Rod Petrie

Rod Petrie im Jahr 2019

Roderick „Rod“ McKenzie Petrie (* 22. April 1956[1]; † 21. August 2025 in Longniddry) war ein schottischer Fußballfunktionär und Wirtschaftsprüfer. Er war über 20 Jahre lang Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer von Hibernian Edinburgh und gehörte zudem den Vorständen der Scottish Football Association sowie der früheren Scottish Premier League an und war der 53. Präsident des Schottischen Fußballverbands. Petrie war ein qualifizierter Wirtschaftsprüfer und hatte seine Ausbildung bei Ernst & Young absolviert.

Karriere und Leben

Rod Petrie absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer bei Ernst & Young.[1] Anschließend war er über sechs Jahre lang Geschäftsführer der Investmentbank Quayle Munro mit Sitz in Edinburgh.[1] Petrie verstarb am 21. August 2025 im Alter von 69 Jahren in seinem Zuhause in Longniddry, East Lothian an einer Krebserkrankung.[2] Sein Tod folgte nur wenige Monate nach dem Ableben von Tom Farmer, dem früheren Eigentümer von Hibernian, mit dem Petrie über viele Jahre eng zusammenarbeitete.[2]

Fußball

Zum Fußball kam Petrie im Jahr 1991, als er Tom Farmer während der Rettung von Hibernian Edinburgh aus der Insolvenz beriet. Fünf Jahre später wurde er in den Vorstand des Klubs berufen und 1997 zum Geschäftsführer ernannt.[1] Petrie wurde im Dezember 2004 nach dem Rücktritt von Ken Lewandowski zum Chief Executive Officer von Hibernian ernannt und erwarb sich den Ruf eines harten Verhandlers bei Spielerverkäufen – darunter Talente wie Scott Brown, Steven Fletcher, Garry O’Connor, Steven Whittaker und Kevin Thomson. Während seiner 28-jährigen Verbindung mit dem Edinburgher Klub leitete Petrie unter anderem den Umbau des Easter-Road-Stadions sowie die Errichtung des vereinseigenen Trainingszentrums.[2] Petrie trat im April 2008 von seiner Position als Geschäftsführer zurück und wurde durch Scott Lindsay ersetzt, behielt jedoch sein Amt als Vorsitzender. Ein historischer Erfolg gelang 2016, als nach 114 Jahren Wartezeit endlich der Schottische Pokal gewonnen wurde – doch seine Amtszeit war auch von zwei bitteren Abstiegen in die 2. Liga geprägt.[2] Nach dem Einstieg des US-Amerikaners Ron Gordon, der im Zuge von Gesprächen über den Verkauf der Anteile von Tom Farmer und Petries eigener Minderheitsbeteiligung den Klub übernahm, trat Petrie 2019 von seinem Amt als Vereinsvorsitzender zurück.

Seit 1997 gehörte Petrie diversen Kommissionen der Scottish Football Association an. 2007 wurde er Vorstandsvorsitzender und 2011 Vizepräsident des Verbands. Petrie spielte eine Schlüsselrolle bei der Gründung der Scottish Premier League (SPL) im Jahr 1998. Zudem war er acht Jahre lang nicht geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Scottish Premier League und bekleidete das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden der East of Scotland Football Association. Im Juni 2011 wurde Petrie unter dem damaligen Präsidenten Campbell Ogilvie zum Vizepräsidenten des schottischen Fußballverbandes gewählt. Am 12. Juni 2019 wurde Petrie ohne Gegenkandidaten zum 53. Präsidenten des Schottischen Fußballverbands (SFA) gewählt.[1] Kurz nach seiner Wahl zum Präsidenten schloss die SFA den Kauf des Hampden Park vom FC Queen’s Park erfolgreich ab, nachdem er maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt war. Im Jahr 2023 wurde Petrie für einen Sitz im Exekutivkomitee der UEFA nominiert, verlor jedoch die Wahl. Im Juni 2023 wurde er als Präsident des SFA von Mike Mulraney abgelöst.

„Man muss der Vergangenheit stets mit Respekt und Ehrerbietung begegnen. Meine Wahl ist keine Belohnung für das bisher Geleistete, sondern vielmehr eine Anerkennung des Beitrags, den ich in meiner Amtszeit als Präsident leisten kann. Ich nehme diese Verantwortung ernst und werde die Interessen des schottischen Fußballs weiterhin mit vollem Einsatz verfolgen.“

Rod Petrie nach der Wahl zum Verbandspräsidenten

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eine schottische Erfolgsgeschichte. UEFA, 9. Juli 2018, abgerufen am 23. August 2025 (englisch).
  2. a b c d Former Hibs chairman Petrie dies aged 69. BBC Sport, 22. August 2025, abgerufen am 23. August 2025 (englisch).