Das Kriminalmuseum: Gesucht: Reisebegleiter

Gesucht: Reisebegleiter ist der neunte Fernsehfilm der Krimireihe Das Kriminalmuseum. Die deutsche Erstausstrahlung erfolgte am 4. Juni 1964 im ZDF.

Bei der Einreise von Österreich stellen bayerische Grenzpolizisten fest, dass das Auto des dänischen Staatsbürgers Lars Alnor auf der Liste der gestohlenen Fahrzeuge steht. Alnor kann dies aufklären: Er hatte nach einem Kneipenbummel sein Auto nicht mehr finden können und es deshalb als gestohlen gemeldet. Als er sich dann erinnerte, wo er es abgestellt hatte, war vergessen worden, die Polizei zu benachrichtigen. Allerdings hat Alnor durch seine provokant-flapsige Art das Misstrauen der Beamten erregt und sie durchsuchen seinen Wagen. Dort finden sie in einer Wolldecke versteckt einen Beutel, in dem sich ein Kilogramm Marihuana befindet.

Die Sache landet auf dem Schreibtisch von Inspektor Brugger. Alnor erklärt, die Decke und somit auch das Rauschgift gehöre einer Dame namens Ingrid Horn, als deren Begleiter er vier Wochen in Spanien unterwegs gewesen sei. Ingrid wolle noch am selben Nachmittag die Wolldecke bei ihm abholen. Brugger fährt mit Alnor in die Pension Zander, wo der Däne ein möbliertes Zimmer bewohnt. Dieser erzählt nun dem Inspektor seine Version der Geschichte.

Er habe vor etwa fünf Wochen auf eine Chiffre-Anzeige geantwortet, in der ein motorisierter Begleiter für eine Reise nach Spanien gesucht wurde. Besagte Ingrid habe er in einem Lokal, dem „Pferdetrog“, kennengelernt. Während ihrer Reise sei sie zwei Tage in Ceuta gewesen, er hingegen nicht. Auf der Rückfahrt sei sie überraschend in Innsbruck ausgestiegen, weil sie dort eine ehemalige Schulfreundin besuchen wollte. Ihre Adresse wisse er nicht, nur dass sie als Sekretärin bei einem Immobilienmakler Baumann arbeite, da er sie dort einmal abgeholt habe.

Da Ingrid nicht zur vereinbarten Zeit erscheint, suchen Brugger und Alnor den Makler Baumann auf, aber weder er noch seine Frau können sich an Alnor erinnern, auch kennen sie keine Ingrid Horn und beschäftigen darüber hinaus gar kein Personal.

Von der Pensionsinhaberin Frau Zander erfährt Brugger, dass Alnor zwar monatlich einen Scheck aus Dänemark erhalten habe, er aber seit einem Vierteljahr mit der Miete rückständig sei. Er habe ihr allerdings versichert, nach seiner Rückkehr aus Spanien diese Rückstände sofort auszugleichen.

Inzwischen findet Kriminalassistent Hertel auf der Post heraus, dass die Antworten auf die Annonce von einem bärtigen jungen Mann abgeholt worden waren. Zwar war Alnor vor Antritt seiner Reise Bartträger, doch der Postbeamte kann bei einer Gegenüberstellung nicht zweifelsfrei sagen, ob Alnor der Abholer war. Brugger unterstellt dem jungen Mann, dass alles, was der bislang erzählt habe, Lügen gewesen seien, doch Alnor bekräftigt noch einmal, dass es die Wahrheit sei und bittet den Inspektor, im „Pferdetrog“ nachzufragen, dort sei Ingrid sehr vertraut mit dem Barkeeper Charly gewesen. Doch dort hatten die Beamten bereits Erkundigungen eingezogen, und zwar mit dem gleichen Ergebnis wie beim Makler Baumann. Auch die Privatadresse, die bei Aufgabe der Annonce angegeben wurde, existiert nicht, ebenso gibt es nach Auskunft des Meldeamtes niemanden mit dem Namen Ingrid Horn.

Brugger vermutet daher, dass Alnor die Annonce selbst aufgegeben habe, um ein Alibi zu konstruieren. Denn entgegen seiner Aussage findet sich in Alnors Pass ein Stempel, der belegt, dass er doch in Ceuta gewesen war. Bei der Durchsuchung von Alnors Zimmer wird ein Lederbeutel mit Marihuana gefunden, außerdem in einer Zigarettenschachtel zwei Zigaretten, die statt Tabak das Rauschgift enthalten. Frau Zander sagt aus, dass sie seit der Rückkehr Alnors drei neue Gäste gehabt habe. Einer davon erweckt das Interesse Bruggers, und am Abend besucht er den „Pferdetrog“ und lässt sich von Charly eine Quittung für seine Getränke geben.

Nun erhält der Fall eine entscheidende Wendung, denn die Schrift auf der Quittung ist identisch mit der auf dem Anmeldeformular eines Herrn Eberhard Sattler aus Schweinfurt in der Pension Zander. Eine Person dieses Namens ist in Schweinfurt allerdings nicht gemeldet. Brugger schickt Alnor in den „Pferdetrog“ und lässt ihn Charly gegenüber seine Geschichte erzählen, dass man Rauschgift bei ihm gefunden, ihn aber zu Unrecht verdächtigt habe und den wahren Tätern bereits dicht auf der Spur sei.

Tatsächlich ist dies der von Brugger erhoffte Stich ins Wespennest. Er und Hertel verfolgen einen Kellner, der sich gleich darauf zu einem Apartmenthaus begibt und dort durch die Gegensprechanlage eine Nachricht von Charly übergibt. Der Name der Wohnungsinhaberin lautet Ingeborg Hornung, sie ist niemand anderes als Alnors Reisebegleiterin. Kopf der Bande ist ihr Lebensgefährte Boris Leblanc, neben Charly gehören auch die Baumanns dazu. Alle können festgenommen werden. Die Annonce war aufgegeben worden, um jemanden zu finden, der das Marihuana nach Deutschland bringen konnte, das dann im „Pferdetrog“ in Zigarettenform verkauft wurde. Ingeborg hatte aus einem Café heraus mitbekommen, wie Alnor in Begleitung von Brugger die Pension betreten hatte und war deshalb nicht erschienen.

Schließlich klärt Brugger Alnor noch darüber auf, wie er darauf gekommen war, dass der Däne unschuldig sein müsse. Charly hatte sich als Eberhard Sattler für eine Nacht in der Pension eingemietet und den Lederbeutel mit dem Rauschgift in Alnors Zimmer deponiert und die zwei Zigaretten in die Schachtel gelegt, um Alnor weiter zu belasten. Was Charly nicht wissen konnte: Es war Bruggers Schachtel, die er am Vortag dort vergessen hatte.

• Das Kriminalmuseum: Gesucht: Reisebegleiter bei IMDb
• Das Kriminalmuseum: Gesucht: Reisebegleiter bei filmportal.de
• Gesucht Reisebegleitung auf der Krimihomepage