Karussell (1937)

Film
Titel Karussell
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1937
Länge 89 Minuten
Produktions­unternehmen
  • Astra-Film GmbH (Berlin) für
  • Universum-Film AG
  • (Herstellungsgruppe
  • Wuellner–Ulrich)
Stab
Regie Alwin Elling
Drehbuch
Produktion Alwin Elling
Musik Will Meisel
Kamera Robert Baberske
Schnitt Johanna Rosinski
Besetzung

Karussell ist ein deutscher Revuefilm aus dem Jahr 1937, der unter der Regie von Alwin Elling entstand. Die Hauptrollen verkörperten Marika Rökk, Paul Henckels, Richard Korn und Georg Alexander.

Handlung

Die hübsche Tänzerin Erika Hübner ist zur Zeit ohne Engagement und arbeitet aushilfsweise als Autowäscherin bei ihrem Bruder Paul Hübner, der eine Tankstelle betreibt. Drei Verehrer machen ihr gerade den Hof. Der Fotograf Hans Roewer, der Koch Otto Petersen und Fritz Nordmann, der bei seinem Onkel und Kunsthändler Theodor Huhn angestellt ist. Aber Erika hat nur Augen für Fritz, in den sie verliebt ist.

Leider verweigert Onkel Theodor, ein eingefleischter Junggeselle, seinem Neffen grundsätzlich eine Heirat mit Erika Hübner, obwohl er diese bisher überhaupt nicht kennen gelernt hat. Auf mehrmaliges Drängen von Erika versucht Fritz Nordmann eine erneute Aussprache mit seinem Onkel zu einer geplanten Heirat mit Erika, aber Theodor Huhn gibt erneut keine Einwilligung zur Eheschließung zwischen Erika und Fritz. Der Neffe kündigt daraufhin bei seinem Onkel die Anstellung und zieht auch dort aus.

Nunmehr möchte Erika ihr Glück selbst in die Hand nehmen. Zunächst geht sie mit Hans Roewer und Otto Petersen, die weiterhin um die Gunst von Erika werben, zu einem Jahrmarktvergnügen um Fritz eifersüchtig zu machen und seine Liebe zu testen. In der Folge macht Hans Roewer zudem in seinem Atelier Fotoaufnahmen von Erika in verschiedenen Kostümen und Posen. Fritz ist jetzt tatsächlich eifersüchtig und macht ihr eine Szene.

Unter einem Vorwand und mit einem Trick lernt sie dann Onkel Theodor persönlich kennen, der sich auf der Stelle in die junge attraktive Frau verliebt. Erika, die aber ausschließlich eine Heirat mit Fritz anstrebt, gaukelt dem Onkel vor ebenso Gefühle für ihn zu haben. Onkel Theodor hält bei einer späteren Gelegenheit tatsächlich um ihre Hand an und eine gemeinsame Verlobungsfeier wird ausgerichtet. Nunmehr sieht Erika sich gezwungen, die extravagante und ausgaben freudige zukünftige Ehefrau Onkel Theodor vorzuspielen. Er nimmt daraufhin Abstand von seinen Heiratsabsichten und versucht mit Hilfe seines Freundes, dem Arzt Dr. Wienowski, bei dem der Neffe jetzt arbeitet, Fritz von einer Heirat mit Erika zu überzeugen. Theodor ahnt dabei nicht, dass es sich bei Erika um die „ursprüngliche“ zukünftige Braut von Fritz gehandelt hat.

Inzwischen hat Erika mit Hilfe von Hans Roewer ein neues Engagement erhalten. Bei der ersten Vorstellung sind auch Fritz und Onkel Theodor anwesend. Nachdem im Anschluss alle Missverständnisse ausgeräumt werden konnten, fallen sich Erika und Fritz in die Arme.

Produktionsnotizen

Die Dreharbeiten zu Karussell fanden vom 18. April 1937 bis Mitte Mai 1937 statt. Die Aufnahmen entstanden in den UFA-Ateliers in Neubabelsberg, dem heutigen Studio Babelsberg in Potsdam. Die Uraufführung von Karussell war am 2. August 1937 in Berlin im Ufa-Theater Kurfürstendamm und dem Union Theater Friedrichstraße. Am 17. Juli 1937 erging durch die nationalsozialistische Filmprüfstelle ein entsprechendes Jugendverbot für den Film.[1]

Die Bauten stammen von den Filmarchitekten Artur Günther und Karl Vollbrecht. Die Musik für den Film komponierte Will Meisel, die mit Liedtexten von Günther Schwenn versehen waren und für den Ton zeichnete Carl Erich Kroschke verantwortlich.

Die Aufnahmeleitung bei dieser Produktion hatten Adolf Essek und Hanns Theo Grust. Die Herstellungsleitung bei dieser Produktion lag bei Robert Wuellner und Hans-Herbert Ulrich.

Rezeption

„Ein Antiquitätenhändler und eingefleischter Junggeselle, der seinem mittellosen Neffen die Heiratserlaubnis verweigert, wird durch dessen Braut kuriert: Die stellungslose Tänzerin verdreht dem Onkel als wohlanständiges Töchterlein zunächst den Kopf und gaukelt ihm, als er Heiratsabsichten bekundet, ein vergnügungssüchtiges Frauenzimmer vor. Verkrampftes musikalisches Verwechslungslustspiel mit einer unmotiviert tanzenden und singenden Marika Rökk; einer ihrer schwächsten Auftritte im Vorkriegsfilm.“

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Das Ufa-Buch. Kunst und Krisen, Stars und Regisseure, Wirtschaft und Politik. Hrsg. von Hans-Michael Bock und Michael Töteberg in Zusammenarbeit mit CineGraph. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-86150-065-5. S. 356
  2. Karussell. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 6. September 2025.