Christina Jamieson

Christina Jamieson (* 30. Juni 1864 in Sandness, Mainland, Shetlandinseln; † 23. März 1942 in Nelson, Neuseeland) war eine schottisch-britische Autorin und Frauenrechtlerin, die für ihre Verbindung zu den Shetlandinseln bekannt war.[1][2]

Leben

Jameson wurde als zweites von sieben Kindern und einzige Tochter von Robert Jamieson (1827–1899) und Barbara Laing (1838–1923) auf der Hauptinsel der Shetlandinseln geboren. Ihr Vater war Lehrer in Sandness, und sie besuchte dort die Schule und arbeitete eine Zeitlang als Pupil Teacher. Nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1899 zog Jamieson mit ihrer Mutter in das Twagios House in der Hauptstadt der Shetlandinseln, Lerwick.[1]

Jamieson spielte eine gewichtige Rolle bei der Gründung der Shetland Women’s Suffrage Society im Jahr 1909.[3][4] Die erste Sitzung fand am 23. Oktober 1909 im Haus von Christina Jamieson statt.[5] Anwesend waren 19 Frauen und 1 Mann, und die Sitzung wurde von Christina Jamieson einberufen, die auch als Sekretärin der Society fungierte, die sich der National Union of Women’s Suffrage Societies anschloss.[6] Ihre Aktivitäten spiegelten die vieler anderer Suffragettengruppen wider. Sie verbreiteten ihre Botschaft durch öffentliche Versammlungen, die Verteilung von Flugblättern und Briefe an die lokale Presse, um für das Frauenwahlrecht zu werben.[7]

Die Shetland Women’s Suffrage Society hatte Austausch mit der Orcadian Women’s Suffrage Society auf den benachbarten Orkneys. Zusammen mit der Vorsitzenden der Orcadian Women’s Suffrage Society, Mary Anne Baikie, und dem Orkney-Künstler Stanley Cursiter schuf Jamieson ein Banner, das Jamieson bei nationalen Umzügen trug. Darunter bei der Women’s Coronation Procession am 21. Juni 1911,[8] zusammen mit einer Miss Courtenay, der Nichte von Baikie.[4]

Jamieson schrieb sowohl fiktionale als auch Sachtexte über die Shetlandinseln, sie schrieb über die Rolle der Frau und 1910 schrieb sie für die Shetland Times über die wirtschaftlichen und emotionalen Probleme, mit denen die Frauen vor Ort konfrontiert waren. Sie hatte linke Ansichten, die sie mit ihrem Neffen Bertie Jamieson, einem aktiven Kommunisten und mit ihr im Twagios House wohnend, teilte.[1][9] Sie veröffentlichte ein kurzes Buch über die Suffragettenbewegung: Sketch of votes for women movement.

Während des Ersten Weltkriegs war sie Mitglied des Schulausschusses der Shetlandinseln und leitete diesen vorübergehend.[1] Sie war die erste Frau in Shetland, die in einem öffentlichen Ausschuss tätig war.[4]

1930 gründete sie die Shetland Folklore Society, um zur Wiederbelebung der Kultur von Shetland beizutragen. Die Gesellschaft traf sich, um traditionelle Tänze zu üben. Männer versammelten sich in Twagios House, um zu lokaler Musik Schwerttänze aufzuführen. 1931 ermutigte sie die Bildungsbehörde, ein Shetland Book für lokale Gelehrte zu erstellen (ein Projekt, das 1967 verwirklicht wurde). Zusammen mit dem Antiquar E. S. Reid Tait und mit Unterstützung ihres Neffen Bertie Jamieson transkribierte sie Auszüge aus den Kirchbüchern ihrer Heimatgemeinde Walls and Sandness für die Veröffentlichung. Diese wurden als „The Hjaltland Miscellany“, Band 2 und 3 (1937 und 1939) veröffentlicht. 1935 schrieb sie ein Theaterstück im Shetland-Dialekt für einen Wettbewerb in Inverness.[1]

1935 wanderte sie nach Neuseeland aus, um bei einem Bruder zu leben, in der vergeblichen Hoffnung, dort Linderung für ihr Asthma zu finden. Sie starb 1942 in Nelson.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Brian Smith: Jamieson, Christina (1864–1942). In: H. C. G. Matthew und Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography. Oxford 23. September 2004, doi:10.1093/ref:odnb/63872.
  2. Jenny und Martin Eastwood: E B Jamieson: Anatomist & Shetlander. The Shetland Times Ltd., Lerwick 1999, ISBN 1-898852-45-6, S. 32 ff. (rcpe.ac.uk [PDF]).
  3. Leah Leneman: A guid cause: the women’s suffrage movement in Scotland. Aberdeen University Press, Aberdeen 1991, ISBN 978-0-08-041201-6, S. 262.
  4. a b c Elizabeth Crawford: The Women’s Suffrage Movement: A Reference Guide, 1866–1928. Routledge, London 2003, ISBN 1-135-43402-6, S. 303 f.
  5. Marsali Taylor: Fighting for the right. The Shetland Times, 9. Januar 2009, abgerufen am 24. August 2025.
  6. Marsali Taylor: Women’s suffrage in Shetland. Lulu.com, Morrisville 2010, ISBN 978-1-4461-0854-3.
  7. Helen Antrobus: Fighting Across Borders. In: History Today. Band 68, Nr. 10, 10. Oktober 2018 (historytoday.com).
  8. Scottish Federation. In: The Common Cause. 7. September 1911, S. 382.
  9. Brian Smith: Remembering Christina Jamieson this International Women’s Day. Shetland Museum & Archives, 7. März 2025, abgerufen am 24. August 2025.