Goldgruben

Film
Titel Goldgruben
Produktionsland DDR
Erscheinungsjahr 1982
Länge 21 Minuten
Produktions­unternehmen DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Stab
Regie Günter Lippmann
Drehbuch Günter Lippmann
Musik Günter Fritsche
Kamera Hans Borrmann
Schnitt Petra Heymann
Besetzung

Goldgruben ist ein Dokumentarfilm von Günter Lippmann von 1982 über Industrieabfallrecycling in der DDR. Er war der erste Ökofilm und einer der zuschauerstärksten Dokumentarfilme der DEFA.

Interieur

Berichtet wird über die Wiederverwertung von Industrieabfällen aus dem VEB Kombinat Zellstoff und Papier in Heidenau, dem VEB Stahl- und Walzwerk Brandenburg und dem VEB Kombinat Chemische Werke Buna in Schkopau. Dabei werden auch die ökologischen Schäden gezeigt, die bei diesen Verarbeitungsprozessen entstehen.

Hintergründe

Günter Lippmann hatte in den 1970er Jahren wiederholt Probleme mit der Zensur bei einigen seiner Dokumentarfilme und weigerte sich auch 1976, die Ausbürgerung von Wolf Biermann öffentlich zu befürworten.

1981 wurde ihm Recycling von Industrieabfällen vom DEFA-Studio für Dokumentarfilme als Thema vorgeschlagen. Dabei stellte er im Laufe der Dreharbeiten die erheblichen ökologischen Schäden fest, die dabei entstanden, was eigentlich von den Auftraggebern so nicht beabsichtigt war. Einige dieser Szenen durften im Film bleiben, andere mussten herausgeschnitten werden, auch alle schwarzen Rauchfahnen aus den Industrieschornsteinen.[1][2][3]

Goldgruben hatte am 16. Juli 1982 Premiere, als Vorfilm von Lady Chatterleys Liebhaber, dem ersten westlichen Erotikfilm in den Kinos der DDR. Sie erreichten sehr hohe Zuschauerzahlen. Nach einiger Zeit musste der Vorfilm nach Intervention des Ministers für Transport- und Verkehrswesen aus den Kinos genommen werden. Er wurde aber weiter in Matineen gezeigt, die ebenfalls eine gute Resonanz hatten. Insgesamt sahen ihn über eine Million Zuschauer, Goldgruben war damit einer der zuschauerstärksten Dokumentarfilme in der DDR.[4]

Günter Lippmann drehte mit Kostbares Naß (1986) und Wer hat dich, du schöner Wald (1989) zwei weitere kritische Filme zu Umweltschäden in der DDR, wobei letzterer erst 1990 gezeigt werden konnte.

Literatur

  • Christiane Mückenberger (Hrsg.): Das Prinzip Neugier. DEFA-Dokumentarfilmer erzählen. Neues Leben, Berlin 2012, S. 303–331, mit einigen Informationen zum Film

Einzelnachweise

  1. Christiane Mückenberger (Hrsg.): Das Prinzip Neugier, 2012, S. 303–313, zum filmischen Werk von Günter Lippmann, mit einigen Hintergrundinformationen auch zu diesem Film
  2. Tobias Huff, Natur und Industrie im Sozialismus. Eine Umweltgeschichte der DDR, 2015, S. 348, mit kurzen Informationen zum Film
  3. Torsten Schulz, Orangemond im Niemandsland. 50 Jahre HFF "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg, 2004, S. 70 kurze Auszüge, mit kurzen Angaben zum Film
  4. Mückenberger, S. 303–331