Freiherr-vom-Stein-Allee 30 (Weimar)

Die Freiherr-vom-Stein-Allee 30 ist eine späthistoristische Villa in der Südstadt von Weimar.
Geschichte
Sie entstand 1897/98 im Auftrag der Weimarischen Villenbau- und Terraingesellschaft nach einem Entwurf von dem Geraer Architekten Rudolf Schmidt. Damit ist die Villa ein von auswärtigen Architekten entworfenes Bauwerk, was nicht oft vorkam. Schmidt hatte für diesen Bauträger bereits 1895 für die Freiherr-vom-Stein-Allee 22 den Entwurf geliefert. Er kombiniert hier ebenso wie im Haus Nr. 22 Elemente verschiedener kunsthistorischer Stilepochen wie z. B. der Romanik und der Spätgotik, was so in der Weimarer Villenarchitektur relativ selten vorkommt. Die beiden von Schmidt entworfenen Gebäude sind vergleichbar auch hinsichtlich der Verwendung dunkler Verblendziegel für die Mauerflächen in Verbindung mit hellem Sandstein, steinfarbenen Zementputz und Zierfachwerk. Der geböschte Sockel ist aus sog. Zyklopenmauerwerk mit Krampfaderfugen. Das verhältnismäßig flach geneigte Walmdach hat Ziegeldeckung. Die Fassaden sind mit bildhauerischen Verzierungselementen versehen wie z. ein Relieffries an der Ostfassade, das mit seinen Putti die vier Jahreszeiten thematisiert. An der Loggia sind tordierende Säulenschäfte mit Kapitellen zu sehen. Über dem seitlichen Hauseingang an der Nordostecke liegt ein Aufbau mit Pyramidendach. Die bauzeitliche Ausstattung im Innern ist dem äußeren Erscheinungsbild entsprechend. Das Grundstück wird von einem Metallzaun begrenzt. Die Zaunpfosten aus Ziegeln haben Zeltdächer mit verglasten Ziegeln.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Rainer Müller: Kulturdenkmale in Thüringen: Stadt Weimar, Bd. 4.2.: Stadterweiterung und Ortsteile, E. Reinhold Verlag, Erfurt 2009, S. 726 f.
Koordinaten: 50° 58′ 5,8″ N, 11° 19′ 59,3″ O