Korbspule


Eine Korbspule (auch: Korbbodenspule, englisch basket, oder Ledionspule)[1][2] ist eine spezielle Bauform einer Spule mit besonderer Wicklungstechnik.[3] Hierdurch werden verbesserte elektrische Eigenschaften der Spule erreicht, was für deren Verwendung in der Hochfrequenztechnik (HF‑Technik) wichtig ist.
Eine variante Bauform ist die Honigwabenspule (englisch honeycomb).[4]
Hintergrund
Mit steigender Frequenz, etwa beginnend um 100 kHz im Langwellenbereich und immer stärker im Mittelwellenbereich und darüber hinaus, treten bei konventionell gewickelten Spulen, wie Zylinderspulen, mit der Frequenz zunehmende parasitäre Eigenschaften auf. Dazu gehören parasitäre Kapazitäten zwischen den parallel gewickelten Windungen. Dies führt zu unerwünschten Eigenschaften (Resonanz). Daher ist man bemüht, spezielle HF‑Spulen so aufzubauen, dass diese parasitären Charakteristiken möglichst gering bleiben.
Ein probates Mittel ist die Kreuzwicklung, eine von Garnspulen (Bild) altbekannte Methode der Aufwicklung (siehe auch: Kreuzspule). Diese Wickeltechnik wird im Bereich der Elektrotechnik auch als orthozyklische Wicklung bezeichnet. Dadurch wird die Gegeninduktion und die kapazitive Kopplung zwischen den einzelnen Windungen erheblich reduziert.
Korbspulen werden in der Regel nicht mit massivem Draht (Volldraht) hergestellt, sondern mit HF‑Litze. Dies dient dazu, den aufgrund des Skin-Effekts mit steigender Frequenz zunehmenden parasitären Widerstand der Spule zu reduzieren. Durch geringere Leitungsverluste bei hohen Frequenzen erhält man auf diese Weise eine höhere Güte der Spule.
Literatur
- Meinke/Gundlach: Taschenbuch der Hochfrequenztechnik. 1. Auflage. Springer, Berlin 1956, S. 21.
- Radio – Leo Reichsthaler. In: GFGF. Nürnberg 1927, S. 7 (gfgf.org [PDF; 8,7 MB]).
- Rundfunkempfangs-Apparate – Einzelteile. In: Radio König (Hrsg.): GFGF. Karlsruhe 1927, S. 49 (gfgf.org [PDF; 8,1 MB]).
Weblinks
- Gerhard Heigl: Alte Spulen im Eigenbau. In: Radiomuseum. 19. Oktober 2003.
Einzelnachweise
- ↑ Detektorempfang wie zur Charleston-Zeit. Die Bauteile. In: Marts-Dampfradio. Abgerufen am 7. Juni 2025.
- ↑ Radio – Leo Reichsthaler. In: GFGF. Nürnberg 1927, S. 7 (gfgf.org [PDF; 8,7 MB]).
- ↑ Korbspulen – selbstgewickelt. In: jogis-roehrenbude. Abgerufen am 7. Juni 2025.
- ↑ Honigwabenspulen, Korbbodenspulen, Spinnennetzspulen, Ledion-Spulen. In: welt-der-alten-radios. Abgerufen am 7. Juni 2025.