Malzfabrik Reinicke & Co.

Malzfabrik Reinicke & Co., 2016

Die ehemalige Malzfabrik Reinicke & Co. ist ein Kulturdenkmal in Halle (Saale).

Geschichte

Die Mälzerei wurde 1882 bis 1883 am ehemaligen Thüringer Güterbahnhof[1] erbaut.[2] Sie entstand nach den Plänen der Architekten Hanner und Hering, die auf den Bau von Mälzereien und Brauereien, wie der Bergschloss-Brauerei in Berlin,[3] spezialisiert waren.[4] Anfangs wurden 140.000 Zentner Malz jährlich verarbeitet.[5] 1889 erfolgte eine Vergrößerung der Fabrikfläche um jährlich 200.000 Zentner verarbeiten zu können. Bis 1960 wurde in der Fabrik Malz produziert.[2] Die Fabrik diente mit den Hallen und dem Kellergewölbe später SGB Schuh- und Lederwaren Halle als Lager. Nach der Wende standen die Gebäude leer bis im Jahr 2007 ein Teilbereich saniert und für ein Fitnessstudio hergerichtet wurde.[2] Ab dem Jahr 2012 wurden in dem Fabrikgebäude 73 Wohneinheiten eingerichtet.[6]

Das Gebäude zählt zu den bedeutenden Zeugnissen der Backsteinarchitektur des 19. Jahrhunderts in Halle[7] mit Direktorialgebäude im Neurenaissancestil.[4] Die Malzfabrik steht unter Denkmalschutz und ist als Baudenkmal mit der Erfassungsnummer 094 11603 im Denkmalverzeichnis von Sachsen-Anhalt eingetragen.[8]

Gründer Bruno Reinicke

Gründer und Namensgeber der Malzfabrik war Bruno Reinicke (1844–1926)[9][10]. Er wuchs in Sangerhausen auf und besuchte die Franckeschen Stiftungen in Halle.[11]

Bis mindestens 1925 war er persönlich haftender Gesellschafter.[12] In Halle war er unter anderem Mitglied der dortigen Handelskammer[13] und Mitglied des Bezirkseisenbahnrates zu Erfurt.[14]

Literatur

  • Stadt Halle (=Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt; 4), erarbeitet von Holger Brülls und Dorothee Honekamp, Fliegenkopf Verlag, Halle (Saale) 1996, ISBN 3-910147-62-3, S. 324
  • Hans-Jürgen Krisch: Alte hallesche Firmenrechnungen erzählen, Seite 198–200.[15]
Commons: Hallesche Malzfabrik Reinicke & Co. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. B. Gesivius: Bahnhof Halle a/S. Abb. 5. Zustand im Jahre 1880. In: Atlas zur Zeitschrift für Bauwesen (=Jahrgang XLIII. Bl. 29–31). Ernst & Sohn, Berlin 1893.
  2. a b c Michael Falgowski: Halle: Schlafende Schlote – Malzfabrik. In: mz.de. 6. Januar 2012, abgerufen am 10. Mai 2025.
  3. Bergschloss Brauerei museum-digital.de.
  4. a b Malzfabrik Reinicke & Co. halle-im-bild.de
  5. Die Hallesche Malz-Fabrik Reinicke & Co uni-halle.de
  6. Frank Czerwonn: Halle: Malzfabrik erwacht. In: mz.de. 29. April 2012, abgerufen am 10. Mai 2025. Demnach waren 74 Wohneinheiten geplant, aber laut alte-malzfabrik-halle.de, abgerufen am 10. Mai 2025, sind es 73.
  7. MALZFABRIK ahola-halle.de
  8. Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung. (PDF) 19. März 2015, abgerufen am 1. September 2024 (9,9 MB; Anfrage der Abgeordneten Olaf Meister und Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen) – Kleine Anfrage 6/8670; Drucksache 6/3905 – Antwort durch das Kultusministerium – betrifft: Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt – siehe PDF-Seite 1464).
  9. Halle (Saale) – Malzfabrik Reinicke & Co. In: Flickr. (flickr.com [abgerufen am 8. Mai 2025]).
  10. ANNO, Neues Wiener Journal, 1926-04-03, Seite 10. Abgerufen am 8. Mai 2025.
  11. Biografische Angaben Reinicke, Bruno francke-halle.de
  12. Adreßbuch der Direktoren und Aufsichtsräte: 1939. Finanz-Verlag, 1925 (google.de [abgerufen am 8. Mai 2025]).
  13. Jahresbericht der Handelskammer zu Halle: 1895 (1896). 1896 (google.de [abgerufen am 8. Mai 2025]).
  14. Handbuch über den Königlich Preussischen Hof und Staat. 1907 (google.de [abgerufen am 8. Mai 2025]).
  15. Inhaltsverzeichnis (PDF; 0,2 MB), Deutsche Nationalbibliothek.

Koordinaten: 51° 28′ 4,1″ N, 11° 59′ 13″ O