Clara von Studnitz

Clara von Studnitz 1909;
nach einem Foto von Arthur von Studnitz

Clara von Studnitz[1] oder Clara Karoline Julie von Studnitz[2] (geboren 11. Juni 1844 in Schweidnitz, Provinz Schlesien;[1] gestorben 20. Juli 1927 in Berlin-Wilmersdorf[3])[4] war eine deutsche Erzieherin, Reise-Schriftstellerin[1], Herausgeberin[4] und Chefredakteurin der Zeitschrift Fürs Haus. Wochenblatt für alle Hausfrauen.[5]

Leben

Clara von Studnitz war ein Mitglied des Adelsgeschlechtes von Studnitz und wurde zu Beginn der Industriellen Revolution in Schlesien geboren als Tochter des preußischen Offiziers[1] Robert von Studnitz.[6]

Nach ihrer Einsegnung in Posen pensionierte sie 3 Jahre im Königlichen Lehrerinnenseminar zu Droyßig[1] und reiste dann 1869 zunächst in die französischsprachige Schweiz und wirkte ab 1870[7] 5 Jahre lang als Erzieherin in einer griechischen Familie in Galaz und Constantinopel. Ihre dortigen Erfahrungen verarbeitete sie später schriftstellerisch.[1]

Anzeige „Fürs Haus“ 1886 von Studnitz im Deutschen Adelsblatt

Ab 1874[7] lebte von Studnitz gemeinsam mit ihrem „Bruder O.“[1] beziehungsweise Arthur von Studnitz[8] in London, wo sie ihm bei seinen schriftstellerischen Arbeiten zur Seite stand. Mit ihm reiste sie zudem durch England, Schottland, Irland und Frankreich sowie für mehrere Monate nach Amerika, wo die beiden New York, Montreal, Quebeck und die Niagara-Fälle besuchten.[1]

Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland gründete von Studnitz gemeinsam mit ihrem Bruder im Oktober 1882 in Dresden die dann wöchentlich erschienene illustrierte Zeitschrift Fürs Haus. Wochenblatt für alle Hausfrauen,[1] die ab 1892[7] in Berlin im Deutschen Druck- und Verlagshaus erschien.[1] Clara von Studnitz wirkte mehr als zwei Jahrzehnte als Herausgeberin des Blattes.[9]

Fräulein Clara von Studnitz,[1] die 1897 in Berlin in der Friedrich-Wilhelm-Straße 6a wohnte[7] und 1898 im Haus Victoriastraße 18, publizierte ihre Reisebeschreibungen in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften.[1] Sie galt als „Förderin des deutschen Dramas.“[7]

Clara von Studnitz war Ehrenmitglied im Deutschen Frauenverein für Krankenpflege in den Kolonien.[10]

Commons: Clara von Studnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ↑ a b c d e f g h i j k l Sophie Pataky: Studnitz, Frl. Clara von, in dies.: Lexikon deutscher Frauen der Feder. Eine Zusammenstellung der seit dem Jahr 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren nebst Biographien der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme, Band 2: M-Z, Berlin: Verlagsbuchhandlung Carl Pataky, 1898, S. 347–348; Volltext-Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg
  2. ↑ Angaben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  3. ↑ Standesamt Berlin-Wilmersdorf Nr. 713/1927.
  4. ↑ a b Rezension 'Nr. 482 des praktischen Wochenblattes für alle Hausfrauen 'Fürs Haus' / herausgegeben von Clara von Studnitz im Portal GOTHA.digital
  5. ↑ Lina Morgenstern: Frauenarbeit in Deutschland ..., Berlin: Verlag der Deutschen Hausfrauen-Zeitung, 1893, S. 276
  6. ↑ Elisabeth Friedrichs: Studnitz, Karoline Julie Clara v., in dies.: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts ( = Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte, Band 9), J.B. Metzler, Stuttgart 1981, ISBN 3-476-00456-2; S. 304; Vorschau über Google-Bücher
  7. ↑ a b c d e Richard Wrede, Hans von Reinfels (Hrsg.): v. Studnitz, Clara, in dies.: Das geistige Berlin. Eine Encyklopädie des geistigen Lebens Berlins, Band 1: Leben und Wirken der Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Journalisten, Maler, Musiker, Schriftsteller, Zeichner, Berlin: Verlag von Hugo Storm, 1897, S. 523–524; Google-Books
  8. ↑ Joachim Kirchner: Das deutsche Zeitschriftenwesen, seine Geschichte und seine Probleme, Teil 2: Vom Wiener Kongress bis zum Ausgange des 19. Jahrhunderts. Mit einem wirtschaftsgeschichtlichen Beitrag, Wiesbaden: Harrassowitz, 1962, S. 359; Vorschau über Google-Bücher
  9. ↑ Georg Jäger (Hrsg.): Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert, Band 1, Teil 2; Das Kaiserreich 1871–1918, herausgegeben im Auftrag der Historischen Kommission, Frankfurt am Main: Verlag der Buchhändler-Vereinigung, 2003, ISBN 978-3-7657-2647-7 und ISBN 3-7657-2647-8, S. 466; Vorschau über Google-Bücher
  10. ↑ Gustav Meinecke (Hrsg.): Koloniales Jahrbuch. Beiträge und Mittheilungen aus dem Gebiete der Kolonialwissenschaft und der Kolonialpraxis, 8. Jahrgang, Heft 4, Berlin: Carl Heymanns Verlag, 1895, S. 36; Google-Books
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