Distrikt Kicukiro

Kicukiro

Basisdaten
Staat Ruanda
Provinz Kigali
Fläche 166,7 km²
Einwohner 491.731 (2022)
Dichte 2950 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 RW-01
Webauftritt www.kicukiro.gov.rw (rw)
Koordinaten: 2° 0′ S, 30° 9′ O

Der Distrikt Kicukiro (, Kinyarwanda Akarere ka Kicukiro) ist einer von drei Distrikten in der Provinz Kigali in Ruanda.

Geographie

Das Rwanda Art Museum war bis 1994 Wohnsitz von Juvénal Habyarimana, dem damaligen Präsidenten Ruandas.

Der Distrikt hat eine Gesamtfläche von 2944 km² und unterteilt sich in 10 Sektoren, 41 Zellen und 327 Ortschaften. Die Sektoren sind Gahanga, Gatenga, Gikondo, Kagarama, Kanombe, Kicukiro, Kigarama, Masaka, Niboye und Nyarugunga. Nachbardistrikte sind Gasabo im Norden, Rwamagana im Osten, Bugesera im Süden und Nyarugenge im Westen. Die Südgrenze des Distrikts bildet der Fluss Nyabarongo, einer der Quellflüsse des Nils.[1][2][3]

Bevölkerung

Stand 2022 betrug die Einwohnerzahl 491.731. Der Bevölkerungstrend ist zunehmend.[3]

Flächen und Entwicklung der Einwohnerzahlen[4][3][5]
Zellen Fläche

[km²]

2002 2012 2022
Distrikt Kicukiro 41 166,7 207.819 318.564 491.731
Sektor Gahanga Gahanga, Kagasa, Karembure, Murinja, Nunga, Rwabutenge 36,77 27.808 79.082
Gatenga Gatenga, Karambo, Nyanza, Nyarurama 12,44 48.640 67.084
Gikondo Kagunga, Kanserege, Kinunga 3,385 17.146 19.803
Kagarama Kanserege, Muyange, Rukatsa 7,994 14.385 21.277
Kanombe Busanza, Kabeza, Karama, Rubirizi 23,00 44.426 72.346
Kicukiro Gasharu, Kagina, Kicukiro, Ngoma 2,048 16.450 14.039
Kigarama Bwerankori, Karugira, Kigarama, Nyarurama, Rwampara 8,363 43.907 63.153
Masaka Ayabaraya, Cyimo, Gako, Gitaraga, Mbabe, Rusheshe 52,71 39.548 78.788
Niboye Gatare, Niboye, Nyakabanda 5,027 26.197 26.912
Nyarugunga Kamashashi, Nonko, Rwimbogo 15,28 40.057 49.247

Kultur

Drohnenaufnahme des Rwanda Cricket Stadiums mit dem Fluss Nyabarongo im Hintergrund

Zu den Sehenswürdigkeiten im Distrikt zählt Umusambi Village, ein renaturiertes Feuchtgebiet. Dieses dient über 50 aus dem illegalen Tierhandel befreiten Südafrika-Kronenkranichen (Balearica regulorum), die nicht ausgewildert werden konnten, als Lebensraum. Darüber hinaus wurden über 130 weitere Vogelarten im Feuchtgebiet verzeichnet.[6]

Im Distrikt befindet sich im Sektor Kagarama das Nyanza Genocide Memorial, die eine letzte Ruhestätte für mehr als 96.000 Opfer des Völkermords von 1994 ist.[7] Auf dem Gelände befindet sich zudem der Hauptsitz von Ibuka, einer Nichtregierungsorganisation für Überlebende und zum Gedenken des Völkermords.[8] Eine weitere Gedenk- und Ruhestätte im Distrikt ist das Rebero Genocide Memorial, an der mehr als 14.400 Opfer, darunter insbesondere viele Politiker, bestattet wurden. In Nyarugunga befindet sich zudem das Rwanda Art Museum, bis 1994 Wohnsitz von Juvénal Habyarimana, dem damaligen Präsidenten, und direkt daneben die Absturzstelle des am 6. April 1994 abgeschossenen Präsidentenflugzeugs.

Eine wichtige Sportstätte ist das im Oktober 2017 eröffnete Rwanda Cricket Stadium im Sektor Gahanga. Der Bau des Stadiums begann im April 2015.[9]

Gesundheitswesen

Das ruandische Gesundheitsministerium hat seinen Sitz im Sektor Kicukiro. Zudem befinden sich drei öffentliche Krankenhäuser im Distrikt: das Inkurunziza Orthopedic Specialized Hospital in Kanserege im Sektor Gikondo, das Masaka District Hospital in Cyimo im Sektor Masaka und das Rwanda Military Referral and Teaching Hospital in Kamashashi im Sektor Nyarugunga.[10]

Behörden und Organisationen

Der Distrikt Kicukiro ist unter anderem Sitz der folgenden Behörden und Organisationen:

Verkehr

Flughafen Kigali

Innerhalb von Kicukiro befindet sich mit dem Flughafen Kigali der wichtigste Flughafen Ruandas. Nördlich von diesem verläuft die Nationalstraße 3 in Ost-West-Richtung. Von dieser geht westlich des Flughafens die Nationalstraße 5 nach Süden ab.[2][11]

Commons: Distrikt Kicukiro – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Kicukiro. In: kicukiro.gov.rw. Abgerufen am 10. August 2023 (kinyarwanda).
  2. a b Kicukiro District. In: GeoNames. Abgerufen am 21. November 2024 (englisch).
  3. a b c Ruanda: Verwaltungsgliederung. In: citypopulation.de. Abgerufen am 5. August 2023.
  4. RPHC5 - District Profile - Kicukiro. Fifth Population and Housing Census - 2022. (PDF; 3,04 MB) National Institute of Statistics of Rwanda, September 2023, abgerufen am 29. Mai 2025 (englisch).
  5. Ruanda: Gliederung in Sektoren. In: citypopulation.de. Abgerufen am 5. August 2023.
  6. James Harriet: Rwanda's Wetlands Revival: From degraded wetlands to eco-parks: A new chapter in conservation in Rwanada. In: Swara. Band 49, Nr. 3, 2024, ISSN 1018-6174, S. 24–27 (englisch).
  7. Genocide victims at Nyanza memorial honoured by City Authorities. In: kigalicity.gov. Abgerufen am 6. September 2025 (englisch).
  8. Mona Friedrich: Heritage interpretation of the dead as a tool for peace and reconciliation: the case of visitor development at Rwanda's post-conflict memorialscape. Juli 2016, S. 159; Anhang 6, Seiten 3–4 (englisch, uclan.ac.uk [PDF; abgerufen am 6. September 2025]).
  9. Gahanga Int'l Cricket Stadium launched today. The New Times, 27. Oktober 2017, abgerufen am 7. September 2025 (englisch).
  10. Public Hospitals in Rwanda. Gesundheitsministerium, abgerufen am 7. September 2025 (englisch).
  11. Classified Road Network Map 2022. (PDF; 39,6 MB) In: rtda.gov.rw. Rwanda Transport Development Agency, archiviert vom Original am 5. Januar 2024; abgerufen am 21. November 2024 (englisch).