Jimmy Kimmel Live
| Fernsehsendung | |
| Titel | Jimmy Kimmel Live! |
|---|---|
| Produktionsland | Vereinigte Staaten |
| Genre | Late-Night-Show |
| Länge | 60 Minuten |
| Produktionsunternehmen |
|
| Idee | Jimmy Kimmel |
| Produktion | Jimmy Kimmel |
| Premiere | 26. Jan. 2003 auf ABC |
| Moderation | Jimmy Kimmel |
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Jimmy Kimmel Live! ist eine US-amerikanische Late-Night-Show, die von Jimmy Kimmel erfunden und seit 2003 auch moderiert wurde. Der Sender ABC setzte die Sendung Mitte September 2025 auf unbestimmte Zeit aus.
Geschichte
Die erste Sendung wurde am 26. Januar 2003 nach dem Super Bowl XXXVII ausgestrahlt und ersetzte die Show Politically Incorrect. Von 2003 bis 2011 wurde die Show jeweils um 00:05 Uhr (UTC−5) ausgestrahlt, 2012 gab ABC bekannt, dass man sie auf 23:35 Uhr vorverlegen werde. Ab 8. Januar 2013 konkurrierte Jimmy Kimmel Live! so unter anderem mit der Late Show with David Letterman und The Tonight Show. Die Sendung wird von Montag bis Donnerstag um 16:30 Uhr im El Capitan Theatre in Hollywood aufgezeichnet und am jeweiligen Abend des Tages gesendet. Spezialsendungen (in der Regel nach großen Events) wie die Jimmy Kimmel Live! Post Oscar Show werden immer live ausgestrahlt.
Mitwirkende
Die Hausband der Show ist Cleto and the Cletones, die von Cleto Escobedo III, einem Jugendfreund Kimmels, geleitet wird. „Onkel Frank“ Potenza, ein wirklicher Onkel Kimmels, diente als Wachmann für die Show. Er erschien regelmäßig in Beiträgen von Jimmy Kimmel. Bevor er bei Jimmy Kimmel Live! auftrat, war Frank Potenza Polizist in New York City und Leibwächter von Frank Sinatra. Wegen Krankheit trat Potenza ab 2009 nicht mehr regelmäßig auf und ab 2010 gar nicht mehr. Im August 2011 starb er während der Sommerpause der Show.[1] Die erste Sendung nach der Pause widmete Jimmy Kimmel seinem Onkel; sie trug den Namen Jimmy Kimmel Live! Tribute to Uncle Frank.
Ersetzt wurde Potenza durch Guillermo Rodriguez, der bereits Parkplatzwächter war. Guillermo „bewacht“ seitdem das Studio und stellt damit den Sidekick Kimmels dar. Er tritt auch in zahlreichen Einspielern in Erscheinung, z. B. Werbeparodien und Interviews mit Filmstars. Daneben tritt auch Kimmels Cousin Sal Iacono regelmäßig in der Sendung auf, der vor allem als Außenreporter tätig ist. In jeder Ausgabe seiner Show lädt Kimmel auch einen oder zwei prominente Talk-Gäste ein, die aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens stammen.
Jimmy Kimmel und Matt Damon
Ein Running Gag der Show war es, manche Sendungen mit den Worten „Apologies to Matt Damon, we ran out of time“ („Entschuldigung Matt Damon, wir haben keine Zeit mehr“) zu beenden. Damit wird angedeutet, dass Damon als Gast für die Sendung geplant gewesen war, jedoch die Zeit um ist und er nicht mehr auftreten könne. Tatsächlich war jedoch niemals Damons Auftritt geplant. Die Autoren der Show hatten sich drei Jahre vergeblich bemüht, Damon einzuladen.
