Günter Junghans

Günter Junghans (* 14. Juli 1941 in Leipzig; † 10. August 2014 bei Berlin)[1] war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Günter Junghans wuchs als Sohn eines Handwerkers in Leipzig auf und absolvierte nach seinem Schulabschluss zunächst eine Ausbildung zum Maschinenschlosser. Sein Abitur holte er währenddessen an einer Abendschule nach.[2]

Ab 1959 besuchte er die Hochschule für Film- und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg, die er 1963 erfolgreich als Diplom-Schauspieler abschloss. Danach übernahm er zahlreiche Theater-, Film- und Fernsehrollen. In seiner rund fünfeinhalb Jahrzehnte lang andauernden Karriere als Schauspieler wirkte er in mehr als 170 Film-und-Fernsehproduktionen mit.[3][4] Grandios war seine Darstellung des per Selbstkritik Karriere machenden Bürgermeisters Beutler in Fritz Marquardts Inszenierung Die Bauern (= Die Umsiedlerin oder Das Leben auf dem Lande) von Heiner Müller an der Volksbühne in Ost-Berlin (Premiere: 30. Mai 1976). Als Bühnendarsteller war er unter anderem auch am Hans Otto Theater in Potsdam als langjähriges Ensemblemitglied engagiert.[5]

Im Jahr 1983 wurde er „für seine maßstabsetzenden künstlerischen Leistungen als Schauspieler“ mit dem Kunstpreis der DDR ausgezeichnet.[6]

Im Jahr 2005 wurde er zum Botschafter für das Kinderhospiz Mitteldeutschland ernannt.

Günter Junghans war verheirateter Familienvater. Er starb am 10. August 2014 im Alter von 73 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in einem Krankenhaus bei Berlin.[7]

Filmografie (Auswahl)

Theater

Hörspiele (Auswahl)

  • 1974: Volksbuch: Die Schildbürger (Minister, am Kaiserhof) – Regie: Andreas Scheinert (Kinderhörspiel – Litera)
  • 1976: Alexei Tolstoi: Burattino (Harlekin) – Regie: Dieter Scharfenberg (Kinderhörspiel – Litera)
  • 1977: Samuil Marschak: Das Katzenhaus (Baron von Hahn, ein Hahn) – Regie: Jürgen Schmidt (Kinderhörspiel – Litera)
  • 1979: Helmut Bez: Spätvorstellung – Regie: Fritz Göhler (Kunstkopf-Version – Rundfunk der DDR)
  • 1979: Brüder Grimm: König Drosselbart (Weinreich) – Regie: Heiner Möbius (Kinderhörspiel – Litera)
  • 1980: Ottomar Lang: Wellermann machts möglich (Borchers) – Hans Knötzsch (Kriminalhörspiel/Kurzhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1980: Volksbuch: Fortunatus’ Glückssäckel oder die Kunst, reich zu sein (Sultan) – Regie: Andreas Scheinert (Hörspiel – Litera)
  • 1981: Arne Leonhardt: Jazz am Grab (Fred) – Regie: Werner Grunow (Hörspielpreis der Kritiker für Autor und Regie 1982 – Rundfunk der DDR)
  • 1983: Horst Ulbricht: Kinderlitzchen (Vater) – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1983: Sándor Sáfár/Zoltán Jékely: Wie der Zigeunerseppl ein Gauner wurde (Seppl) – Regie: Andreas Scheinert (Kinderhörspiel – Litera)
  • 1985: Volksbuch: Till Eulenspiegels mehrsteils wohlige Nacht in der Herberg zu Kneiteln (Kaufmann) – Regie: Andreas Scheinert, Jürgen Schmidt (Hörspiel – Litera)
  • 1987: Theodor Fontane: Frau Jenny Treibel (Otto) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1996: Wolfgang Pönisch: Der Nächste bitte – Regie: Karlheinz Liefers (Hörspiel – Rundfunk Berlin-Brandenburg)
  • 2008: Volkmar Röhrig: Schöne Aussicht – Regie: Götz Fritsch (ARD Radio TatortMDR Figaro)

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1981: II. Leistungsvergleich der Schauspiel- und Musikensembles der DDR: Sonderpreis für hervorragende Einzelleistung als Bolbig in Der Bau an der Volksbühne
  • 1983: Kunstpreis der DDR (Für maßstabsetzende künstlerische Leistungen)

Einzelnachweise

  1. berliner-zeitung.de: Nach schwerer Krankheit: Schauspieler Günter Junghans ist tot Artikel vom 11. August 2014.
  2. Günter Junghans. Abgerufen am 14. Mai 2024.
  3. imfernsehen GmbH & Co KG: Filmografie Günter Junghans. Abgerufen am 14. Mai 2024.
  4. OFDb - Günter Junghans (Darsteller). Abgerufen am 14. Mai 2024.
  5. Günter Junghans. Abgerufen am 14. Mai 2024 (deutsch).
  6. Die Kunstpreisträger des Jahres 1983, In: Neues Deutschland, 18. Mai 1983, S. 4.
  7. morgenpost.de: Schauspieler Günter Junghans in Berlin gestorben Artikel vom 11. August 2014.