Hellschnabelarassari

Hellschnabelarassari

Hellschnabelarassaris (Pteroglossus erythropygius)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Spechtvögel (Piciformes)
Familie: Tukane (Ramphastidae)
Gattung: Schwarzarassaris (Pteroglossus)
Art: Hellschnabelarassari
Wissenschaftlicher Name
Pteroglossus erythropygius
Gould, 1843

Der Hellschnabelarassari (Pteroglossus erythropygius) ist eine Vogelart aus der Familie der Tukane, die in Ecuador westlich der Anden und in der Region Tumbes im nordwestlichen Peru vorkommt.

Merkmale

Wie fast alle Schwarzarassaris ist der Hellschnabelarassari sehr bunt gefärbt und besitzt den für Tukane typischen übergroßen Schnabel. Der Kopf und die Kehle sind schwarz, der obere Rücken und die Flügeldecken sind dunkelgrün bis schwärzlich, der untere Rücken ist rot. Brust und Bauch sind gelb. Der Schwanz ist dunkelgrün. Der Schnabel ist weißlich-gelb und nur an der Spitze und entlang der Schnabelspalte schwärzlich. Der Ring unbefiederter Haut rund um die Augen ist schwarz.[1]

Hellschnabelarassari

Lebensraum und Lebensweise

Der Hellschnabelarassari lebt in immergrünen Tieflandwälder und an Waldränder, in weit entwickelten Sekundärwäldern und Plantagen. In Ecuador kommt er regional bis in Höhen von 1500 Metern über dem Meeresspiegel vor, meist jedoch unterhalb von 1100 Metern oder in Süden von Ecuador nur bis 800 Meter. Er ernährt sich vor allem von Früchten, außerdem werden große Insekten und kleine Wirbeltiere, Eier und Nestlinge anderer Vögel gefressen. Die meisten Früchte sind beim Verzehr reif und von grüner oder burgunderroter Farbe. Hellschnabelarassari leben typischerweise in Gruppen von 6 bis 15 Tieren und vergesellschaften sich manchmal mit größeren Tukanen wie dem Goldkehltukan (Ramphastos ambiguus) und dem Küstentukan (Ramphastos brevis). Sie bewohnen Baumhöhlen, die von großen Spechtarten angelegt wurden. Die Brutzeit ist im Dezember. Das Gelege besteht aus zwei bis fünf Eiern (normalerweise drei), die einfarbig weiß sind. Beide Geschlechter brüten; die Inkubationszeit beträgt 16 bis 17 Tage. Die Jungen werden mit 43 bis 46 Tagen flügge. Die Nisthöhlen können mindestens zwei Jahre hintereinander wiederverwendet werden.[1]

Systematik

Der Hellschnabelarassari wurde 1841 durch den britischen Ornithologen John Gould unter der Bezeichnung Pteroglossus erythropygius erstmals wissenschaftlich beschrieben.[2] In der ornithologischen Datenbank Birds of the World wird er lediglich als Unterart des vor allem in Mittelamerika vorkommenden Halsbandarassaris (P. torquatus) behandelt.[1] In zahlreichen anderen Onlinequellen und wissenschaftlichen Publikationen hat der Hellschnabelarassari jedoch den Status einer eigenständigen Art.[3][4][5][6][7] Der Hellschnabelarassari ist die Schwesterart des Chocóarassaris (P. sanguineus), der im westandinen Kolumbien vorkommt. Die von beiden Arten gebildete Klade ist die Schwestergruppe einer vom Halsbandarassari und Feuerschnabelarassari (P. frantzii) gebildeten Klade.[8] Hellschnabelarassari und Chocóarassari hybridisieren bei Pichincha in Ecuador.[1]

Die verwandtschaftlichen Beziehungen zeigt das folgende Kladogramm:[8]

   


Hellschnabelarassari (P. erythropygius)


   

Chocóarassari (P. sanguineus)



   

Halsbandarassari (P. torquatus)


   

Feuerschnabelarassari (P. frantzii)




Vorlage:Klade/Wartung/Style

Gefährdung

Die IUCN schätzt den Bestand des Hellschnabelarassaris als ungefährdet ein. Mit einer Ausdehnung von mehr als 20.000 km² ist das Verbreitungsgebiet relativ groß und die Population scheint stabil zu sein.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c d C. Green und R. Kannan (2020). Collared Aracari (Pteroglossus torquatus), Version 1.0. In Birds of the World (T. S. Schulenberg, Hrsg.). Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. doi: 10.2173/bow.colara1.01
  2. J. Gould (1841): J. Gould's Monographie der Ramphastiden oder Tukanartigen Voegel. Aus dem Englischen übersetzt, mit Zusätzen und einigen neuen Arten vermehrt von Johann Heinrich Christian Friedrich Sturm und Johann Wilhelm Sturm. Nürnberg, Heft 2.
  3. a b Pteroglossus erythropygius in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2024. Eingestellt von: BirdLife International, 2024. Abgerufen am 20. April 2025.
  4. Frank Gill, David Donsker & Pamela Rasmussen (Hrsg.) Jacamars, puffbirds, barbets, toucans, honeyguides IOC World Bird List V 15.1
  5. J. del Hoyo (Hrsg.): All the Birds of the World. Lynx Editions, Barcelona 2020, ISBN 978-84-16728-37-4, S. 320.
  6. S. L. Hilty und W. L. Brown (1986). A Guide to the Birds of Colombia. Princeton University Press, Princeton, NJ, USA. ISBN 978-06-91083-72-8
  7. R. S. Ridgely und P. J. Greenfield (2001): The Birds of Ecuador. Volumes 1–2. Comstock Publishing Associates/Cornell University Press, Ithaca, NY, USA. ISBN 978-08-01487-21-7
  8. a b Emily N. Ostrow, Therese A. Catanach, John M. Bates, Alexandre Aleixo und Jason D. Weckstein: Phylogenomic analysis confirms the relationships among toucans, toucan-barbets, and New World barbets but reveals paraphyly of Selenidera toucanets and evidence for mitonuclear discordance. Ornithology, 2023, 140, 1–13, doi: 10.1093/ornithology/ukad022