In einer Ausgabe der Show trat Damon tatsächlich am Ende auf, jedoch war nach einer ausführlichen Vorstellung des Gasts durch Kimmel die Zeit wiederum zu kurz, und der Auftritt musste beendet werden. Das veranlasste Damon zu heftigen Beschimpfungen des Moderators. Die Einlage war jedoch vorher abgesprochen. Aus dem Running Gag entstand Anfang 2008 das populäre Video I’m fucking Matt Damon von Sarah Silverman, in dem sie vorgibt, eine Affäre mit Damon zu haben. Das Video wurde im September 2008 mit zwei Emmy Awards ausgezeichnet.[2]
Als Antwort auf dieses Video produzierte Kimmel im Februar 2008 einen eigenen Musikclip, in dem er vorgibt, eine Affäre mit Ben Affleck zu haben, einem engen Freund Damons. Auch dieses Video (I’m fucking Ben Affleck) erreichte innerhalb kurzer Zeit große Popularität auf abc.com und YouTube. Das Besondere waren die Gastauftritte von vielen Stars (Robin Williams, Don Cheadle, Harrison Ford, Brad Pitt, Cameron Diaz, Christina Applegate, Rebecca Romijn, Benji Madden, Joel Madden, Christopher Mintz-Plasse, Lance Bass, Dominic Monaghan, Meat Loaf, Pete Wentz, Joan Jett, Huey Lewis, Perry Farrell, Macy Gray und Josh Groban) und Ben Affleck selbst.
Im Januar 2013 übernahm Matt Damon die Moderation für eine Ausgabe der Sendung. Zu Gast waren unter anderem Ben Affleck, Sarah Silverman, Sheryl Crow, Reese Witherspoon, Amy Adams, Andy García, Nicole Kidman, Gary Oldman, Demi Moore und Robin Williams. Seitdem tritt Damon immer wieder in der Sendung auf; meist in Form von Sketchen, die seine Bemühungen thematisieren, endlich in der Show auftreten zu können.
Absetzung
Am 19. September 2025 erklärte Jimmy Kimmel im Eröffnungsmonolog von Jimmy Kimmel Live!, dass man einen neuen Tiefpunkt erreicht habe und die „MAGA-Gang“ verzweifelt versuche, den Attentäter von Charlie Kirk als jemanden darzustellen, der nicht zu ihnen gehöre und politisches Kapital aus dem Attentat schlagen wolle.[3] Kimmel äußerte zudem, dass Trump wie ein Vierjähriger um einen Goldfisch trauern würde.[4] Die Äußerungen führten in den sozialen Medien zu einer Welle empörter Reaktionen, die jedoch nach einiger Zeit wieder abebbte. Gleichzeitig gab es bei Kimmels Sender ABC erste Anrufe besorgter Werbekunden.[3]
Der Leiter der US-Rundfunkbehörde Federal Communications Commission (FCC), Brendan Carr, der von Donald Trump ernannt worden war,[5] kritisierte Kimmels Äußerungen einige Tage später in einer Sendung des Podcasters Benny Johnson als „das abstoßendste Verhalten, das möglich war“ und deutete an, Sendelizenzen von mit ABC verbundenen regionalen Sender zu entziehen.[6]
Kurze Zeit später gab das Medienunternehmen Nexstar, das mehr als zwei Dutzend lokale ABC-Sender betreibt, bekannt, Kimmels Sendung auf seinen Kanälen nicht mehr auszustrahlen. Nextstar begründete dies damit, dass Kimmels Aussagen beleidigend und unsensibel seien und darüber hinaus zu einem aufheizten Zeitpunkt des politischen Diskurses stattgefunden hätten.[7] Als Hintergrund für den Schritt wurde von Beobachtern auch vermutet, dass Nextstar das Medienunternehmen Tegna übernehmen will und für den 6,2-Milliarden-Deal[7] die Zustimmung der FCC benötigt.[7][8] Auch hatte Donald Trump zuvor immer wieder die Absetzung der Show gefordert.[5]
