Matthias B. Gardner
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Matthias Bennett Gardner (* 28. November 1897 in Washington, D.C.; † 24. August 1975 in Pensacola, Escambia County, Florida) war ein Admiral der United States Navy. Er war unter anderem Kommandeur der United States Sixth Fleet.
Er war ein Sohn von Frank D. Gardner und dessen Frau Ellen Crum, besuchte das Tennessee Military Institute in Sweetwater in Tennessee und studierte danach für einige Zeit am Pennsylvania State College. Im Jahr 1918 absolvierte er die United States Naval Academy in Annapolis in Maryland. In der amerikanischen Kriegsmarine durchlief er anschließend alle Offiziersränge bis zum Admiral.
Kurz vor dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde er nach Brest in Frankreich beordert, wo er der amerikanischen Zerstörer-Flotte angehörte. In den folgenden Jahren diente er auf verschiedenen Schiffen. Zwischen Januar und Juni 1922 absolvierte er auf der Naval Air Station Pensacola in Florida eine Ausbildung zum Marineflieger. Danach diente er für einige Zeit in Lufteinheiten der Atlantikflotte. Von 1924 bis 1926 war er als Flugausbilder an der Naval Air Station Pensacola tätig. Anschließend absolvierte er bis zum März 1927 einen Fortbildungskurs im Flugwesen beim United States Army Air Corps.
In der Folge diente er als Marinepilot unter anderem auf dem Flugzeugträger USS Lexington. In den 1930er Jahren diente Gardner abwechselnd als Marinepilot auf verschiedenen Schiffen und/oder als Stabsoffizier sowohl auf Kriegsschiffen als auch in Marinehauptquartieren auf dem Festland. Zwischen Juni 1938 und Juni 1940 gehörte er dem erweiterten Stab des Marineministeriums an. Dabei leitete er die für Marinefliegerei zuständige Stabsabteilung der untergeordneten Ship’s Movement Division (Officer in Charge of the Aviation Section, Ship’s Movement Division, Office of the Chief of Naval Operations, Navy Department). Anschließend war er bis Mai 1941 Erster Offizier auf der USS Wright. Diese war damals im Pazifik eingesetzt und versorgte dortige amerikanische Stützpunkte mit Nachschub.
Nach dem Ende dieser Tätigkeit wurde Matthias Gardner Stabschef beim Kommandeur der Luftaufklärung der pazifischen Flotte (Chief of Staff, Commander Aircraft, Scouting Force, Pacific). Diese Stellung bekleidete er bis zum Mai 1942. In diese Zeit fiel der amerikanische Eintritt in den Zweiten Weltkrieg. Zwischen Mai und November 1942 war er mit einer ähnlichen Aufgabe beim Kommandeur der im Südpazifik operierenden Flotte betraut. Danach gehörte er bis zum November 1943 dem Stab des Flottenoberkommandos (Commander in Chief, U. S. Fleet) an. Dort war er als Flugoffizier (Aviation Officer) in der Stabsabteilung für Planungen tätig.
Am 7. November 1943 erhielt er das Kommando über den Flugzeugträger USS Enterprise. Diese Aufgabe nahm er bis zum 10. Juli 1944 wahr. In dieser Zeit nahm die USS Enterprise an vielen militärischen Unternehmungen im asiatischen Bereich teil. Dazu gehörten unter anderem die Schlacht um die Gilbertinseln und die Operation Hailstone. Anschließend erhielt Gardner das Kommando über die 11. Flugzeugträgerdivision (Commander Carrier Division 11), deren Flaggschiff die USS Enterprise war. Auch mit dieser Einheit war er an vielen Seegefechten im Pazifik beteiligt. Im Dezember 1944 wurde er mit dem Kommando über die 7. Flugzeugträgerdivision (Carrier Division 7) betraut, die ebenfalls im Pazifik eingesetzt und an Gefechten beteiligt war.
Im Mai 1945 kehrte er in die Vereinigten Staaten zurück, wo er zum Stab des Flottenoberkommandos versetzt wurde. Dort gehörte er der Stabsabteilung für Planungen an. Im Oktober 1945 wurde er Leiter der Stabsabteilung für strategische Planungen beim Chief of Naval Operations. Diese Aufgabe nahm er bis zum August 1946 wahr. Dann übernahm er das Kommando über die Marineluftstützpunkte des 14. Marinebezirks (Fourteenth Naval District) in Pearl Harbor auf Hawaii (Commander Naval Air Bases, Fourteenth Naval District, Pearl Harbor). Diese Mission währte bis zum August 1948. Die folgenden zwei Jahre gehörte er erneut dem Stab des Chief of Naval Operations an. Dieses Mal bekleidete er dort das Amt des Assistant Chief of Naval Operations. Zwischen September 1950 und März 1951 kommandierte er die 2. Flotte (Second Fleet), die unter anderem vor der Küste Südamerikas operierte.
Im März 1951 übernahm Matthias Gardner als Nachfolger von John J. Ballentine das Kommando über die 6. amerikanische Flotte. Dieses Amt bekleidete er bis zum März 1952, als er von John H. Cassady abgelöst wurde. Anschließend wurde er zum Marineministerium versetzt. Dort war er zunächst Stabsoffizier in der für die Marinefliegerei zuständigen Abteilung. Im März 1953 wurde er Leiter dieser Abteilung und im Juni 1954 wurde er Leiter der Stabsabteilung für Operationen (Deputy Chief of Naval Operations) im Marineministerium. Außerdem gehörte er dem National Advisory Committee for Aeronautics an. Am 1. August 1956 wurde er in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig erhielt er den Rang eines Vier-Sterne-Admirals verliehen.
Der mit Helen Shippey verheiratete Offizier starb am 24. August 1975.
Orden und Auszeichnungen
Matthias Gardner erhielt im Lauf seiner militärischen Laufbahn unter anderem folgende Auszeichnungen:
- Navy Distinguished Service Medal
- Legion of Merit
- Bronze Star Medal
- World War I Victory Medal
- American Defense Service Medal
- Asiatic-Pacific Campaign Medal
- World War II Victory Medal
- National Defense Service Medal
Weblinks
- Online-Biografie von Gardner (zuletzt abgerufen am 6. September 2025)
- Gardner in der Military Hall of Honor (zuletzt abgerufen am 6. September 2025)
- Gardner in der Hall of Valor (zuletzt abgerufen am 6. September 2025)
- Gardner bei der Pacific War Online Encyclopedia (zuletzt abgerufen am 6. September 2025)
- Nachruf in der NY Times (zuletzt abgerufen am 6. September 2025)