Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Archivtyp Kirchenarchiv
Koordinaten 49° 27′ 27″ N, 11° 6′ 12″ O
Ort Nürnberg
Besucheradresse Veilhofstraße 8, 90489 Nürnberg
Gründung {{{Gründung}}}
Umfang
Laufzeit des Archivguts
Träger Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
Leitung {{{Leitung}}}
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Webseite https://www.archiv-elkb.de/

Das Landeskirchliche Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (LAELKB) in Nürnberg ist das zentrale Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Das Archiv übernimmt Archivgut sämtlicher Schriftgutproduzenten im Bereich der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Dazu gehören die kirchenleitenden Behörden, wie der Landesbischof, die Landessynode oder der Landeskirchenrat, die mittlere Kirchenverwaltung mit Kirchenkreisen und Dekanaten sowie die unterste Ebene der Pfarrämter mit Kirchengemeinden. Darüber hinaus sammelt das Landeskirchliche Archiv Nachlässe von bedeutenden Geistlichen und Schriftgut kirchlicher Vereine und anderer kirchlicher Werke und Einrichtungen.

Geschichte

Im Jahr 1925 wurde maßgeblich auf Anregung des Vereins für bayerische Kirchengeschichte eine Sammelstelle für landeskirchliches Schriftgut eingerichtet. Der endgültige Beschluss für die Einrichtung fiel auf der Landessynode am 29. August 1930 in Ansbach, wobei bewusst Nürnberg im traditionell evangelischen Teil Bayerns ausgewählt wurde. Das Archivgut stammte aus den kirchlichen Zentralbehörden in Ansbach, Bayreuth, München und Nürnberg sowie den Dekanatssitzen. Am 1. Juni 1931 nahm das Landeskirchliche Archiv in seinem ersten Dienstsitz in der Tuchergartenstraße 7 seinen Betrieb auf. Aufgrund der rechtzeitigen Auslagerung von Archiv- und Bibliotheksgut auf das Land, überstand das Landeskirchliche Archiv den Zweiten Weltkrieg nahezu ohne Verluste. Etwa 750 Bände, der insgesamt etwa 11.000 Bände, der Fenitzer-Dilherr'schen Bibliothek gingen in den Wirren der Nachkriegszeit verloren.[1]

1955 bezog das Landeskirchliche Archiv einen von Wilhelm Schlegtendal errichteten Archivzweckbau auf dem Gebiet des Predigerseminars in der Veilhofstraße 28 in Nürnberg-Wöhrd. Bereits 1970 konnte, aufgrund von Überfüllung, in diesem kein weiteres Material mehr aufgenommen werden. Jahrzehntelange Aus- und Umbauplanungen führten zu keinem Ergebnis, die Bestände mussten auf mehrere Außendepots verteilt werden. Erst 2011 wurde in der Nähe des alten Gebäudes auf einem ehemaligen Fabrikgelände der Bau eines neuen Archivgebäudes begonnen. Geplant wurde dieses Gebäude durch gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner aus Hamburg. Am 20. September 2013 fand die festliche Einweihung des neuen Standorts des Landeskirchlichen Archivs in der Veilhofstraße 8 statt.[2] Das Archivgebäude besteht aus zwei ineinander verschränkten Kuben, die über dem transparenten Erdgeschoss schweben, und hat eine Kupferfassade.[3]

Bestände

Das LAELKB ist zuständig für alle evangelisch-lutherischen Dienststellen und Einrichtungen Bayerns. Aufgrund dieses großen Zuständigkeitsbereiches belaufen sich die Bestände auf etwa 21,6 laufende Regalkilometer (Stand: Oktober 2024). Die Bestände lassen sich in Archivbestände, also Amtliche und Nichtamtliche Bestände, sowie Bibliotheksbestände einteilen.

Archivbestände

Die Archivbestände des Landeskirchlichen Archivs belaufen sich mit etwa 205.981 Verzeichnungseinheiten auf insgesamt etwa 17,3 laufende Regalkilometer (Stand: Oktober 2024). Die Gliederung (Tektonik) der Bestände sieht folgendermaßen aus:

0. Oberbehörden/Kirchenleitende Organe
1. Zentrale Kirchliche Stellen
2. Obere Mittelbehörden
3. Mittelbehörden
4. Untere Mittelbehörden
5. Unterbehörden
6. Kirchliche Einrichtungen und Werke, sonstige kirchliche Institutionen
7. Kirchliche Vereine
8. Nachlässe und Privatarchive
9. Sammlungen/Selekte
10. Kirchliche Stiftungen
11. Bestände aus staatlicher Auftragsverwaltung
12. Weltliche Vereine
13. Geistliche Funktionsstellen

Innerhalb der Bestände sind diese jeweils in 7 zeitliche Abstände, von der vorbayerischen Zeit bis hin zur bayerischen Zeit nach 1918, unterteilt. Bedeutende Bestände des Archivs sind:

Bibliothek

Das Landeskirchliche Archiv beherbergt eine der größten Kirchenbibliotheken Deutschlands. Insgesamt lagern 4,3 laufende Kilometer Bücher in etwa 150.000 Bänden in der Bibliothek (Stand: Oktober 2024). Teilweise besteht die Bibliothek aus Depotbibliotheken von Kirchengemeinden, Dekanaten oder sonstigen Einrichtungen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.[4] Bedeutende Bibliotheken innerhalb des Landeskirchlichen Archivs sind:

  • Fenitzer-Dilherr'sche Bibliothek
  • Spitalbibliothek Nürnberg
  • Pfannenstiel'sche Bibliothek Weiden[5]

Archivdirektoren/Archivdirektorinnen des LAELKB

Name[6] Von Bis
Karl Schornbaum 1931 1947
Matthias Simon 1947 1963
Karlheinrich Dumrath 1963 1975
Helmut Baier 1975 2004
Andrea Schwarz 2004 2022
Alexandra Lutz 2022

Literatur

Commons: Landeskirchliches Archiv Nürnberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Andrea Schwarz: Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. In: Historisches Lexikon Bayerns. 1. September 2014, abgerufen am 21. Februar 2025.
  2. Andrea Schwarz: Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. In: Historisches Lexikon Bayerns. 1. September 2014, abgerufen am 21. Februar 2025.
  3. Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. gmp, abgerufen am 21. Februar 2025.
  4. Andrea Schwarz: Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. In: Historisches Lexikon Bayerns. 1. September 2014, abgerufen am 21. Februar 2025.
  5. Unsere Bibliothek. Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, abgerufen am 21. Februar 2025.
  6. Geschichte des LAELKB. Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, abgerufen am 25. Februar 2025.