Europahaus Marienberg
| Europahaus Marienberg | |
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| Rechtsform | rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts |
| Gründung | 1951 (Verein), 1975 (Stiftung) |
| Stifter | Europa-Haus Marienberg e.V., Land Rheinland-Pfalz |
| Sitz | Bad Marienberg, Rheinland-Pfalz (⊙) |
| Zweck | Betrieb der Bildungsstätte, europäische Jugendbildung und Bildungsarbeit |
| Vorsitz | Hendrik Hering (Vorsitz), Andreas Nick, Sabine Willwacher |
| Geschäftsführung | Andrea Kunz (Verwaltungsleiterin), Nicole Stecker (Studienleiterin) |
| Website | europahaus-marienberg.eu |
Das Europahaus Marienberg ist eine gemeinnützige Stiftung und Begegnungsort insbesondere junger Menschen aus allen Nationen, an dem die europäische Idee lebendig wird: die friedliche Einigung der Völker, die Überwindung nationalstaatlicher Grenzen und die Förderung der europäischen Integration für ein Europa der Bürger. Die Arbeit der Stiftung ist parteipolitisch sowie konfessionell unabhängig.[1]
Die „Villa Europa“ mit anliegendem Gästehaus befindet sich in Bad Marienberg im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz.
Geschichte
Gegründet wurde die Bildungsstätte vom Verein Europa-Haus Marienberg e.V. am 19. Oktober 1951. Die Gründung ging auf das Engagement junger Europäer zurück, die einen Ort der Begegnung schaffen wollten, an dem die europäische Idee an junge Menschen herangetragen wird. Mitbegründer waren der Auslandsagent des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (Hauptverwaltung A) und Flick-Lobbyist Adolf Kanter und der Journalist Claus Schöndube, der dem Haus bis zu seinem Tod 2007 verbunden blieb und bis heute als Ehrenmitglied des Stiftungsrats geführt wird.[2]
Um die stetige und wirksame Weiterführung dieser Arbeit zu gewährleisten, wurde die Bildungsstätte am 26. April 1975 in die Obhut einer öffentlichen Stiftung bürgerlichen Rechts überführt, mit wesentlicher Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz. Eingerichtet wurde sie zum 30. September 1975.[3]
Der Gründungsverein besteht bis heute als Mitträger der Stiftung fort und ist ebenfalls als gemeinnützig anerkannt.
Das EHM wurde als erstes Europahaus überhaupt gegründet und ist damit Stammhaus von weit über 100 vergleichbaren Einrichtungen in über 30 europäischen Ländern.[4]
Gremien der Stiftung
Gemeinsame Stifter sind das Land Rheinland-Pfalz und der Europa-Haus Marienberg e.V.
Leitung des Hauses
Die operative Leitung der Stiftung liegt seit 2025 in den Händen von:[5]
- Nicole Stecker (Steuerung und Strategie)
- Elena Wakefield (Finanzen)
- Lena Krian (Pädagogische Leitung)
Stiftungsrat
Der Stiftungsrat bestimmt die Richtlinien der Tätigkeit der Stiftung. Die sieben Mitglieder werden vom Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz berufen, davon drei Mitglieder auf Vorschlag des Vereins Europa-Haus Marienberg e.V.[1]
Mitglieder im Stiftungsrat sind (Stand 2025):
- Jürgen Hardeck, Staatssekretär, Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration RLP, Vorsitzender
- Otto Schmuck, ehem. Leiter der Europa-Abteilung der Landesvertretung RLP in Berlin, stellv. Vorsitzender
- Sabine Caron, Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung RLP
- Hildegard Klär, Stellv. Landesvorsitzende der Europa-Union Hessen
- Rolf Meier, Ministerium des Innern und für Sport RLP
- Hanno Pfeil, Vertretung des Landes RLP, Brüssel
- Karsten Lucke, Staatskanzlei Rheinland-Pfalz
Vorstand
Der Stiftungsvorstand verwaltet die Stiftung.[1]
Mitglieder im Vorstand sind Stand 2025:[6]
- Hendrik Hering, MdL, Landtagspräsident RLP, Hachenburg (Vorsitzender)
- Andreas Nick, MdB, Montabaur (Stellvertretender Vorsitzender)
