Johannes von Ballestrem

Johannes von Ballestrem (* 1990 in Bonn) ist ein deutscher Jazzmusiker (Piano, Komposition, auch Gitarre).
Wirken
Ballestrem studierte Klavier am Jazz-Institut Berlin bei Tino Derado, Wolfgang Köhler, Kurt Rosenwinkel und Greg Cohen. Daran anschließend absolvierte er den Masterstudiengang an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig bei Michael Wollny.
Zwischen 2011 und 2013 gehörte er dem Bundesjazzorchester an, mit dem er die Alben Afropa und 25 aufgenommen hat und zahlreiche Konzerte, etwa in Westafrika, spielte. Weitere Konzertreisen führten ihn durch ganz Europa, wo er in Clubs und auf Festivals wie dem JazzFest Berlin oder dem Jazzfest Bonn spielte. Im März 2014 eröffnete Ballestrem mit einem Solokonzert die deutsche Kulturwoche in Cotonou, Benin. 2014 gründete er sein Quartett, zu dem Anna-Lena Schnabel, Paul Santner und Fabian Rösch gehörten; die Band war 2014 unter den drei Finalisten des Jungen Deutschen Jazzpreises Osnabrück.[1][2] Weiter trat er mit Till Brönner, Greg Cohen, Kurt Elling, Norma Winstone, Sebastian Gille, Drew Gress, Eric Harland, Michael Schiefel, Jim Black, Wanja Slavin, Ben Street und Jiggs Whigham auf.
Mit dem Trio Massive Schräge, zu dem neben Ballestrem Gitarrist Florian Fleischer und Schlagzeuger Dominik Mahnig gehörten, veröffentlichte er 2014 das Album Vegas, Baby! bei dem Label Mons Records.[3] Mit der Gruppe Sun Dew um Héloïse Lefebvre und Paul Audoynaud legte er 2017 das gleichnamige Album und 2018 die EP This Secret Cay vor.[4] Weiterhin gehörte er zu den Gruppen von Fabiana Striffler, Defne Şahin, Friede Merz, Judy Niemack, dem Andreas Hofschneider Quartett sowie zu Markus Ehrlichs Flexibler Eingreiftruppe und zum Sexteto Universal der brasilianischen Flötistin und Komponistin Mariana Zwarg.
Ballestrem erhielt 2016 ein Forschungsstipendium des Berliner Senats und verbrachte sechs Wochen in New Orleans, wo er sich mit traditionellem Jazz und Stride-Piano beschäftigte.[5]
Nach einer Begegnung mit dem Violinisten Daniel Hope in dessen Sendung Hope @ Home, die von ARTE ausgestrahlt wurde,[6] folgte eine Zusammenarbeit mit ihm und dem Zürcher Kammerorchester, unter anderem als Gastsolist bei einer umfangreichen Deutschlandtournee im Frühjahr 2022 mit Stationen im Konzerthaus Berlin[7], dem Prinzregententheater[8] und der Elbphilharmonie[9].
2023 erschien sein Duo-Album Tightrope Dancer mit Mariana Zwarg, das auf Konzerten in Europa sowie in Brasilien präsentiert wurde.

Diskographische Hinweise
- Massive Schräge Vegas, Baby! (Mons Records, 2014)
- Sun Dew Sun Dew (Laborie Jazz, 2017)
- Friede Merz Denmark Street (Spray Can Records, 2018)[10]
- Andreas Hofschneider Quartett Swing is King (Tari Taro, 2018)
- Fabiana Striffler Trio Sweet and so Solitary (Traumton Records 2018, mit Friederike Merz)[11]
- Natalie Greffel Para Todos (agogo records, 2020)
- Mariana Zwarg Sexteto Universal Nascentes (Scubidu Music, 2020, mit Mette Nadja Hansen, Sá Reston, Pierre Chastel, Sami Kontola sowie Hermeto Pascoal)[12]
- Johannes von Ballestrem & Mariana Zwarg Tightrope Dancer (Scubidu Music, 2023)[13][14][15]
Webpräsenz
Einzelnachweise
- ↑ Ballestrem Quartett ( vom 6. Dezember 2018 im Internet Archive)
- ↑ Artikel in der Berliner Morgenpost. Abgerufen am 16. Januar 2019.
- ↑ Martin Hufner: Fast ohne „e“ – „Massive Schräge“ im A-Trane. In: Jazzzeitung. 24. Mai 2014, abgerufen am 17. August 2025.
- ↑ Martin Laurentius: review plus: „This Secret Cay“ von Sun Dew. In: Jazzthing. 25. Oktober 2018, abgerufen am 17. Januar 2019.
- ↑ admin: Johannes Ballestrem on his stay in New Orleans. In: mellowtown.de. 7. April 2017, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. Januar 2019; abgerufen am 16. Januar 2019.
- ↑ Hope @ Home mit Johannes von Ballestrem als Gast. In: Facebook. 13. Dezember 2020, abgerufen am 31. Januar 2024.
- ↑ Ursula Wiegand: Stargeiger Daniel Hope macht Musikfans glücklich. In: Online Merker. Online Merker, 6. Februar 2022, abgerufen am 31. Januar 2024.
- ↑ Paul Schäufele: Unter dem Sternenbanner. In: Süddeutsche Zeitung. 3. Februar 2022, abgerufen am 31. Januar 2024.
- ↑ Verena Fischer-Zernin: Hinreißend: Daniel Hope entfacht ein wahres Feuerwerk. In: Hamburger Abendblatt. 10. Februar 2022, abgerufen am 31. Januar 2024.
- ↑ Artikel auf www.hitchecker.ch. Abgerufen am 16. Januar 2019.
- ↑ Doris Schumacher: Gegen den Strich gespielt. In: Jazzthetik. 2018, abgerufen am 16. Januar 2019.
- ↑ Mark Sampson: Review Mariana Zwarg Sexteto Universal – Nascentes. In: Sounds and Colors. 12. November 2020, abgerufen am 31. Januar 2024 (englisch).
- ↑ Lev Nordstrom: Tightrope Dancer. In: greedy for best music. 10. Oktober 2023, abgerufen am 31. Januar 2024 (englisch).
- ↑ Antena MEC: Flautista Mariana Zwarg fala sobre lançamento do álbum "Tightrope Dancer". In: EBC radios. 1. September 2023, abgerufen am 31. Januar 2024 (portugiesisch).
- ↑ Carlos Bozzo Junior: Mariana Zwarg lança 'Tightrope Dancer'. In: Folha de São Paulo. 17. August 2023, abgerufen am 31. Januar 2024 (portugiesisch).