÉditionS, Vagney 1990, ISBN 2-907016-09-1, S. 40 (französisch).
- ↑ Eintrag zu Roger-Henri-Marie Beaussart auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 15. Mai 2025. (englisch)
- ↑ Beaussart, Roger Henri Marie. In: Base Léonore. Archives nationales, abgerufen am 15. Mai 2025 (französisch).