Dan (Film, 1914)

Film
Titel Dan
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1914
Stab
Regie George Irving, John H. Pratt
Drehbuch Hal Reid
Produktion Augustus Thomas
Kamera Edwin S. Porter
Besetzung
  • Lew Dockstader: Dan
  • Hal Reid: Colonel Dabney
  • Gail Kane: Grace Dabney
  • Lois Meredith: Lila Dabney
  • Beatrice Clevenger: Elsie Hammond
  • George Cowl: Raoul Dabney
  • W.D. Fischter: John Hammond
  • William Conklin: Jonas Watts
  • Jack Pratt: Stonewall Jackson

Dan ist ein US-amerikanisches Filmmelodram der Regisseure George Irving und John H. Pratt aus dem Jahr 1914. Das Drehbuch schrieb Hal Reid, die Kamera führte Edwin S. Porter. Die Hauptrolle des im Sezessionskrieg angesiedelten Films spielt der bekannte Minstrel- und Vaudeville-Star Lew Dockstader als Blackface.

Handlung

Dan mit den Geschwistern Hammond und Dabney

Die Dabneys sind als Plantagenbesitzer überzeugte Vertreter der Südstaaten. Die Handlung spielt zu einem großen Teil auf ihrem Anwesen und in ihrer im antebellum-stil erbauten Landvilla in Virginia. Der Protagonist Dan ist ein grauhaariger Sklave, treuer Diener und Freund der Familie zugleich, und nimmt im Guten und im Schlechten am Familienleben teil.

Die Geschwister John und Elsie Hammond aus den Nordstaaten besuchen ihre Verlobten Grace und Raoul, Kinder der wohlhabenden Südstaaten-Familie Dabney. Als die Nachricht vom Angriff auf Fort Sumter eintrifft verabschieden sich die Paare ohne Streit, denn die Liebe zwischen ihnen ist stärker als der Konflikt zwischen den Kriegsparteien. Jonas Watts, der Aufseher in der Plantage, ist Anhänger der Nordstaaten und unglücklich in Grace Dabney verliebt. Seine Annäherungsversuche werden regelmäßig von Dan vereitelt, der sich auch als Beschützer der Familie sieht.

John und Elsie Hammond kehren in ihre Heimat zurück. John wird Leutnant in der Unionsarmee, Raoul Leutnant der Armee der Konföderierten unter dem Kommando seines Vaters, Colonel Dabney. Jonas Watts wird Sergeant der Unionstruppen und dient in Johns Einheit. Als sich die Unionstruppen dem Anwesen der Dabneys nähern nutzt John die Gelegenheit einer Gefechtspause zum Besuch bei Grace. Dort trifft er auf Jonas Watts, der gerade im Begriff ist, Grace zu entführen. Nachdem John sie gerettet hat begegnet er im Haus Raoul. Dieser war auf einer Aufklärungsmission und wollte seine Schwester besuchen. John muss ihn als Offizier des Feindes gefangen nehmen und übergibt ihn seinen Soldaten. Doch Dan greift ein, streut den Soldaten Pfeffer in die Augen und ermöglicht Raoul so die Flucht.

Später wird John von den Konföderierten gefangen genommen und aus Sorge um das Glück seiner Schwester von Raoul befreit. Seine Vorgesetzten überführen ihn des Verrats und ein Kriegsgericht verurteilt ihn zum Tode. Vor seiner geplanten Erschießung versucht Major Stonewall Jackson, ein Freund der Familie, die Hinrichtung zu verhindern. Unterdessen bringt Dan den Leichnam des im Kampf gefallenen Familienvaters, Colonel Dabney, zur Bestattung nach Hause.

Stonewall Jacksons Bemühungen scheitern und John Hammond soll erschossen werden. In der Nacht zuvor schleicht Dan sich in Johns Zelt und überredet ihn, sich das Gesicht zu schwärzen und an Dans Stelle zu treten. So kann John entkommen, doch Dan wird im Morgengrauen erschossen. Sein Leichnam wird zum Anwesen der Dabney gebracht und an der Seite von Colonel Dabney beigesetzt.

Nach dem Ende des Kriegs heiraten die Geschwister ihre Verlobten und lassen sich auf dem Anwesen der Dabneys nieder.[1][2][3][4]

Produktionsnotizen

Dan ist der erste von vorneherein für den kommerziellen Vertrieb produzierte Spielfim mit Lew Dockstader. Mit 5000 Fuß auf 5 Rollen war es zugleich der mit Abstand längste Film Dockstaders. Dan ist ein verschollener Film.

Kritiken

Der Rezensent der branchennahen Movie Picture World nannte Dan eines der emotionalsten Kriegs-Melodramen voller Action. Die Schlechtszenen seien von unterschiedlicher Qualität, und in zwei ruhigen Szenen wie dem Erwarten eines Angriff im Schützengraben wirkten die Schauspieler eher faul als angespannt. Dem stünden bei einer effektiven Kameraführung weitaus wichtigere, actionreiche, das Herz anrührende oder humorvolle Szenen gegenüber. Ein geneigtes Publikum würde den Kinosaal mit Lachen und Applaus füllen.[1]

Die Branchenzeitschrift Motography hob die Szenerie der Außenaufnahmen mit ihren Wäldern und Flüssen hervor. Auch das Plantagen-Haus passe gut in die Handlung.[2]

Commons: Lew Dockstader – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Hanford C. Judson: "Dan". In: The Moving Picture World. Band 21, Nr. 6, 1914, S. 813 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3Dmovingpicturewor21newy~MDZ%3D%0A~SZ%3D813~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  2. a b Strong Picture of Civil War. Lew Dockstader Appears. In: Motography. Band 12, Nr. 7, 15. August 1914, S. 239 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3Dmotography12elec~MDZ%3D%0A~SZ%3D239~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  3. 'Dan' (1914). In: AFI Catalog. American Film Institute (AFI), abgerufen am 9. September 2025.
  4. Dan (1914). Internet Movie Database, abgerufen am 9. September 2025.