Pancho Gonzales

Pancho Gonzales Tennisspieler
Pancho Gonzales
Pancho Gonzales
Pancho Gonzales (1961)
Nation: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag: 9. Mai 1928
(67 Jahre)
Todestag: 3. Juli 1995
Größe: 188 cm
Gewicht: 82 kg
Spielhand: Rechts, einhändige Rückhand
Einzel
Karrierebilanz: 152:88 (ATP)
Karrieretitel: 9 (ATP)
Höchste Platzierung: 109 (29. Juli 1979)
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open 3R (1969)
French Open HF (1949, 1968)
Wimbledon AF (1949, 1969)
US Open S (1948, 1949)
Doppel
Karrierebilanz: 43:30 (ATP)
Karrieretitel: 3 (ATP)
Höchste Platzierung: 346 (12. Dezember 1976)
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open
French Open S (1949)
Wimbledon S (1949)
US Open
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Pancho Gonzales (* 9. Mai 1928 in Los Angeles, Kalifornien als Ricardo Alonso González; † 3. Juli 1995 in Las Vegas, Nevada) war ein US-amerikanischer Tennisspieler.

Über einen Zeitraum von 25 Jahren, von 1948 bis Ende 1972, war er ein Weltklassespieler und galt von Anfang 1954 bis gegen die Mitte der 1960er-Jahre als der beste Spieler der Welt – länger als jeder andere zuvor und danach. Besonders sein Aufschlag war bei seinen Gegnern gefürchtet.

Leben und Karriere

Pancho Gonzales (um 1950)

Seine Eltern emigrierten am Anfang des 20. Jahrhunderts von Mexiko in die USA. Er wurde 1928 in Los Angeles geboren und hatte eine schwere Kindheit. Er brachte sich selbst das Tennisspielen bei, ohne Unterstützung der angloamerikanischen Oberklasse, die das Tennisspielen in den 1940er-Jahren in Los Angeles dominierte. Als unbekannter 20-jähriger Nachwuchsspieler gewann er 1948 die amerikanischen Meisterschaften (heute US Open) in Forest Hills. Im nächsten Jahr konnte er erneut die Meisterschaften gewinnen. Dies war für ihn der Anlass, zu den Profis zu wechseln. In seinem ersten Profijahr wurde er vernichtend von Jack Kramer geschlagen und verschwand zunächst von der öffentlichen Bildfläche. Er gewann dann einige Profiturniere, schlug schließlich auch Kramer und war ab 1953 für fast ein Jahrzehnt der dominierende Spieler im Profitennis.

Gonzales spielte als Profi, bevor 1968 die Ära der offenen Turniere begann, und konnte daher bis zum Alter von 40 Jahren nicht in Wimbledon oder bei den US Open antreten. In seiner Profikarriere schlug er alle bedeutenden Spieler wie Frank Sedgman, Ken Rosewall, Lew Hoad, Tony Trabert, Mal Anderson und Ashley Cooper. Er gewann die US-Profimeisterschaften achtmal und die englischen Meisterschaften viermal. Im direkten Vergleich schlug er die besten Amateurspieler, die zu den Profis wechselten. Mit vierzig Jahren besiegte er so bekannte Spieler wie Rod Laver, Stan Smith, John Newcombe und Jimmy Connors, obwohl diese bis zu 20 Jahre jünger waren. Er gewann mit 43 Jahren als ältester Spieler aller Zeiten ein Profi-Tennisturnier. Roy Emerson war der dominierende Spieler mit einem Dutzend Siegen bei Grand-Slam-Turnieren in den 1960er-Jahren, doch konnte er den wesentlich älteren Gonzales nie besiegen.

Pancho Gonzales heiratete sechsmal und bekam acht Kinder.[1] Seine letzte Frau Rita (* 1961), die einen Sohn von ihm hat, ist die Schwester von Andre Agassi.[2] Gonzales starb 1995 in Las Vegas an Magenkrebs.[3] Er wurde 1968 in die International Tennis Hall of Fame aufgenommen.

Erfolge

Nachfolgend werden die Erfolge bei Grand-Slam-Turnieren und seit Beginn der Open Era aufgeführt.

Legende
Saisonendveranstaltung
Grand Slam (4)
Open-Era-Turniere (12)
Titel nach Belag
Hartplatz (10)
Rasen (3)
Sand (1)
Teppich (2)

