Freiherr-vom-Stein-Allee 22 (Weimar)

Freiherr-vom-Stein-Allee 22

Die Freiherr-vom-Stein-Allee 22 ist eine Neorenaissance-Villa in der Südstadt von Weimar.

Geschichte

Zu Bauzeit hieß die Freiherr-vom-Stein-Allee Carl-Alexander-Allee.[1] Im Jahre 1895 entstand die Freiherr-vom-Stein-Allee 22 nach dem Entwurf von Rudolf Schmidt. Auftraggeber war der Weimarer Bauunternehmer Karl Paulin. Es ist einer der seltenen Bauten, die ein auswärtiger Architekt entworfen hatte. Der Backsteinbau ist vollständig unterkellert und mit seiner Schmalseite zur Straße hin ausgerichtet. Von dieser ist er um die Breite des Vorgartens zurückgesetzt. Es weicht von den üblichen Formen des um 1900 in Weimar verbreiteten Neorenaissancestil ab. Es wurden an dem Backsteinbau Formelemente verschiedener Herkunft verwendet. So finden sich Gestaltungsformen, die der florentinischen Frührenaissance entlehnt sind. Das sind die gekoppelten Rundbogenfenster an den Risaliten, gotisierende Elemente wie an der straßenseitigen Fenstergruppe. Bemerkenswert ist das in der Mitte befindliche Bildfeld mit der Wappendarstellung. Die Polychromie des Mauerwerks an der Straßenseite ist auffällig Der Sockelbereich ist mit Zyklopenmauerwerk aus Travertin verkleidet. Davon hebt sich das Rot des Ziegelmauerwerks ab, das zu dem hellen Sandstein der Fenstergewände im Kontrast steht. Schließlich ist das Stuckband an der Traufe zu nennen ebenso wie die hellen Eckquader. Das Gebäude hat verschiedene Anbauten wie Risaliten und Veranden. Eine Veranda mit einem Dachreiter. Darauf abgestimmt sind die Dachgauben mit Spitzdächern, an deren Spitzen sich Dachknäufe befinden. Der Hauseingang ist seitlich mit einer überdachten Freitreppe versehen. An dem auf dieser Seite befindlichem Risaliten sind gotisierende Elemente zu sehen. Die Ausstattung der Erbauungszeit ist erhalten geblieben.[2]

Einzelnachweise

  1. Gitta Günther, Rainer Wagner: Weimar. Straßennamen. RhinoVerlag, Ilmenau 2012, S. 61.
  2. Rainer Müller: Kulturdenkmale in Thüringen: Stadt Weimar, Bd. 4.2.: Stadterweiterung und Ortsteile, E. Reinhold Verlag, Erfurt 2009, S. 725.

Koordinaten: 50° 58′ 9,1″ N, 11° 19′ 51,1″ O