Otto Markert

Otto August Markert (* 5. Oktober 1867 in Schneeberg; † 21. April 1947 in Berlin)[1] war ein deutscher Bildhauer.

Leben

Markert war ein Sohn des Schuhmachers Karl August Markert in Schneeberg im Erzgebirge. Nach einer dreijährigen Lehrzeit, bei der er sich die notwendigen Begriffe in der Technik für Holz, Stein und Modellieren angeeignet hatte, wurde ihm durch Stipendium ein dreijähriges Studium auf der Kunstgewerbeschule in Dresden ermöglicht. 1887 ging er nach Berlin. Dort arbeitete er im Atelier von Robert Schirmer als Vorsteher und war vorzugsweise auf dekorativem Gebiet für die äußere und innere Ausschmückung von Bauten tätig. 1890 schuf er die Bühnenbekrönung im Apollo-Theater. Bei der Berliner Gewerbeausstellung 1896 hatte er wesentlichen Anteil an der Ausführung der viel bewunderten plastischen Arbeiten in der Kuppel nach Entwürfen und Modellen von Bruno Schmitz und Vogel. Bei der Großen Berliner Kunstausstellung 1899 stellte er seine Plastik Heimkehr aus.[2]

Von 1903 bis 1907 unterrichtete er an der Abendklasse für ornamentales Modellieren an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums.[3]

Markert heiratete 1891 die Malerin Auguste Pauline Sophie Markert (1871–1917)[4] und in zweiter Ehe die Modistin Hanni Hermine Lederer (1869–1928).[5]

Werke (als Mitarbeiter von Robert Schirmer)

  • 1903: Ausgestaltung des Repräsentationssaales der Großen Berliner Kunstausstellung (Architekt A. F. Balcke)[6]
  • 1896–1904: Figürliche und ornamentale Bildwerke des Giebelfeldes und der Fensterverdachungen, Schlußsteinmasken und Konsolen beim Neubau des Kammergerichts (insbesondere durch Otto Markert geschaffen).[7]
  • 1902–1905: Vier Atlanten am Pelikan-Haus, Ritterstraße 9–10 (Denkmalschutz)[8]
  • 1903–1904: Arbeiten im Festsaal des Dienst- und Wohngebäudes für den Handelsminister, Leipziger Platz 11a[9] (nicht erhalten).
  • 1905–1907: Allegorien der Weisheit und der Wahrheit am Oberverwaltungsgericht, Hardenberstraße 31 (Denkmalschutz)[10]
  • 1912: Saurierreliefs, Schlusssteine und Portalgestaltung am Berliner Aquarium (Ausführung nach Entwurf von Heinrich Harder)
  • 1912: Iguanodon-Skulptur vor dem Aquarium (Ausführung nach Entwurf von Heinrich Harder)
  • 1914–1916: Stadtansichten an der Schleusenbrücke (Denkmalschutz)[11]
  • 1917: Thielenbrücke[12] (Denkmalschutz)[13]

Literatur

Commons: Otto Markert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Standesamt Berlin-Wilmersdorf, Sterbebuch 1947, Urkunde Nr. 1155
  2. Plastik, Otto Markert. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 6, September 1899, S. 217 (zlb.de).
  3. Antje Kalcher, Dietmar Schenk: Vor der UdK. 1. Auflage. Universität der Künste Berlin, 2024, S. 55 (kobv.de [PDF]).
  4. Standesamt Berlin I, Heiratsregister 1891, Urkunde Nr. 75
  5. Standesamt Berlin-Wilmersdorf, Heiratsregister 1921, Urkunde Nr. 662
  6. Vereinigung Berliner Architekten (Hrsg.): Berliner Architekturwelt. Band 6. Ernst Wasmuth, Berlin 1904, S. 143. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. C. Vohl: Der Neubau für das Kammergericht in Berlin. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 10, 1915, Sp. 519–548 (zlb.de).
  8. Eintrag 09031226 in der Berliner Landesdenkmalliste
  9. Verlag von Max Spielmeyer (Hrsg.): Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. 18. Jhrg., Nr. 3. Max Spielmeyer, Berlin 1905, S. 17 f. (Volltext in der Google-Buchsuche).
  10. Eintrag 09020677 in der Berliner Landesdenkmalliste
  11. Eintrag 09030072 in der Berliner Landesdenkmalliste
  12. Eckhard Thiemann, Dieter Desczyk: Berliner Brücken. Lukas-Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86732-099-3, S. 179.
  13. Eintrag 09031154 in der Berliner Landesdenkmalliste