Fürs Haus

Fürs Haus
Praktisches Wochenblatt für alle Hausfrauen

Zeitungskopf von 1912
Beschreibung deutsche Frauenzeitschrift
Sprache Deutsch
Verlag ab 1892: Norddeutsche Buchdruckerei und Verlagsanstalt
Hauptsitz 1882–1891: Dresden
1892–1943: Berlin
Erstausgabe 1882
Einstellung 1943
Erscheinungsweise wöchentlich
ZDB 566108-0

Fürs Haus war eine von 1882 bis 1943 erschienene Zeitschrift, die laut ihrem Untertitel als „praktisches Wochenblatt für alle Hausfrauen“ fungierte. Nachdem die frühen Ausgaben bis 1891 in Dresden erschienen, verlegte in der Folge die Norddeutsche Buchdruckerei und Verlagsanstalt mit Sitz in Berlin das wöchentlich erschienene Blatt.[1]

Die Zeitschrift wurde von Clara von Studnitz gemeinsam mit ihrem Bruder[2] Arthur von Studnitz begründet;[3] und dann mehr als zwei Jahrzehnte von Clara von Studnitz herausgegeben.[4]

Schon in ihren frühen Nummern ermunterte das von Clara von Studnitz als Chefredakteurin verantwortete Wochenblatt Frauen zum Erlernen der Holzschneidekunst, um mit dieser Technik durch Illustrationen für Zeitschriften ein eigenes Einkommen zu erzielen, wenngleich zu Beginn der 1880er Jahre die Zinkographie Einzug in die Zeitschriftenwelt hielt.[5]

Da das Blatt unter anderem auch praktische Anleitungen zur Kaninchen-Zucht enthielt, zählte es bald zu den erfolgreichsten Hausfrauenzeitschriften, zumal ein einzelnes Heft anfänglich für weniger als 10 Pfennig zu haben war und mit diesem vergleichsweise günstigen Preis schon im Jahr 1889 eine Auflage von rund 100000 Heften erreichte.[6]

Korsett-Anzeige Ignaz Klein, Wien 1891

Das Periodikum unterschied mit der Angabe „A“ oder „B“ die Ausgaben mit und ohne Schnittmuster-Beilagen. Der Jubiläums-Jahrgang von 1931 titelte zudem mit dem Zusatz „das illustrierte Blatt der Frau.“ Zeitweilig waren dem Wochenblatt auch die Supplements „Für's kleine Volk“ und „Für Mädel und Buben“ beigelegt.[1]

In der Zeit des Nationalsozialismus ging das Blatt in der Zeitschrift Wiener Hausfrau auf.[1]

Geschäftsstelle Für's Haus, Lindenstraße 26, Berlin

Auswahl der Zeitschrift Für’s Haus

Commons: Fürs Haus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Angaben nebst Querverweisen in der Zeitschriftendatenbank
  2. Sophie Pataky: Studnitz, Frl. Clara von, in dies.: Lexikon deutscher Frauen der Feder. Eine Zusammenstellung der seit dem Jahr 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren nebst Biographien der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme, Band 2: M-Z, Berlin: Verlagsbuchhandlung Carl Pataky, 1898, S. 347–348; Volltext-Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg
  3. Joachim Kirchner: Das deutsche Zeitschriftenwesen, seine Geschichte und seine Probleme, Teil 2: Vom Wiener Kongress bis zum Ausgange des 19. Jahrhunderts. Mit einem wirtschaftsgeschichtlichen Beitrag, Wiesbaden: Harrassowitz, 1962, S. 359; Vorschau über Google-Bücher
  4. Georg Jäger (Hrsg.): Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert, Band 1, Teil 2; Das Kaiserreich 1871 - 1918, herausgegeben im Auftrag der Historischen Kommission, Frankfurt am Main: Verlag der Buchhändler-Vereinigung, 2003, ISBN 978-3-7657-2647-7 und ISBN 3-7657-2647-8, S. 466; Vorschau über Google-Bücher
  5. K-r: Correspondenz, in: Österreichische Buchdrucker-Zeitung. Wochenblatt für sämmtliche graphische Zweige. Organ des „Graphischen Club“ in Wien, Jahrgang 1883 (Nr. 42 vom 18. Oktober 1883), v. a. S. 452; Google-Books
  6. Britta von Voithenberg: Rurbanität in der Großstadt. Dresden und München 1870 bis 1914, Dissertation 2022 an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Göttingen: Wallstein Verlag, 2024, ISBN 978-3-8353-5595-8 und ISBN 3-8353-5595-3, S. 135f.