Max-Joseph-Straße

Max-Joseph-Straße
Wappen
Straße in München
Max-Joseph-Straße, Blickrichtung zur Altstadt
Basisdaten
Landeshauptstadt München
Stadtbezirk Altstadt-Lehel, Maxvorstadt
Hist. Namen Maxstraße
Name erhalten 1859[1]
Anschluss­straßen Prannerstraße, Brienner Straße
Querstraßen Ottostraße
Plätze Maximiliansplatz, Karolinenplatz
Nummern­system Orientierungsnummerierung
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Individualverkehr
Technische Daten
Straßenlänge 354 m[2]

Die Max-Joseph-Straße ist eine Innerortsstraße in den Stadtbezirken Altstadt-Lehel (Nr. 1) und Maxvorstadt (Nr. 3) von München.

Verlauf

Das Maxtor, Blick zur Prannerstraße

Die Straße beginnt in der Altstadt in Verlängerung der Prannerstraße am bei der Schleifung der Münchner Stadtbefestigung im Jahr 1805 entstandenen Maxtor. Sie verläuft nach Nordwesten über den auf den ehemaligen Wallanlagen angelegten Maximiliansplatz mit seinen Grünanlagen in der Sichtachse zwischen der Frauenkirche und dem Obelisken auf dem Karolinenplatz und quert dabei die Ottostraße. Ihre geradlinige Fortsetzung führt bis zu ihrem Ende am kreisförmigen Karolinenplatz, den die Barer Straße und die Brienner Straße queren. Die Einmündung bildet damit Winkel von je 45° zur südlichen Barer Straße und zur östlichen Brienner Straße.

Geschichte und Charakteristik

Postkarte der Straße aus dem Jahr 1912, Blickrichtung vom Karolinenplatz zur Frauenkirche

Die Straße ist historisch die erste zu Beginn des 19. Jahrhunderts neu angelegte aus der Altstadt herausführende Straßenachse. Sie ist als rechtwinklige Achse zur Basislinie des Maximiliansplatzes angelegt und das aus der Altstadt führende Maxtor ist direkt auf die Max-Joseph-Straße als Achse bezogen. Sie verbindet somit den Maximiliansplatz mit dem früheren Fürstenweg, der heutigen Brienner Straße, als Verbindung zum Schloss Nymphenburg. Die Straße bildet damit einen Teil des Ensembles Maxvorstadt I (Ensemble Nr. E-1-62-000-34). Im Zweiten Weltkrieg wurde die Bebauung weitgehend zerstört, die Fassaden blieben teilweise erhalten. Die bestehende Bebauung (überwiegend mit Anwesen von Verbänden oder Wirtschaftskammern) ist teilweise aus der Nachkriegszeit, teilweise ist sie hinter den erhaltenen oder rekonstruierten Fassaden erfolgt. Die ursprüngliche Hausnummernfolge wurde verändert.

Namensgeber

Die Straße ist seit 1809 nach dem ersten König des neu geschaffenen Königreichs Bayern, Maximilian I. Joseph, benannt. Die Umbenennung geht auf die Schaffung der von der Altstadt nach Osten führenden Maximilianstraße (Benennung 1856) unter König Maximilian II. zurück.

Öffentlicher Verkehr

Die Straße wird nicht von öffentlichen Verkehrsmitteln bedient. Nächstgelegene U-Bahn-Stationen sind Odeonsplatz und Karlsplatz. Straßenbahnhaltestelle in der Nähe: Karolinenplatz.

Gebäude unter Denkmalschutz

  • Nr. 2: ehemaliges Wohn- und Geschäftshaus A. S. Drey, jetzt Industrie- und Handelskammer, dreiseitig freistehender historisierender Bau, 1911–1912 von Gabriel von Seidl; mit reichem plastischem Dekor (Terrakottafriese von Franz Naager, Figuren von Heinrich Düll und Georg Pezold); bildet mit Maximiliansplatz 8 einen Block (Denkmalliste D-1-62-000-4474)
  • Nr. 7/7a: Büro- und Wohngebäude, ehemaliges Palais der Fürsten zu Oettingen-Spielberg, um 1830, nach Kriegszerstörung wiederauf- und umgebaut zu fünfgeschossigem Gebäude mit Walmdach, von Hans von Peschke, 1950–53, Überarbeitung der Fassade in klassizierenden Formen mit Rundreliefs, Gesimsband in Naturstein, verzierten Metallfensterbrüstungen mit Palmettenmotivik sowie Aufstockung um Attikageschoss, von Fritz Borst, 1965–67; Brunnen und Skulptur, reliefierte Bronzebrunnenschale mit Muschelfüßen und zentralem Pilzsprudler, bezeichnet, von Franz Mikorey, Guss Hans Mayr, 1968; einachsiger Wagen mit Darstellung eines stehenden Jungens und sitzenden Mädchens, Bronze auf rechteckigem Bronzesockel, von Giacomo Manzù, beide den Haupteingang flankierend, auf gestuftem Natursteinpodest mit Plattenmosaik (Denkmalliste D-1-62-000-10684)
  • Nr. 9: ehemaliges Palais Schrenck-Notzing, jetzt Bayerischer Bauernverband, 1904–06 von Gabriel von Seidl in italienischen Neurenaissanceformen, mit plastischem Dekor von Anton Pruska; innen Vestibül und Treppe erhalten; Vorgartenzaun (Denkmalliste D-1-62-000-4475)

Weitere Gebäude

Abgegangene Gebäude

Nr. 5: Grand Hotel Continental, 1892–1994, nach Abbruch und Neubau seit 1997 Haus der Bayerischen Wirtschaft, an das frühere Hotel erinnert das Restaurant Conti. Im Gartenhof des Hotels stand seit 1910 eine Plastik "Brunnenbuberl", gleichartig mit der des Bildhauers Mathias Gasteiger, des Schöpfers des vor der Neuhauser Straße 30 am Karlstor aufgestellten Brunnenbuberls.[3] Seit dem Abriss des Hotels befindet sich die Plastik in Privatbesitz.[4]

Gebäude in der Nähe

Haus Regina
  • Max-Joseph-Straße/Ottostraße (Anschrift: Maximiliansplatz 5): Regina-Palast-Hotel, bis 1975, danach als Haus Regina genutzt

Literatur

  • Hans Dollinger: Die Münchner Straßennamen. 8. Aufl. 2016, Chr. Belser Ges. für Verlagsgeschäfte, Stuttgart, ISBN 978-3-7630-4039-1, S. 212.

Einzelnachweise

  1. Hans Dollinger: Die Münchner Straßennamen, 8. Aufl. 2016, Chr. Belser Ges. für Verlagsgeschäfte, Stuttgart, ISBN 978-3-7630-4039-1, S. 212
  2. nach München Wiki
  3. München Wiki, Artikel "Brunnenbuberl"
  4. Thorsten Marr: Mathias und Anna Gasteiger. Ein Münchner Künstlerpaar vor, während und nach den Weltkriegen, Bayerische Schlösserverwaltung, München 2025, ISBN 978-3-941637-90-0, S. 13, mit Abbildung
Commons: Max-Joseph-Straße (München) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 8′ 35″ N, 11° 34′ 13″ O