Bruno Reinicke

Gottfried Heinrich Bruno Reinicke (* 25. August 1844 in Sangerhausen; † 30. März 1926 in Halle (Saale))[1] war ein deutscher Unternehmer und „Nestor des Hallischen Wirtschaftslebens“.[2] Er war u. a. Gründer und Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Malzfabriken.[3]

Leben und unternehmerisches Wirken

Reinicke wuchs in Sangerhausen auf und absolvierte auf den Franckeschen Stiftungen in Halle sein Abitur. In Landsberg gründete er die erste Malzfabrik in der Region. Danach baute er die später nach ihm benannte Malzfabrik Reinicke & Co. zu einer der größten deutschen Malzfabriken auf.[4] Diese wurde 1881 von Reinicke zusammen mit einigen Kaufleuten und Landwirten in Halle an der Saale gegründet. Im Jahr 1925 war er dort noch persönlich haftender Gesellschafter.

Nach seinem Tod im Frühjahr 1926 erhielt Reinicke zahlreiche Nachrufe.[5][6]

Mandate

Reinicke gehörte zu den Honoratioren der Stadt Halle. Er war u. a.von 1884 bis 1924 Mitglied der dortigen Handelskammer.[5][7] Im Dezember 1892 wurde er zum Handelsrichter am Landgericht Halle ernannt.[8]

In seiner Funktion als Kammermitglied wurde er gewählt als stellvertretendes Mitglied des Bezirkseisenbahnrates zu Erfurt[9] und zu Frankfurt am Main.[10] Reinicke war auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Actien-Malzfabrik Landsberg sowie Aufsichtsrat der Zuckerraffinerie Halle. Außerdem war er seit 1895 bis zu seinem Tod Mitglied des Halleschen Bankvereins von Kulisch, Kaempf & Co. und fast zehn Jahre lang dessen Vorsitzender. Des Weiteren war er Gesellschafter in der Most GmbH.[5] Reinicke war Gründer und Vorsitzender des Vereins sächsischer Malzfabrikanten und des Verbandes Deutscher Malzfabriken.

Reinicke war vor der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert ordentliches Mitglied des Vereins für Erdkunde zu Halle A. S.[11]

Familie

Bruno Reinicke war verheiratet mit Elisbeth Reinicke, geborene Wölcke. Aus der Ehe gingen die Kinder Fritz, Getrud, Ella, Charlotte und Bruno jr. hervor.[5] Fritz und Bruno jr. traten als persönlich haftende Gesellschafter in die vom Vater gegründete Malzfabrik ein.[12] Bruno Reinicke jr. nahm bis 1945 mit seiner Familie seinen Wohnsitz auf dem Rittergut Jemmeritz.

Einzelnachweise

  1. Hallische Nachrichten : General-Anzeiger für Halle und die Provinz Sachsen - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 11. Mai 2025.
  2. Bruno Reinickes Grabfahrt. In: Hallesche Zeitung, 6. April 1926, S. 5.
  3. Wirtschaft und Staat in Deutschland, Band 3, 1978, S. 504.
  4. Wochenschrift des Landw. Vereins für Niederbayern. Thomann, 1889 (google.de [abgerufen am 8. Mai 2025]).
  5. a b c d Hallische Nachrichten : General-Anzeiger für Halle und die Provinz Sachsen - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 11. Mai 2025.
  6. Saale-Zeitung : allgemeine Zeitung für Mitteldeutschland ; Hallesche neueste Nachrichten, 2. Blatt - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 11. Mai 2025.
  7. Justiz-Ministerial-Blattfür die Preußische Gesetzgebung und Rechtspflege. 1896 (google.de [abgerufen am 8. Mai 2025]).
  8. Bureau des Justiz-Ministeriums (Hrsg.): Handbuch über den Königlich Preussischen Hof und Staat. Band 54, Nr. 47, 16. Dezember 1892, S. 357 (google.de [abgerufen am 31. Mai 2025]).
  9. Handbuch über den Königlich Preussischen Hof und Staat. 1907, S. 524 (google.de [abgerufen am 8. Mai 2025]).
  10. Handbuch über den Königlich Preussischen Hof und Staat für das Jahr 1885/86. 1885, S. 552 (archive.org [abgerufen am 31. Mai 2025]).
  11. Mittheilungen des Vereins für Erdkunde zu Halle A. S. 1896, S. 185 (google.de [abgerufen am 1. Juni 2025]).
  12. Adreßbuch der Direktoren und Aufsichtsräte. Band 2. Jg. 1939. Finanz-Verlag, S. 647 (google.de [abgerufen am 1. Juni 2025]).