Natur und Liebe

Film
Titel Natur und Liebe
Produktionsland Deutschland
Erscheinungsjahr 1927
Länge 2116 m, 79 Minuten
Stab
Regie Ulrich K. T. Schulz, mit Willy Achsel und Wolfram Junghans (Assistenz)
Drehbuch Nicholas Kaufmann (Manuskript)
Produktion Universum Film AG (Ufa), Kulturabteilung
Kamera Carl Hoffmann, Paul Krien, Fritz Arno Wagner, Waldemar Siewerssen, Adele Hollmann (Mikrobilder)
Besetzung
Lisa Benedikt, Siegfried Dietrich, Werner Kahle, Käthe Schlüter (vorzeitliche Spielfilmszenen)

Natur und Liebe. Vom Urtier zum Menschen ist ein Film von Ulrich K. T. Schulz von 1927, der die Entwicklung des Lebens von der Entstehung bis zum modernen Menschen zeigt.

Hintergründe

Der Biologe und Filmemacher Ulrich K. T. Schulz hatte bereits zahlreiche Filme zur Entwicklungsgeschichte und zu weiteren biologischen Themen gemacht. Natur und Liebe war sein umfassendstes und wichtigstes Werk. Die Szenen der steinzeitlichen Menschen wurden im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen gedreht.

Am 20. Dezember 1927 wurde Natur und Liebe im Ufa-Pavillon in Berlin unter einem großen Interesse von Medien uraufgeführt.

Wirkungen

Der Illustrierte Film-Kurier berichtete ausführlich über den Film, mit vielen Fotos, ebenso weitere Zeitschriften und Zeitungen.[1]

Natur und Liebe wurde in den folgenden Jahren auch in Lehrveranstaltungen in Schulen und weiteren Orten gezeigt. Es kam deshalb zu Beschwerden von Eltern, Lehrern und Behörden gegen Szenen mit barbusigen Frauen in den steinzeitlichen Szenen und der Frau ohne Unterleib auf dem Jahrmarkt, die jedoch von den Zensurbehörden abgewiesen wurden.[2][3] Sogar der Preußische Landtag beschäftigte sich 1931 mit dem Film.

Nach 1933 sind keine Vorführungen mehr bekannt, auch nicht nach 1945.

Literatur

  • Klaus Kreimeier, Antje Ehmann, Jeanpaul Goergen (Hrsg.): Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland. Band 2. Weimarer Republik (1918–1933). Reclam, Stuttgart 2005. S. 112f., 653 (Index), u. ö. (PDF)
  • Illustrierter Film-Kurier, 1927, Nr. 791a (Digitalisat, Abbildungen)

Einzelnachweise

  1. Film und Bühne, 1928, S. 221–222
  2. Michael Annegarn-Gläß, Neue Bildungsmedien revisited, Bad Heilbrunn, 2020, S. 56–57, mit ausführlicheren Angaben
  3. Kreimeier, 2005, S. 294 (mit Foto): Im Urteil zu Natur und Liebe stellte die Oberprüfstelle allerdings klar, dass es sich in der Sequenz, die das Leben der »Steinzeit-Menschen« schildert, »nicht um eine Zurschaustellung weiblicher Nuditäten, sondern um eine durch Zeit und Ort motivierte Nacktheit der Dargestellten handelt.«