Der U-Bahnschreck

Film
Titel Der U-Bahnschreck
Produktionsland Sowjetische Besatzungszone
Erscheinungsjahr 1946
Länge 1 Minute
Produktions­unternehmen Deutsche Zeichenfilm, Berlin
Stab
Regie Gerhard Fieber
Drehbuch Gerhard Fieber. Kurt Drews (Idee)

Der U-Bahnschreck ist ein Zeichentrickkurzfilm von Gerhard Fieber von 1946. Er war der erste Zeichentrickfilm in der Sowjetischen Besatzungszone.

Inhalt

Ein Mann steigt mit einer Badewanne in einen vollen U-Bahn-Wagen. Die Fahrgäste sind empört und werfen ihn schließlich wieder hinaus. Danach sitzt er traurig in seiner Badewanne auf dem Bahnsteig, und der Bahnsteigwärter dreht über ihm die Dusche auf.

Hintergründe

Gerhard Fieber war bis 1944 künstlerischer Leiter der Deutsche Zeichenfilm GmbH in Berlin gewesen, die 1942 von Joseph Goebbels gegründet worden war. Im Dezember 1945 wandte er sich mit einem Schreiben an die neue Zentralverwaltung für Volksbildung in Ost-Berlin, in dem er mehrere Filmprojekte vorschlug, darunter auch den Kurzfilm Der U-Bahnschreck.[1] Dieser wurde kurz danach in einer Schwarz-Weiß-Fassung gedreht. Am 19. Februar 1946 kam er in der ersten Ausgabe der Wochenschau Der Augenzeuge in die Kinos in der Sowjetischen Besatzungszone.[2][3]

Gerhard Fieber machte in den folgenden Monaten noch drei weitere Zeichentrickkurzfilme für die bald danach gegründete DEFA (darunter Purzelbaum ins Leben). Nach der Auflösung von deren Zeichenfilmabteilung Ende des Jahres verließ er Ost-Berlin und zog nach Bad Schwartau. Der Film Der U-Bahnschreck ist auf der DVD Der Augenzeuge – Die 40er Jahre enthalten.

Literatur

  • Günter Jordan: Am Anfang war das Wort. Debatten um den Trickfilm 1946–1954 In: Ralf Schenk, Sabine Scholze (Hrsg.): Die Trick-Fabrik. DEFA-Animationsfilme 1955–1990. Bertz + Fischer 2003. S. 63, mit einigen Hintergrundinformationen

Einzelnachweise

  1. Rolf Giesen: Bienenstich und Hakenkreuz. Zeichentrick in Dachau – die Deutsche Zeichenfilm GmbH, 2020, S. 103, mit Wortlaut des Briefes
  2. Der Augenzeuge 1946/01 DEFA-Stiftung
  3. Chronologie des Animationsfilms in Deutschland 1940–49Ü DIAF