Johann August Ludecus
Johann August Ludecus (* 1741; † 23. Oktober 1801 in Weimar) war ein sachsen-weimarischer Geheimsekretär und Steuereinnehmer. Er war Sohn eines gleichnamigen Kammersekretärs, dessen Gebeine seit 1758 auf dem Jacobsfriedhof Weimar ruhen.[1] Mit diesem wird er oft verwechselt.
Leben
Jacob Elkan hatte 1777 das Haus Windischenstraße 25 mit Hilfe des fürstlichen Rates Johann August Ludecus erworben. So hatte Ludecus wesentlichen Anteil daran, dass in Weimar die jüdische Gemeinde einen Gebets- und Versammlungsort bekam. Ludecus wurde durch den Reichsverweser Karl Theodor (Pfalz und Bayern) am 6. Juli 1792 geadelt.[2]
Der Geheime Sekretär der Herzogin-Mutter Ludecus heiratete am 5. Mai 1776 Friedericka Ludecus, geb. Kirms (* 1758/1759[3], † Oktober 1789[4]).[5][6] Der Ehe entstammte ein überlebendes Kind.
Am 29. September 1793 heiratete der Geheimen Sekretär der Herzogin-Mutter Anna Amalia von Anna Amalia und Schatull-Verwalter des Prinzen Constantin[7] Ludecus die Schriftstellerin Johanna Caroline Amalie Ludecus geb. Kotzebue in zweiter Ehe.[8][9] Ludecus brachte eine 15-jährige Tochter mit in die Ehe: Amalie Henriette Caroline Ludecus (* September 1778[10]). Zum Mann von Caroline Ludecus schreibt Effi Biedrzynski: "---August Ludecus, von dem Minister Voigt im März 1798 an Goethe schrieb, er sei <<immer ein Glückskind>> gewesen, war herzlich mit Bode und Knebel befreundet. (Zudem war er der Verfasser von <<Aus Goethes Leben, Wahrheit und keine Dichtung>>.)"[11] Ludecus wurde August 1801 zum Hofrat ernannt, starb jedoch bereits am 23. Oktober desselben Jahres.[12]
Während ein Teil der Familie Ludecus, darunter Caroline Ludecus auf dem Historischen Friedhof Weimar[13] begraben liegen, hat ein Teil der Familie auf dem Jacobsfriedhof Weimar ihre Grabstelle, darunter Johann August Ludecus.[14]
Einzelnachweise
- ↑ Hannelore Henze, Doris-Annette Schmidt: Der Jakobskirchhof in Weimar. Königswinter 1998, Neuauflage Ilmenau: RhinoVerlag 2010, S. 152. ISBN 978-3-939399-07-0
- ↑ Franz Muncker: „Ludecus, Caroline“, in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 367–369.
- ↑ Wolfgang Huschke: Genealogische Streifzüge durch das klassische Weimar. In: Staat und Gesellschaft im Zeitalter Goethes. Festschrift für Hans Tümmler zu seinem 70. Geburtstag. Hrsg. von Peter Berglar. Köln 1977 (ISBN 3-412-00477-4), S. 61‒93. Hier S. 74, Huschke gibt (ohne Beleg) 1746 an.
- ↑ Beigesetzt am 13. Oktober, „alt 31 Jahr“ (Weimarische Wöchentliche Anzeigen vom 17. Oktober 1789, S. 330).
- ↑ Vgl. Hochfürstl. SachsenWeimar- und Eisenachischer Hof- und Address-Calender, auf das Schalt-Jahr 1776, S. 85.
- ↑ Weimarische Wöchentliche Anzeigen vom 8. Mai, S. 150f.
- ↑ Vgl. Hochfürstl. S.Weimar- und Eisenachischer Hof- und Addreß-Calender, auf das Jahr 1793, S. 97f.
- ↑ Weimarische Wöchentliche Anzeigen vom 2. Oktober 1793, S. 313; Evangelisches Kirchenarchiv Weimar, Trauregister Hofkirche 1793, Bl. 479 ( Anna Ananieva, Die vielen Namen der Schriftstellerin Amalie Berg, in: Amalie Berg, Erzählungen und Briefe. Hannover 2021, ISBN 978-3-86525-882-3, S. 9–66. Hier S. 51).
- ↑ Die jugendliche Jagemann fand es befremdlich, dass „Mademoiselle Kotzebue, das artige Frauenzimmer,“ diese Heirat einging (Die Erinnerungen der Karoline Jagemann. Hrsg. von Eduard v. Bamberg. Dresden 1926, S. 218).
- ↑ Getauft am 23. September (Weimarische Wöchentliche Anzeigen vom 26. September 1778, S. 316f.).
- ↑ Art. Ludecus, Johanne Caroline Amalie, in: Effi Biedrzynski: Goethes Weimar. Das Lexikon der Personen und Schauplätze. Artemis & Winkler, München/Zürich 1992, S. 275. ISBN 3-7608-1064-0
- ↑ Kaiserlich privilegirter Reichs-Anzeiger vom 5. November 1801, Spalte 3840; Pick 1906, S. 100.
- ↑ Hannelore Henze, Doris-Annette Schmidt: Der historische Friedhof zu Weimar. RhinoVerlag, Ilmenau 2011, S. 138 f. ISBN 978-3-939399-08-7 Angegeben ist hier, dass Caroline Ludecus die zweite Frau von des großherzoglichen Landesdirektionsrat Ludwig Wilhelm Ludecus (1768–1854) war. Die Angabe kann nicht zutreffen laut der Todesanzeige, unterzeichnet von ihrer Stieftochter, in Weimarisches Wochenblatt vom 27. April 1827, S. 158; beigesetzt am 29. April (Familien-Nachrichten im Wochenblatt vom 8. Mai, S. 178). Evangelisches Kirchenarchiv Weimar, Sterberegister Stadtkirche. 1827, Bl. 150, Nr. 50 (Ananieva 2021, S. 64).
- ↑ Hannelore Henze, Doris-Annette Schmidt: Der Jakobskirchhof in Weimar. Königswinter 1998, Neuauflage: Rhino Verlag, Ilmenau 2010, S. 152. ISBN 978-3-939399-07-0