Über einen Zeitraum von 25 Jahren, von 1948 bis Ende 1972, war er ein Weltklassespieler und galt von Anfang 1954 bis gegen die Mitte der 1960er-Jahre als der beste Spieler der Welt – länger als jeder andere zuvor und danach. Besonders sein Aufschlag war bei seinen Gegnern gefürchtet.
Leben und Karriere
Pancho Gonzales (um 1950)
Seine Eltern emigrierten am Anfang des 20. Jahrhunderts von Mexiko in die USA. Er wurde 1928 in Los Angeles geboren und hatte eine schwere Kindheit. Er brachte sich selbst das Tennisspielen bei, ohne Unterstützung der angloamerikanischen Oberklasse, die das Tennisspielen in den 1940er-Jahren in Los Angeles dominierte. Als unbekannter 20-jähriger Nachwuchsspieler gewann er 1948 die amerikanischen Meisterschaften (heute US Open) in Forest Hills. Im nächsten Jahr konnte er erneut die Meisterschaften gewinnen. Dies war für ihn der Anlass, zu den Profis zu wechseln. In seinem ersten Profijahr wurde er vernichtend von Jack Kramer geschlagen und verschwand zunächst von der öffentlichen Bildfläche. Er gewann dann einige Profiturniere, schlug schließlich auch Kramer und war ab 1953 für fast ein Jahrzehnt der dominierende Spieler im Profitennis.
Gonzales spielte als Profi, bevor 1968 die Ära der offenen Turniere begann, und konnte daher bis zum Alter von 40 Jahren nicht in Wimbledon oder bei den US Open antreten. In seiner Profikarriere schlug er alle bedeutenden Spieler wie Frank Sedgman, Ken Rosewall, Lew Hoad, Tony Trabert, Mal Anderson und Ashley Cooper. Er gewann die US-Profimeisterschaften achtmal und die englischen Meisterschaften viermal. Im direkten Vergleich schlug er die besten Amateurspieler, die zu den Profis wechselten. Mit vierzig Jahren besiegte er so bekannte Spieler wie Rod Laver, Stan Smith, John Newcombe und Jimmy Connors, obwohl diese bis zu 20 Jahre jünger waren. Er gewann mit 43 Jahren als ältester Spieler aller Zeiten ein Profi-Tennisturnier. Roy Emerson war der dominierende Spieler mit einem Dutzend Siegen bei Grand-Slam-Turnieren in den 1960er-Jahren, doch konnte er den wesentlich älteren Gonzales nie besiegen.
Pancho Gonzales heiratete sechsmal und bekam acht Kinder.[1] Seine letzte Frau Rita (* 1961), die einen Sohn von ihm hat, ist die Schwester von Andre Agassi.[2] Gonzales starb 1995 in Las Vegas an Magenkrebs.[3] Er wurde 1968 in die International Tennis Hall of Fame aufgenommen.
Erfolge
Nachfolgend werden die Erfolge bei Grand-Slam-Turnieren und seit Beginn der Open Era aufgeführt.
↑Greg Bishop: Honoring Gonzalez and His Legacy. In: nytimes.com. 5. September 2009, abgerufen am 6. Juli 2024 (amerikanisches Englisch): „He was married six times, including his last marriage to Andre Agassi’s older sister, Rita. He had eight children.“