Gottfried Stein von Kamienski

Gottfried Stein von Kamienski, genannt Götz Stein von Kamienski[1] (* 21. Februar 1896 in Grasnitz, Kreis Osterode i. Ostpr.; † 24. April 1977 in Bonn) war ein Verwaltungsjurist, Kanzler[2] der Universität in Bonn und Kommendator des Johanniterordens.

Leben

Stein von Kaminski war von Geburt an Mitglied der Adelsfamilie Stein von Kamienski (des Stammes Kamienski).[3] Er war der jüngste Sohn des Majoratsherrn Georg Stein von Kamienski (1836–1921) und dessen zweiter Ehefrau Marie, geb. Gräfin Finck von Finckenstein (1856–1926),[4] Tochter der Agnes von Kuenheim und des kgl. preuß. Oberleutnants Albrecht Graf von Finckenstein-Simnau. Dem Vater gehörte das über die Großmutter Luise von der Groeben-Grasnitz ererbte Gut Grasnitz im ostpreußischen Kreis Osterode.

Nach dem Abitur, das er 1914 am Wilhelmsgymnasium in Königsberg i. Pr. absolvierte und der Teilnahme am Ersten Weltkrieg studierte er in München und Königsberg Rechtswissenschaft und wurde 1922 an der Albertus-Universität Königsberg zum Dr. iur. promoviert.[5] 1924 zum Regierungsassessor ernannt, stellte ihn die Regierung in Münster von Oktober bis Dezember 1929 vertretungsweise als Landrat im Kreis Warburg an.[6] Als Nachfolger von Philipp Deichmann wurde er im Mai 1932 Landrat im Kreis Neidenburg. Hier machte er sich als Förderer örtlicher Wasserverbände und von Bodenverbesserungen einen Namen.[7] Die Regierung in Frankfurt ernannte ihn am 4. August 1937 zum Oberregierungsrat. Im Oktober 1937 setzten ihn die Nationalsozialisten ab, sein Nachfolger wurde Fritz Adam.[8] Den Zweiten Weltkrieg verbrachte Stein als Kriegsverwaltungsrat auf der englischen Kanalinsel Jersey, in Frankreich, Italien und Dänemark, wo er bei Kriegsende interniert wurde.

Nach dem Krieg arbeitete Stein zunächst im Innenministerium von Nordrhein-Westfalen und als Ministerialrat im Kultusministerium. Von 1954 bis 1961 war er Kurator der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.[9] Am 10. März 1962 wurde er Ehrenbürger der Universität.[10]

Götz Stein von Kamienksi blieb unvermählt. Dem Johanniterorden gehörte er seit 1935 an, als Ehrenritter. Rechtsritter wurde er 1961, bald darauf dann Kommendator[11][12] der Provinzialgenossenschaft Preußen.

Genealogie

Einzelnachweise

  1. Mit mehreren genealogischen Ungenauigkeiten behaftet: Landkreis Neidenburg (territorial.de). Abgerufen am 27. April 2023 (Siehe Fußnote 26. Andere Fußnoten, wie 55, fehlerhaft. Wahrscheinlich handelt es sich nur einen Markierungsfehler, Stein und direkt angefügt, von Kaminski, hier fett und kursiv hervorgehen. Zudem ist die Jahreszahl eher im Bezug auf einen Antritt, nicht auf eine namentliche Umbenennung, welche es nie gegeben hat).
  2. Dominik Geppert (Hrsg.): Forschung und Lehre im Westen Deutschlands 1918–2018. Geschichte der Universität Bonn. Band 2, Auflage Online Ressource, In: Veröffentlichungen der Bonn University Press, V & R Unipress, Göttingen 2018, ISBN 978-3-84700-83-9-2, S. 548.
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1910. Jg. 4, Justus Perthes, Gotha 1909, S. 780 f. Insbesondere S. 781.
  4. Vgl. teils Lebenslauf, In Das Ostpreußenblatt: Verdienste in Ostpreußen und in Nordrhein-Westfalen, 20. Februar 2020: PDF, Abruf 26. Mai 2020.
  5. Dissertation: Die Rechte der Okkupationsbehörden im besetzten Rheinland nach dem Friedensvertrage von Versailles und dem Abkommen vom 28. Juni 1910.
  6. Gottfried Stein von Kamienski. Landkreis Warburg (Territorial.de)
  7. Lebenslauf in Das Ostpreußenblatt: Verdienste in Ostpreußen und in Nordrhein-Westfalen, 20. Februar 2020 PDF, Abruf 26. Mai 2020.
  8. Rolf Jehke (Hrsg.): Genealogische Ungenauigkeiten: Landkreis Neidenburg (Territorial.de)
  9. Kuratoren und Kanzler der Universität Bonn (Memento des Originals vom 1. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-bonn.de
  10. Liste der Ehrenbürger: PDF, Abruf 26. Mai 2020.
  11. Gesamtliste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Nach dem Stand vom Herbst 1975. Eigenverlag, Bonn/Berlin 1975, S. 131.
  12. Hans-Georg Tautorat: Die Preussische Genossenschaft des Johanniteordens in Geschichte und Gegenwart (1853 - 1993). Hrsg. Preußische Genossenschaft des Johanniterordens, H. Risius, Weener (Ems) 1994, S. 133.