Edith Hommes-Knack
Edith Hommes-Knack, geborene Stillmann (* 10. Februar 1891 in Breslau; † unbekannt), war eine deutsche Sozialbeamtin, Handelslehrerin und Politikerin (USPD/KPD) sowie Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (MdHB).
Leben
Nach Abschluss der Mädchen-Mittelschule und Handelsschule absolvierte sie ein Studium zur Handelslehrerin an der Handelshochschule Berlin. Anschließend verbrachte sie 18 Monate in den USA, wo sie ihr Examen zur Sprachlehrerin ablegte. Nach dem Ersten Weltkrieg lebte sie in Hamburg, wo sie ab 1919 Leiterin der weiblichen Abteilung der Berufsberatung des Arbeitsamtes war.
Politisch betätigte sie sich zunächst bei der USPD, von der sie 1920 zur KPD wechselte und für die Partei der Bezirksleitung Wasserkante angehörte. Von 1921 bis 1927 war sie KPD-Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft. Zum linken Parteiflügel gehörend wurde sie 1927 nicht mehr von der KPD zur Bürgerschaftswahl aufgestellt und beendete ihr aktives parteipolitisches Engagement.[1]
In erster Ehe war sie mit dem Lehrer und Journalisten Gerhard Rudolf Hommes verheiratet, der für die KPD MdHB war.[1] In zweiter Ehe heiratete sie 1929 den Sozialdemokraten Andreas Knack, der Ärztlicher Direktor des Allgemeinen Krankenhauses Hamburg-Barmbeck und ebenfalls MdHB war.[2]
Nach Beginn der Zeit des Nationalsozialismus verloren die Eheleute durch das NS-Regime wegen der Parteimitgliedschaften ihre Arbeitsstellen. Hommes-Knack war aufgrund der nationalsozialistischen Rassenpolitik als Jüdin zusätzlicher Verfolgung ausgesetzt. Anfang Februar 1934 emigrierte das Ehepaar über die Schweiz nach China, wo ihr Ehemann einen Direktorenposten im Zentralkrankenhaus Nanking und danach im belgischen Missionshospital Hohhot in der südlichen Mongolei übernahm.[3] Ob Hommes-Knack dort am 2. Dezember 1935 gestorben ist[1] oder 1948 mit ihrem Ehemann nach Deutschland zurückkam, ist ungeklärt.
Hommes-Knack ist Geehrte des Projekts Frauenorte Hamburg.[4]
Literatur
- Hermann Weber, Andreas Herbst (Hrsg.): Handbuch der Deutschen Kommunisten. Karl Dietz Verlag, Berlin, 2008, ISBN 978-3-320-02130-6. (Online)
- Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Bd. I: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben, Saur, München 1980, ISBN 3-598-10087-6, S. 314.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Band I: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben, München 1980, S. 314.
- ↑ Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Band I: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben, München 1980, S. 373
- ↑ Christine Pieper: Knack, Andreas. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band 2. Christians, Hamburg 2003, ISBN 3-7672-1366-4, S. 222.
- ↑ Frauenorte Stadtplan/Liste (zu ermitteln über Suchfunktion)