Die Sinclair Broadcast Group, die größte Tochtergesellschaft von ABC, schloss sich der Kritik von Nextstar an und forderte von Kimmel eine Entschuldigung sowie eine Spende an Kirks Organisation Turning Point USA.[4] Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass Kimmels nächste Sendung von 66 der insgesamt 200 Sender des ABC-Imperiums nicht ausgestrahlt werden würde.[3] Dana Walden, die Co-Chefin von Disney Entertainment, des Mutterunternehmens von ABC, suchte daraufhin das Gespräch mit Kimmel. Kimmel plante die Äußerungen von Carr in seiner Sendung anzusprechen und der MAGA-Bewegung eine bewusste Verdrehung seiner Worte vorzuwerfen. Walden und ihr Co-Chef Bob Iger gelangten daraufhin zu der Ansicht, dass Kimmels geplante Reaktion die Situation noch schlimmer machen würde. Nach einer Besprechung gaben sie gegenüber Kimmel das Ende der Sendung bekannt.[4] Laut Quellen bei ABC will der Sender die Sendung zu einem späteren Zeitpunkt fortführen, es ist jedoch unklar, ob Kimmel hierzu bereit ist.[9]
Die Entscheidung wurde von verschiedenen Seiten kritisiert,[10] unter anderem mit dem Vorwurf Richtung des Senders, vor Trumps Druck eingeknickt zu sein und die Meinungsfreiheit zu beschränken.[5] Laut dem Politologen Stephen Farnsworth erreichten die Repressionen gegen Fernsehsender eine nie dagewesene Qualität, auch andere Late-Light-Shows seien gefährdet. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama sprach von „Cancel Culture“, die Trumps Regierung auf eine „neue gefährliche Ebene“ gehoben habe.[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Jimmy Kimmel Live’s Uncle Frank Dead at 77 E Online.
- ↑ Sarah Silverman Thanks Jimmy Kimmel at Creative Arts Emmys people.com.
- ↑ a b c Tony Maglio: How Jimmy Kimmel’s Suspension Went Down: Sponsor Panic, a Defiant Host and a Painful Call. In: The Hollywood Reporter. 18. September 2025, abgerufen am 19. September 2025 (englisch).
- ↑ a b c Joe Flint, Suzanne Vranica, Isabella Simonetti: Inside Disney’s Abrupt Decision to Suspend Jimmy Kimmel’s Show. In: The Wall Street Journal. 18. September 2025, abgerufen am 19. September 2025 (englisch).
- ↑ a b c d Giselle Ucar: Trump übt Druck auf Late-Night-Stars aus. Abgerufen am 19. September 2025.
- ↑ Brian Stelter, Elizabeth Wagmeister, Liam Reilly: ABC yanks Jimmy Kimmel’s show ‘indefinitely’ after threat from Trump’s FCC chair. In: CNN. 18. September 2025, abgerufen am 19. September 2025 (englisch).
- ↑ a b c Faris Tanyos: ABC pre-empts "Jimmy Kimmel Live!" over Kimmel's Charlie Kirk comments. In: CBS News. 18. September 2025, abgerufen am 19. September 2025 (englisch).
- ↑ Steven Zeitchik, Alex Weprin: How Jimmy Kimmel Might Have Just Been Sacrificed for a Multibillion-Dollar TV Deal. In: The Hollywood Reporter. 18. September 2025, abgerufen am 19. September 2025 (englisch).
- ↑ Peter White, Dominic Patten: Kimmel On Pause: Why Did Disney Preempt Him, Who Made The Call & Will He Come Back? In: Deadline. 17. September 2025, abgerufen am 19. September 2025 (englisch).
- ↑ Lisa Richwine, David Shepardson: ABC to indefinitely halt broadcasts of ‘Jimmy Kimmel Live!’ after remarks about Kirk. In: Reuters. 18. September 2025, abgerufen am 18. September 2025 (englisch).