Kalay

ကလေး
Kalay
Kalay (Myanmar)
Kalay (Myanmar)
Koordinaten 23° 12′ N, 94° 1′ O
Basisdaten
Staat Myanmar
Region Sagaing-Region
Distrikt Kalay
Einwohner 130.506 (2014)

Kalay (birmanisch ကလေး) ist eine Stadt in der Sagaing-Region in Myanmar. Sie liegt am Myittha, einem Nebenfluss des Chindwin. Bei der Volkszählung 2014 lag die städtische Einwohnerzahl von Kalay bei 130.506 von denen die Mehrheit der Ethnie der Chin angehört.[1]

Geografie

Geographisch gesehen ist die Besonderheit der Stadt, dass der Nördliche Wendekreis durch sie verläuft. Dieser Punkt wurde durch den Meilenpfosten 55/56 in der Nähe des Dorfes Kyansitgon markiert. Die Stadt liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 140 m über dem Meeresspiegel und hat eine malerische Kulisse mit dem Laytha Hill im Osten und den Chin Hills im Westen.

Die Stadt wird vom Myittha-Fluss bewässert, der in Süd-Nord-Richtung fließt, vom Nayyinzaya-Fluss, der in Nord-Süd-Richtung fließt, und vom Manipura-Fluss (auch Nunkathe-Fluss genannt), der jenseits der internationalen Grenze zu Indien fließt; der letztgenannte Fluss hat seinen Ursprung im Bundesstaat Manipur im Nordosten Indiens.

Geschichte

Der Überlieferung nach wurde Kalay am 3. Februar 966 als Stadt gegründet. Eine 1983 in Kalay ausgegrabene Votivtafel mit einer Inschrift in der Mon-Sprache verweist auf den "Aniruddha, den großen König".[2]

Während des Zweiten Weltkriegs war Kalay ein wichtiger Umgruppierungspunkt für die Briten während ihres Rückzugs aus Burma im Jahr 1942, da der Zugang nach Indien entlang des Manipur-Flusses relativ einfach war.

Am 19. September 2007 marschierten 200 Mönche durch die Straßen von Kalay als Teil der Demonstrationen in Myanmar 2007. In den nächsten Tagen schlossen sich den Mönchen Tausende von Menschen der ethnischen Gruppe der Chin an. Am 24. September marschierten Studenten mit Plakaten von der Universität Kalay und protestierten, indem sie die Freilassung von Aung San Suu Kyi und zwei weiteren politischen Gefangenen forderten.[3]

Im Juli 2015 löste ein Monsunregen eine Naturkatastrophe aus, und in vier Regionen des Landes wurde der Ausnahmezustand ausgerufen. Die Katastrophe verursachte eine Sturzflut in Kalay und den umliegenden Gebieten. Kalay wurde durch die Katastrophe verwüstet.

Verkehr

Der Flughafen Kalaymyo Airport wurde schon in britischer Zeit errichtet.

Am 23. April 1995 wurde der in Kalay endende Abschnitt der Bahnstrecke Mandalay–Kalay eröffnet.[4]

Die Stadt liegt an dem 165 km lange Abschnitt Tamu–Kalay der trilateralen Fernstraße Indien–Myanmar–Thailand, die von der Border Roads Organization Indiens gebaut wurde und den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Myanmar und Indien ermöglicht. Der Bau begann 1997. Sie wurde 2001 vom indischen Außenminister eröffnet.[5]

Commons: Kalaymyo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Myanmar: Regionen, Staaten & Städte - Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 24. Februar 2021.
  2. Panʻʺ Lha (Nuiṅʻ.): Summary of a New Historical Perspective of Old Burma: A Special Lecture Delivered to the Basic Burmese Summer Intensive Course at the Institute for the Study of Languages and Cultures of Asia and Africa, Tokyo University of Foreign Studies on August 30, 1991. Institute for the Study of Languages and Cultures of Asia and Africa, Tokyo University of Foreign Studies, 1991 (google.de [abgerufen am 24. Februar 2021]).
  3. Hla Pe: Burma. Human Rights Watch, 1966 (google.de [abgerufen am 24. Februar 2021]).
  4. Dieter Hettler: Railways of Burma/Myanmar. Frank Stenvall, Malmö 2024. ISBN 978-91-7266-207-0, S. 53.
  5. Soe Myint: Burma File, a Question of Democracy. India Research Press, 2003, ISBN 978-81-88353-12-5 (google.de [abgerufen am 24. Februar 2021]).