Hans M. Kristensen

Hans Møller Kristensen (* 7. April 1961)[1] ist ein dänischer Friedensforscher und hat sich auf die Abrüstung von Atomwaffen spezialisierst.[2][3][4]

Kristensen ist Direktor des Nuclear Information Project[5] bei der Federation of American Scientists (FAS). Das Projekt sammelt öffentliche Informationen und publiziert zu den Kernwaffeninventaren verschiedener Staaten im Besitz von Atomwaffen oder nuklearen Arsenalen.

Er kritisierte 2005, dass die US-amerikanische Rüstungsdoktrin noch immer den nuklearen Erstschlag in Betracht zog.[6]

Biographie

Er ist aktuell Direktor des Nuclear Information Project bei der Federation of American Scientists (FAS) und Associate Senior Fellow in dem SIPRI Weapons of Mass Destruction Programm.

Von 2002 bis 2005 war Berater beim Natural Resources Defense Council (NRDC), Washington, D.C.

Von 1998 bis 2002 leitete er das Nuclear Strategy Project am Nautilus Institute, Berkeley, Kalifornien, als Program Officer.

Von 1997 bis 1998 war er ein Mitglied der dänischen Verteidigungskommission und ein Special Advisor für das dänische Verteidigungsministerium.

Von 1991 bis 1996 war er ein Senior Forscher in der Nuclear Information Unit für Greenpeace International, Washington, D.C.

Von 1987 bis 1991 koordinierte er die Greenpeace-Kampagne Nuclear Free Seas in Dänemark, Norwegen, Finnland und Schweden.

Ab 1982 war er bei Greenpeace Dänemark und Großbritannien, als Koordinator in Abrüstungskampagnen.

Kristensen ging von 1977 bis 1979 auf die Realschule in Ranum, Dänemark und danach auf das Vesthimmerlands Gymnasium, Aars, Dänemark.

Veröffentlichungen

Kristensen und sein Team veröffentlichen jährlich Analysen zu den Beständen von Kernwaffen von Kernwaffenstaaten und anderen Staaten im Besitz von Atomwaffen. Die Artikel erscheinen im Journal Bulletin of the Atomic Scientists (BOSA)[7], das zum Bulletin of the Atomic Scientists gehört. Das Bulletin gibt die Weltuntergangsuhr heraus.

Die Daten sind Schätzungen, die Kristensen und sein Team aus verschiedenen Quellen sammeln und auswerten. Es handelt sich nur in wenigen Fällen um offizielle Informationen der Regierung, wie im Falle der USA und Russlands. Die Hinweise in den jeweiligen Publikationen sind zu beachten. Er gibt an, dass seine Schätzungen relativ genau sind.[8][9]

Die Datensätze werden auch im FAS Nuclear Notebook[10], bei SIPRI und im Bulletin co-publiziert. Er ist seit 2001 an der Herausgabe des SIPRI-Jahrbuches im Abschnitt Nuklearwaffen beteiligt.[11]

Die Ursprünge der Informationen gehen auf Mitarbeiter des Natural Resources Defense Council (NRDC) zurück. Die Daten wurden c. 1980 im Nuclear Weapons Databook (5 Bände) unter der Leitung von Thomas B. Cochran[12][13] und anderen Mitarbeitern aufbereitet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hans M. Kristensen: Curriculum Vitae. 2007 (englisch, nukestrat.com [PDF]).
  2. Hans M. Kristensen | SIPRI. 10. Juni 2021, abgerufen am 13. September 2025 (englisch).
  3. Hans Kristensen. In: Federation of American Scientists. Abgerufen am 13. September 2025 (amerikanisches Englisch).
  4. Carnegie Corporation of New York: Hans M. Kristensen | Carnegie Corporation of New York. Archiviert vom Original am 21. März 2024; abgerufen am 13. September 2025 (englisch).
  5. Nuclear Information Project. In: Federation of American Scientists. Abgerufen am 13. September 2025 (amerikanisches Englisch).
  6. Walter Pincus: Pentagon Revises Nuclear Strike Plan - Strategy Includes Preemptive Use Against Banned Weapons. 11. September 2005, ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 13. September 2025]).
  7. Bulletin of the Atomic Scientists (BOSA). Sage Journals, abgerufen am 13. September 2025 (englisch, Früher BOS).
  8. Hans Kristensen. In: Federation of American Scientists. Abgerufen am 13. September 2025 (amerikanisches Englisch): „His collaboration with researchers at the Natural Resources Defense Council in 2010 resulted in an estimate of the size of the U.S. nuclear weapons stockpile that was only 13 weapons off the actual number declassified by the U.S. government. Likewise, his estimates of Russian and Chinese nuclear stockpiles have been close to U.S. government numbers.“
  9. Estimating world nuclear forces: An overview and assessment of sources | SIPRI. 14. Juni 2021, abgerufen am 13. September 2025 (englisch).
  10. FAS Nuclear Notebook. In: Federation of American Scientists. Abgerufen am 13. September 2025 (amerikanisches Englisch).
  11. SIPRI Yearbook: Armaments, Disarmament and International Security | SIPRI. SIPRI, abgerufen am 13. September 2025 (englisch).
  12. Thomas B. Cochran | Britannica. Abgerufen am 13. September 2025 (englisch).
  13. Thomas B. Cochran. In: Bulletin of the Atomic Scientists. Abgerufen am 13. September 2025 (amerikanisches Englisch).