Rechliner Mauer


Die Rechliner Mauer teilte den Ort Rechlin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte von Anfang der 1950er Jahre bis 1993 in einen sowjetischen und einen deutschen Sektor.
Geschichte
Auf dem Gelände der früheren Erprobungsstelle Rechlin waren ab 1945 Truppen der sowjetischen Luftstreitkräfte stationiert. 1948 begann die Teilung des Ortes.[1] Anfang der 1950er Jahre wurde das Areal zuerst durch eine Holzwand und dann mit einer Mauer umgeben.[2] Über 40 Jahre trennte diese 2,5 km lange Mauer den deutschen Teil von Rechlin mit 2500 Einwohnern von den bis zu 4500 Militärangehörigen mit ihren Familien.[3][4] Offiziell durften Rechliner diesen Teil nicht betreten. Frauen wurden toleriert und konnten in einem Laden auf sowjetischer Seite einkaufen.[5] Im Rahmen des Zwei-plus-Vier-Vertrages zur Deutschen Einheit wurde der Abzug der sowjetischen Truppen aus der dann ehemaligen DDR vereinbart. 1991 zerbrach die Sowjetunion, die meisten ihrer Nachfolgestaaten schlossen sich zur Gemeinschaft Unabhängiger Staaten zusammen. Unmittelbar nach dem Abzug der GUS-Streitkräfte im Sommer 1993 beschloss die Gemeinde, im Bereich der Fritz-Reuter-Straße ein 80 m langes Teilstück der Mauer zu erhalten.[2] Ihre Überreste und Schautafeln sind in der Mauerstraße und an der Müritzstraße zu finden; durch den Ort verläuft eine blaue Linie, die den ehemaligen Verlauf des Bauwerks markiert.
Mauerpark
Im Juni 2025 wurde ein Mauerpark eröffnet,[1] darin ein Denkmal zur Erinnerung.[4] Die Eröffnung war bereits für das 30-jährige Jubiläum des Abzugs der sowjetischen Truppen geplant, verzögerte sich aber, da die Finanzmittel zuerst für die Räumung von Militäraltlasten genutzt wurden.[6]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Mauerpark Rechlin eröffnet. In: NDR.de. 4. Juni 2025, abgerufen am 14. August 2025.
- ↑ a b Die „Rechliner Mauer“. Luftfahrttechnisches Museum Rechlin e. V., abgerufen am 14. August 2025.
- ↑ Infotafel neben der Rechliner Mauer an der Kreuzung Fritz-Reuter-Straße / Mauerstraße (53° 20′ 1,7″ N, 12° 43′ 8,8″ O, Foto)
- ↑ a b Miriam Brümmer: In dieser Stadt an der Müritz erinnert nun ein Park an eine Mauer. In: Nordkurier. 5. Juni 2025, abgerufen am 18. August 2025.
- ↑ Miriam Brümmer: Denkmal erinnert an Opfer der Erprobungsflüge von Hitlers Luftwaffe. In: Nordkurier. 23. Dezember 2024, abgerufen am 18. August 2025.
- ↑ Miriam Brümmer: Wie Berlin – Zu DDR-Zeiten geteiltes Dorf will einen Mauerpark. In: Nordkurier. 24. Juli 2023, abgerufen am 14. August 2025.
Koordinaten: 53° 20′ 1,8″ N, 12° 43′ 8,7″ O