- Sabine Willwacher, Stadtbürgermeisterin Bad Marienberg (Stellvertretende Vorsitzende)
Seminarangebot und Formate
Das Europahaus Marienberg gestaltet innovative und zeitgemäße Bildungsformate für junge Menschen. In den Seminaren beschäftigen sich die Teilnehmer mit den Grundlagen Europas, der Europäischen Union und mit den gesellschaftspolitischen Herausforderungen.[1] Bis Ende 2024 besuchten knapp 260.000 Teilnehmer die Seminare der Bildungsstätte. Jährlich finden durchschnittlich ca. 70 Seminare statt.[7]
Internationale Projekte
Einen Schwerpunkt legt die Bildungsstätte auf internationale Jugendbegegnungen, u. a. gefördert durch Erasmus+. In diesen Projekten verbringen junge Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern gemeinsam mehrere Tage in Bad Marienberg, um interkulturelle Erfahrungen zu machen, neue Sichtweisen kennenzulernen, Solidarität und europäisches Miteinander zu erleben.[1]
Streitschlichtung, Medienbildung und Schülerzeitungen
Über die oben genannten Formate hinaus werden regelmäßig auch Seminare in anderen Bereichen umgesetzt.
Mit den Streitschlichtungsseminaren richtet sich das Europahaus Marienberg an alle Schularten, die sich bei den Problemkomplexen Streit, Gewalt und Aggression besser aufstellen möchten. Das Training ist darauf ausgelegt, Kinder und Jugendliche als Streitschlichter auszubilden. Basierend auf zeitgemäßen methodischen Ansätzen wird die Entwicklung sozialer Kompetenzen gefördert und die Teilnehmenden auf realistische Konfliktsituationen und damit einhergehende Herausforderungen vorbereitet.
Auch im Bereich der Medienbildung hat das Europahaus Marienberg eine lange Tradition. Seit 1975 führt das Haus gemeinsam mit dem Bildungsministerium Rheinland-Pfalz Seminare und Studienreisen für Schülerzeitungsredaktionen durch. Die Angebote richten sich dabei sowohl an die redaktionell arbeitenden Schüler als auch an die betreuenden Lehrkräfte. Zudem hat die Bildungsstätte im Laufe der Zeit Angebote im Bereich Medien- und Informationskompetenz für alle Schulformen geschaffen.
Darüber hinaus gestaltet das Europahaus Marienberg Seminare zu aktuellen Themenkomplexen.[1]
Mitgliedschaften
Das Europahaus Marienberg ist Mitglied folgender Dachverbände und Netzwerke:[8]
- Gesellschaft der Europahäuser und Europäischen Akademien e.V.
- Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V.
- Arbeitsgemeinschaft der Ost-West-Institute e.V.
- Bundeszentrale für politische Bildung
- Jugend für Europa
- Europäische Bewegung Deutschland
- Europa-Union Deutschland
- European Network for Education and Training (EUNET)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Europahaus Marienberg: think europe. In: Europahaus Marienberg. Europahaus Marienberg, 8. September 2025, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ Stiftungsrat. Europahaus Marienberg, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juni 2019; abgerufen am 21. Juni 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Innovative Bildung im Europahaus Marienberg. Abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ Leitbild. Europahaus Marienberg, abgerufen am 21. Juni 2019.
- ↑ Team. Europahaus Marienberg, abgerufen am 21. Juni 2019.
- ↑ Vorstand. Europahaus Marienberg, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juni 2019; abgerufen am 19. Dezember 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Handout des Europa-Hauses Marienberg vom 24. April 2009
- ↑ Dachverbände und Netzwerke. In: europahaus-marienberg.eu. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juni 2019; abgerufen am 27. Oktober 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
