Christina Emig-Könning

Christina Emig-Könning (* 1950 in Halle (Saale)) ist eine deutsche Schauspielerin, Theaterregisseurin und Theaterleiterin.

Leben und Wirken

Christina Emig-Könning wuchs in Halle an der Saale auf. Nach dem Abitur in Greifswald absolvierte sie an der Schauspielschule in Rostock ein Schauspielstudium. Sie war zunächst als Schauspielerin im Engagement am Theater Rudolstadt und an den Städtischen Bühnen Erfurt. Anschließend, von 1983 bis 1987, studierte sie zusätzlich am Institut für Schauspielregie der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin.[1] Leander Haußmann holte sie danach als feste Regisseurin ans Deutsche Nationaltheater Weimar. Mit ihm prägte sie in dieser Zeit die Sparte Schauspiel. Für ihre Arbeiten erhielt sie unter anderem Auszeichnungen von der Stadt Weimar und vom damaligen Theaterverband.[2]

Nach der Wende wechselte Christina Emig-Könning als Regisseurin ans Schauspielhaus Bochum und inszenierte an den Bühnen der Stadt Gera, am Schauspiel Leipzig und dem Theaterhaus Jena. Von 1994 bis 1999 war sie feste Regisseurin am Volkstheater Rostock, dessen Schauspiel sie ein Jahr lang kommissarisch leitete. Emig-Könning habe in dieser Zeit die Zusammenarbeit mit der lokalen Jugendkultur forciert und neue Spielorte erobert, so Hartmut Krug in der taz.[3] Sie brachte insgesamt rund 40 Produktionen auf die Bühne und erhielt eine Nominierung für das Berliner Theatertreffen für ihre Inszenierung von Trainspotting auf dem Kulturschiff „Stubnitz“, ein ehemaliges Fischfang- und Verarbeitungsschiff der DDR-Hochseefischerei, das ab 1992 als Kulturraum genutzt wurde.[4]

Sie inszenierte danach in Göttingen, Jena, am Theater am Halleschen Ufer in Berlin, am Deutschen Nationaltheater Weimar, am Schlosstheater Moers,[5] am Theater Greifswald[2] und mit dem Projekt Aufbruch – Kunst, Gefängnis, Stadt im Jahr 2005 Texte von Sarah Kane in der Jugendstrafanstalt in Berlin-Charlottenburg.[6]

Daneben war Emig-Könning auch Dozentin im Bereich Schauspiel an der Theaterakademie Vorpommern und an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. Sie gründete 2006 gemeinsam mit anderen Künstlern den Verein Theaterkapelle 12045 e. V.[2] und bewarb sich um die Bespielung einer Friedhofskapelle in Berlin-Friedrichshain mit einem festen Theater.[7] Bis 2013 leitete sie die Theaterkapelle Friedrichshain, die im Jahr 2014 aufgrund von senatsseitigen Einsparungen ihre institutionelle Förderung verlor.[8] Danach war sie als freie Regisseurin tätig, unter anderem für das Ambulatorium Theater in Berlin.[9] In den letzten Jahren widmete sie sich insbesondere der Schauspielausbildung an der Berliner Schule für Schauspiel.[10]

Regiearbeiten (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Stefan Kirschner: Die Theaterkapelle kämpft in Berlin ums Überleben. In: morgenpost.de. 25. September 2013, abgerufen am 28. Juli 2025.
  2. a b c Emig-Könning, Christina. In: archiv.mimecentrum.de. Internationales Theaterinstitut / MIME Centrum Berlin, abgerufen am 24. Juni 2025.
  3. Hartmut Krug: Blute dich frei! In: Die Tageszeitung: taz. 16. Juli 1999, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 24. Juni 2025]).
  4. Dirk Moldt: Christina Emig-Könning – Seite 3. In: fhzz.de. 1. Mai 2015, abgerufen am 28. Juli 2025.
  5. a b Archiv: 2003–2004. In: schlosstheater-moers.de. Abgerufen am 24. Juni 2025.
  6. cof: Berlin: Im Gefängnis wird dreifach Schicksal gespielt. In: Der Tagesspiegel Online. 15. Mai 2005, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 28. Juli 2025]).
  7. Fünf Jahre poetisch wollüstiges Theater am Rande des Todesackers in Friedrichshain. In: Kulturigo. LayerMedia, 13. April 2011, abgerufen am 28. Juli 2025.
  8. Kim Trau: Die Totenglocke läutet. In: taz.de. 4. Januar 2014, abgerufen am 28. Juli 2025.
  9. Andre Sokolowski: Rosinenpicken (321): Doofe Bänker. In: kultura-extra.de. Andre Sokolowski, 2. November 2014, abgerufen am 28. Juli 2025.
  10. Fragen sie mich nichts, leben sie wohl. In: die-friedrichshainer.de. schön&bunt – Büro für Gestaltung, 2. Juni 2014, abgerufen am 28. Juli 2025.
  11. Dirk Moldt: Christina Emig-Könning. In: fhzz.de – Friedrichshainer ZeitZeiger. 1. Mai 2015, abgerufen am 24. Juni 2025.