Gerhard Rudolf Hommes

Gerhard Rudolf Johannes Hommes^[1] (* 28. März 1894 in Hannover; † 6. Oktober 1955 in Bogota) war ein deutscher Lehrer, Journalist und Politiker (USPD/KPD/SPD) sowie Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (MdHB).

Hommes war der Sohn eines Buchdruckers. Nach der Reifeprüfung studierte er Germanistik sowie Geschichte und arbeitete nach dem Kriegsende drei Jahre als Lehrer. Zunächst trat er 1917 der USPD bei, von der er im Zuge der Spaltung 1920 zur KPD wechselte. Von 1921 bis 1926 war er KPD-Abgeordneter in der Hamburgischen Bürgerschaft. Zum linken Parteiflügel gehörend wurde er 1927 nicht mehr von der KPD zur Bürgerschaftswahl aufgestellt. Beim Hamburger Aufstand gehörte er der Militärleitung an. Als Delegierter nahm er 1923 am VIII. Parteitag der KPD teil und wurde in den Zentralausschuss der KPD gewählt. Ende der 1920er Jahre trat Hommes zur SPD über, trat aber politisch nicht mehr in Erscheinung. Als Journalist war er von 1921 bis 1926 für die Hamburger Volkszeitung tätig und danach bei der Sächsischen Arbeiterzeitung in Leipzig. Zum Ende der Weimarer Republik wirkte er als Oberstudienrat in Berlin.^[2]

Nach Beginn der Zeit des Nationalsozialismus emigrierte er zunächst in die Schweiz und von dort während des Zweiten Weltkrieges nach Kolumbien.^[2] Durch das NS-Regime wurde ihm 1941 die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen.^[3]

In erster Ehe war er mit Edith, geborene Stillmann, verheiratet, die ebenfalls für die KPD MdHB war. In zweiter Ehe heiratete er 1942 Josefina Rodrigues, mit der er einen Sohn hatte.^[2]

• Hermann Weber, Andreas Herbst (Hrsg.): Handbuch der Deutschen Kommunisten. Karl Dietz Verlag, Berlin, 2008, ISBN 978-3-320-02130-6. (Online)
• Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Bd. I: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben, Saur, München 1980, ISBN 3-598-10087-6, S. 314.

1. ↑ Vollständiger Name nach: Michael Hepp (Hrsg.): Die Ausbürgerung deutscher Staatsangehöriger 1933–45 nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten Listen. Band 1: Listen in chronologischer Reihenfolge, De Gruyter Saur, München/New York / London / Paris 1985, ISBN 978-3-11-095062-5, S. 475
2. ↑ ^{a b c} Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Band I: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben, München 1980, S. 314.
3. ↑ Michael Hepp (Hrsg.): Die Ausbürgerung deutscher Staatsangehöriger 1933–45 nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten Listen. Band 1: Listen in chronologischer Reihenfolge. De Gruyter Saur, München/New York / London / Paris 1985, ISBN 978-3-11-095062-5, S. 474f.