Einzel

Turniersiege

Nr. Jahr Turnier Belag Gegner Ergebnis
1. 6. September 1948 Vereinigte Staaten U.S. National Championships (1) Rasen Vereinigte Staaten Eric Sturgess 6:2, 6:3, 14:12
2. 22. August 1949 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten U.S. National Championships (2) Rasen Vereinigte Staaten Ted Schroeder 16:18, 2:6, 6:1, 6:2, 6:4
3. 17. Juli 1968 Vereinigte Staaten Los Angeles Teppich (i) Australien Rod Laver 1:6, 6:3, 6:4
4. 27. September 1968 Vereinigte Staaten Midland Hartplatz Australien Roy Emerson 7:5, 6:3
5. 20. September 1969 Vereinigte Staaten Los Angeles (1) Hartplatz Vereinigte Staaten Cliff Richey 6:0, 7:5
6. 6. Oktober 1969 Vereinigte Staaten Las Vegas (1) Hartplatz Vereinigte Staaten Arthur Ashe 6:0, 6:2, 6:4
7. 13. Mai 1970 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Las Vegas (2) Hartplatz Australien Rod Laver 6:1, 7:5, 5:7, 6:3
8. 20. September 1971 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Los Angeles (2) Hartplatz Vereinigte Staaten Jimmy Connors 3:6, 6:3, 6:3
9. 13. Dezember 1971 Jamaika Kingston (1) Hartplatz (i) Vereinigte Staaten Clark Graebner 6:4, 4:6, 6:3
10. 13. Dezember 1971 Vereinigte Staaten Des Moines Teppich (i) Frankreich Georges Goven 3:6, 4:6, 6:3, 6:4, 6:2
11. 13. Dezember 1972 Jamaika Kingston (2) Hartplatz (i) Vereinigte Staaten Clark Graebner 6:3, 6:4

Finalteilnahmen

Nr. Jahr Turnier Belag Gegner Ergebnis
1. 18. März 1968 Brasilien São Paulo Sand (i) Australien Rod Laver 5:7, 7:5, 4:6
2. 23. März 1968 Argentinien Buenos Aires Sand Australien Rod Laver 5:7, 7:5, 4:6
3. 28. November 1968 Vereinigte Staaten New York Teppich (i) Australien Tony Roche 4:6, 3:6
4. 21. August 1969 Vereinigte Staaten Baltimore Rasen Australien Rod Laver 3:6, 6:3, 3:6, 6:3, 7:9
5. 3. Oktober 1969 Vereinigte Staaten Midland Hartplatz Australien Ken Rosewall 7:5, 1:6, 5:7
6. 27. März 1972 Hongkong 1959 Hongkong Hartplatz Australien Mal Anderson 4:6, 3:6, 2:6
7. 3. Oktober 1972 Vereinigte Staaten New York Teppich (i) Vereinigte Staaten Charlie Pasarell 6:4, 2:6, 2:6

Doppel

Turniersiege

Nr. Jahr Turnier Belag Partner Gegner Ergebnis
1. 16. Mai 1949 Frankreich Internationale französische Meisterschaften Sand Vereinigte Staaten Frank Parker Sudafrika 1928 Eustace Fannin
Sudafrika 1928 Eric Sturgess
6:3, 8:6, 5:7, 6:3
2. 20. Juni 1949 Vereinigtes Konigreich Wimbledon Rasen Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Frank Parker Vereinigte Staaten Jim McManus
Vereinigte Staaten Ted Schroeder
6:4, 6:4, 6:2
3. 20. September 1969 Vereinigte Staaten Los Angeles (1) Hartplatz Vereinigte Staaten Ron Holmberg Vereinigte Staaten Jim McManus
Vereinigte Staaten Jim Osborne
6:3, 6:4
4. 23. Juli 1972 Vereinigte Staaten Columbus Hartplatz Vereinigte Staaten Jimmy Connors Vereinigte Staaten Robert McKinley
Vereinigte Staaten Dick Stockton
6:3, 7:5
5. 24. September 1972 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Los Angeles (2) Hartplatz Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jimmy Connors Agypten 1972 Ismail El Shafei
Australien Brian Fairlie
6:3, 7:6

Finalteilnahmen

Nr. Jahr Turnier Belag Partner Gegner Ergebnis
1. 27. April 1968 Vereinigte Staaten Bournemouth Sand Spanien 1945 Andrés Gimeno Australien Roy Emerson
Australien Rod Laver
6:8, 6:4, 3:6, 2:6
2. 20. April 1969 Monaco Monte Carlo Sand Vereinigte Staaten Dennis Ralston Australien Owen Davidson
Australien John Newcombe
7:5, 7:9, 4:6, 7:5, 5:7
3. 26. August 1973 Vereinigte Staaten South Orange Rasen Vereinigte Staaten Tom Gorman Vereinigte Staaten Jimmy Connors
Rumänien 1965 Ilie Năstase
7:6, 3:6, 2:6

Professional World Singles Tournament

  • Wembley
    • Einzel 1950, 1951, 1952, 1956
  • United States Professional Championship
    • Einzel 1953, 1954, 1955, 1956, 1957, 1958, 1959, 1961
Commons: Pancho Gonzales – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Greg Bishop: Honoring Gonzalez and His Legacy. In: nytimes.com. 5. September 2009, abgerufen am 6. Juli 2024 (amerikanisches Englisch): „He was married six times, including his last marriage to Andre Agassi’s older sister, Rita. He had eight children.“
  2. S.L. Price: The Lone Wolf: Pancho Gonzalez may have been the best tennis player of all time, but his fits of rage offended almost everyone in the game, cost him six marriages and alienated him from all but the last of his eight children. In: Sports Illustrated. 26. April 2002, abgerufen am 6. Juli 2024 (englisch).
  3. Neil Amdur: Pancho Gonzalez, U.S. Tennis Champion, Dies at 67. In: The New York Times. 5. Juli 1995, abgerufen am 27. September 2017 (amerikanisches Englisch).>