Harriet Leisk
Harriet Atherton Leisk, geborene Harriet Ann Atherton (* 10. August 1853 in Liverpool; † 3. Juli 1921 im Gilbert Bain Hospital in Lerwick, Shetlandinseln) war eine englisch-britische Frauenrechtlerin, die eine führende Rolle in der Frauenwahlrechtsbewegung auf den Shetlandinseln und der dortigen Shetland Women’s Suffrage Society spielte.[1][2][3] Während des Ersten Weltkriegs war sie maßgeblich an der Organisation der Emergency Helpers beteiligt, die freiwillige Kriegsarbeit leisteten und Spenden für das Scottish Women’s Hospital im Kloster Royaumont sammelten.[1]
Leben
Leisk war die Tochter von William und Harriet Goulborn Atherton.[2][3] 1874 heiratete sie John Leisk, einen Tuchhändler von den Shetlandinseln.[2][4] Das Paar hatte fünf Töchter: Ann (* 1875), Harriet Goulborn (* 1877), Ethel Elizabeth (* 1879), Margaret Louisa (* 1881) und Alice Lyall (* 1886).[2] John Leisk war von 1895 bis 1904 Bürgermeister von Lerwick.[1]
Leisk spielte eine wichtige Rolle in der Gesellschaft von Shetland und vielfältig aktiv. Sie war Mitglied der Church of Scotland, der Dorcas Society, der Shetland Literary and Scientific Society, der Lerwick Nursing Association und der Queen Victoria Jubilee Nursing Society sowie Sekretärin des Coal Fund, der arme Menschen mit Kohle versorgte.[3]
Zwei von Leisks Schwestern, Elizabeth und Sarah, heirateten ebenfalls und zogen auf die Shetlands. Alle drei engagierten sich in der Shetland Women’s Suffrage Society, ebenso wie Leisks jüngste Tochter Alice, die Schatzmeisterin war, und Leisks Nichte Elizabeth.[3] Ab 1909 war Harriet Leisk Vorsitzende der Shetland Women's Suffrage Society,[3] die in diesem Jahr im Haus von Christina Jamieson gegründet worden war.[3] Die Society war der National Union of Women’s Suffrage Societies (NUWSS) angeschlossen und setzte sich durch öffentliche Versammlungen, Flugblätter und Briefe an die lokale Presse für das Wahlrecht ein. Der gemäßigtere Ansatz der NUWSS fand auf den Shetlandinseln größeren Anklang als radikalere Methoden der Suffragetten, da Shetland offenbar grundsätzlich dafür war, Frauen das Wahlrecht zu gewähren.[5]
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs gründete die Shetland Women’s Suffrage Society die Emergency Helpers, wobei Leisk als Vorsitzende fungierte.[6] Die Aktivitäten der Helferinnen konzentrierten sich vor allem auf die Vorbereitung für den Fall von Kriegsopfern, unter anderem durch das Sammeln und Herstellen von Hilfsgütern (wie chirurgischen Verbänden und Decken) sowie durch die Organisation von Pflegeausbildungen und Erste-Hilfe-Kursen. Darüber hinaus sammelten die Emergency Helpers Spenden für das Scottish Women’s Hospital im Kloster Royaumont und trugen während des Krieges insgesamt mehr als 200 Pfund für ein sogenanntes „Lerwick-Bett“ bei.[1] Die Gruppe war während des gesamten Krieges aktiv und wurde erst im Mai 1919 aufgelöst.[6]
Leisk verstarb am 3. Juli 1921 im Gilbert Bain Hospital in Lerwick.[2]
Im Jahr 2021 war Leisk Teil eines Spielkartensets mit dem Titel Scotland's Suffragette Trumps, das als Teil eines Bildungspakets an 100 schottische Schulen verteilt wurde.[7]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Shetland’s War, The Emergency Helpers. In: Scotland’s War. University of Edinburgh, 2015, archiviert vom am 27. Oktober 2015; abgerufen am 3. September 2025.
- ↑ a b c d e Harriet Anne Atherton. North Isles Family History, abgerufen am 3. September 2025.
- ↑ a b c d e f Marsali Taylor: Women’s suffrage in Shetland. Lulu.com, Morrisville 2010, ISBN 978-1-4461-0854-3.
- ↑ Marsali Taylor: Fighting for the right. The Shetland Times, 9. Januar 2009, abgerufen am 24. August 2025.
- ↑ Helen Antrobus: Fighting Across Borders. In: History Today. Band 68, Nr. 10, 10. Oktober 2018 (historytoday.com).
- ↑ a b History: Women at war. The Shetland Times, 7. Mai 2010, abgerufen am 3. September 2025.
- ↑ Protests & Suffragettes. Protests & Suffragettes, abgerufen am 3. Juni 2025.